Auf der Erfolgsspur

Tim Klein ist im Ellenfeld zu einer echten Persönlichkeit gereift / Das Gesamtpaket aus Familie, Sport und Job stimmt und gibt dem Mittelstürmer viel Energie und Selbstvertrauen / Viel Vorfreude auf Rückkehr ins Stadion und das Pokalspiel gegen den 1. FC Saarbrücken

Mittlerweile gehört er zu den dienstältesten Akteuren im Borussen-Trikot. Seit er im Juli 2107 aus Elversberg ins Ellenfeld kam, hat er in 159 Spielen 50 Tore für die Borussia erzielt und 19 Torvorlagen geliefert. In der vergangenen Saison war er mit 13 Treffern Borussias Top-Torschütze, in der laufenden Spielzeit hat er bereits elf Mal eingenetzt, war am vergangenen Samstag in Merzig gleich mit einem Doppelpack einer der Hauptverantwortlichen für den ersten Sieg im neuen Jahr. Keine Frage: Er ist derzeit richtig gut drauf – Tim Klein, ganz groß!

Gründe für den derzeitigen Lauf gibt es gleich mehrere. „Ich spüre das Vertrauen des Trainers, der mir viel Einsatzzeit gibt, und habe viel Selbstvertrauen“, erläutert Borussias Mittelstürmer, der sich im Laufe der Zeit auch zu einem richtigen Freistoßspezialisten entwickelt hat. Sein exakt gezirkelter Ball zum Führungstreffer bei der SG Mettlach-Merzig war nicht der erste Freistoß, den er verwandelt hat. Von nichts kommt nichts: „Ich übe in der Tat des Öfteren nach dem Training Distanzschüsse und Freistöße“, berichtet Tim Klein. Dass er so gut drauf ist, hat sicher auch mit seinem Umfeld zu tun, in dem momentan das Gesamtpaket aus Familie, Job und Sport einfach stimmt.

Da geht´s lang: Tim Klein erzielte in Mettlach seine Saisontreffer 10 und 11 – erster Gratulant nach dem Spiel: Sein Vater. (Fotos: -jf-)

Denn nach seiner Ausbildung zum Immobilienkaufmann, einer Weiterbildung zum Immobilienfachverwalter für Wohnungseigentum und dem Beginn des Studiums B.A. Real Estate am Europäischen Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft ist Tim Klein den Schritt in die Selbstständigkeit gegangen und nutzt nun die Gelegenheit, als Geschäftsführer der Klein-Immobilien, seiner Klientel durch Fachkenntnisse zur Seite zu stehen und einen kundenorientierten Service rund den Immobilienverkauf zu bieten. Privat ist er bei seiner großen Liebe Fabienne gut aufgehoben und geborgen, sieht mit großer Freude und Spannung Vaterfreuden entgegen. All diese Faktoren haben ihm viel Energie Selbstbewusstsein gegeben, so dass sich Tim Klein nicht nur zu einer echten Persönlichkeit entwickeln konnte, sondern auch den Kopf frei hat, wenn er am Wochenende ins Borussen-Trikot schlüpft und, unterstützt von der Familie, seiner Leidenschaft Fußball frönt!

Im Ellenfeld fühlt er sich dabei sehr wohl. Als B-Jugendlicher hatte er den Sprung aus dem Saarland in die U-17-Bundesliga gewagt, besuchte beim SC Freiburg im Fußballinternat die DFB-Elite-Schule. Doch eine schwere Knieverletzung stoppte den Traum vom Profifußball. Die Rückkehr ins Saarland hat er nicht bereut, ist bei der Borussia heimisch geworden und will weiter auf der Erfolgsspur bleiben. Was hat sich der Torjäger für die restliche Runde vorgenommen? Wie viele Treffer will er noch erzielen? „Wichtig ist mir der mannschaftliche Erfolg. Die eigenen Tore sind zweitrangig. Ich will lieber als Team gewinnen als drei Tore zu schießen und dabei zu verlieren“, erweist sich Tim Klein als wahrer Teamplayer, macht aber kein Hehl daraus, dass er gerne mit seinen Toren zum Erfolg beitragen will: „Das ist natürlich das Optimum!“

Blick zurück: Tim Klein in seiner ersten Saison im Ellenfeld im Relegationsspiel gegen Hassia Bingen (2:2). (Fotos: -jf-)

Dafür, dass es derzeit im heimischen Ellenfeld (14 Saisonpunkte) im Gegensatz zu den Auswärtsspielen (schon 27 Zähler) nicht so richtig rund läuft, hat der Stürmer freilich auch keine Erklärung. „Jedenfalls liegt es nicht an unseren Fans, die uns immer toll unterstützen. Vielleicht können wir das Ding drehen, wenn wir bald wieder im Stadion spielen, wo uns die Größe des Platzes sicher entgegenkommt“, freut er sich extrem auf die Rückkehr ins altehrwürdige Ellenfeld. Darin, dass dies ausgerechnet mit dem Pokalknaller gegen den 1. FC Saarbrücken passiert, liegt auch für Tim Klein ein besonderer Reiz, ist er doch ab und zu, wenn Zeit und Spielplan der Borussia es zulässt, Gast im Ludwigspark: „Mein Schwiegervater ist großer FCS-Fan, mit ihm zusammen habe ich im Ludwigspark den sensationellen Sieg gegen Bayern München miterlebt und auch am Fernsehen das 2:1 gegen Mönchengladbach gesehen.“

Ist ähnliches auch für den krassen Außenseiter Borussia gegen den Drittligisten möglich? Abgesehen davon, dass (5 Euro ins Phrasenschwein!) der Pokal ohnehin seine eigenen Gesetze hat, glaubt Tim Klein, dass die Ausgangssituation vor dem Achtelfinalspiel im Saarlandpokal durchaus ähnlich ist wie die der DFB-Pokalpartien: „Wer hätte denn vorher auch nur im Traum daran gedacht, dass Saarbrücken die Bayern, Frankfurt und jetzt Gladbach rauswerfen könnte? Jedes Spiel beginnt kein 0:0, deshalb sollten wir nicht von vorneherein sagen: Wir haben keine Chance. Unser Coach Christian Schübelin wird sicher sein taktisches Geschick beweisen und mit uns was austüfteln. Auf jeden Fall heißt es Vollgas geben, mannschaftlich geschlossen auftreten, konzentriert verteidigen und vielleicht das Glück haben, in Führung zu gehen – dann könnte es durchaus spannend werden“, blickt Tim Klein mit großer Vorfreude auf das Highlight-Spiel, das aber nicht den Fokus vom Saarlandliga-Alltag ablenken soll.

Gegen Köllerbach endlich auch zuhause wieder punkten – auch dank der Treffsicherheit von Tim Klein? (Foto: -jf-)

Denn da wartet am kommenden Samstag in der Ferraro-Sportarena (Anstoß 15.30 Uhr) mit den Sportfreunden Köllerbach eine diffizile Aufgabe auf die Borussen. „Keine Laufkundschaft“, so Tim Klein über den Gegner, „der uns ja beim 1:6 im Hinspiel ganz schön das Fell über die Ohren gezogen hat. Aber dafür gibt es ja das Rückspiel, in dem wir uns revanchieren und dann endlich auch mal eine Trendwende in der Heimbilanz anstoßen wollen.“ Geht für die Borussia noch was nach oben? „Wir sollten einfach gar nicht auf die Tabelle, sondern nur auf uns selbst und von Spiel zu Spiel schauen. Wenn wir unser Potential, das wir ja schon beweisen konnten, abrufen, sehen wir, was am Ende dabei herauskommt. Verloren ist jedenfalls noch nichts“ hofft der 26jährige Mittelstürmer. Kein Borussen-Fan hätte sicher etwas dagegen, wenn Tim Klein dabei erneut seine Freistoß-Qualitäten beweisen und seinen bislang elf Einschlägen weitere folgen lassen sollte! (-jf-)

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