Borussia will gut in die restliche Runde starten

Zum Auftakt nach der Winterpause kommt (wie im Vorjahr) Rot-Weiß Hasborn in die Ferraro-Sportarena / Anstoß am morgigen Samstag (24. Februar) um 15.00 Uhr

Der Gegner: Die Ausgangssituation war nach der überraschenden Vizemeisterschaft im Vorjahr und dem Scheitern in der Relegationsrunde gegen Cosmos Koblenz und TuS Marienborn nicht unbedingt einfach. Doch „bis auf eine kleine Durststrecke im September und Anfang Oktober bin ich mit der Hinrunde durchaus zufrieden“, bilanziert Trainer Heiko Wilhelm. In so manchen Spielen sorgten die Hasborner dabei für regelrechtes Spektakel: So zum Beispiel beim Saisoneröffnungsspiel gegen Aufsteiger SC Reisbach, wo man einen 0:2-Rückstand noch in einen 6:3-Sieg umwandelte. Beim 3:3 beim Derby in Primstal ging es ebenso hoch her wie beim 5:3-Sieg bei der SG Marpingen-Urexweiler. Weiteres Highlight: Im Saarlandpokal setzte sich Hasborn mit 4:3 im Elfmeterschießen gegen den Oberligisten FV Diefflen durch und tritt am 27. März im Viertelfinale beim Liga-Konkurrenten FV Schwalbach an, gegen den man allerdings im Punktspiel mit 1:2 den Kürzeren zog.

Mit diesem Aufgebot will Heiko Wilhelm mit seinen Rot-Weißen an die Top-Runde des Vorjahres anknüpfen und nochmal in den Kampf um die Spitzenplätze eingreifen. (Foto: fupa.net)

Auf heimischem Gelände tun sich die Schützlinge von Heiko Wilhelm schwerer als auf fremden Plätzen. Gleich vier Heimniederlagen stehen bei 13 Punkte zu Buche, auswärts waren die Rot-Weißen deutlich erfolgreicher und konnten gleich sechsmal drei Punkte entführen. Mit 45 Treffern besitzt Hasborn die drittbeste Offensive, nur Spitzenreiter Wiesbach (59) und die Sportfreunde Köllerbach (54) trafen häufiger. 13 Spieler zeichnen für die 45 Tore verantwortlich. Bester Schütze ist Steffen Lenhardt, der bislang auf 12 Tore kommt. Ihm folgen Johannes Gemmel (8), Kapitän Christian Lensch (4, darunter zwei Elfmeter) und Stefan Schätzel (4). Steffen Lenhardt wird Hasborn allerdings im Sommer verlassen, der Stürmer heuert beim Bezirksligisten SV Leitersweiler als Co-Spielertrainer an. Auch Ex-Borusse Jonas Merhej wird den Rot-Weißen den Rücken kehren: Der Torhüter zieht aus beruflichen Gründen ab Sommer ins Ausland. Auf der Trainerbank sind derweil die Weichen für die kommende Spielzeit bereits gestellt: Heiko Wilhelm besitzt in Hasborn einen Vertrag bis Sommer 2025. Der 53jährige Polizeibeamte aus Tholey schwingt zum zweiten Mal in seiner Trainerlaufbahn das Szepter im Waldstadion, wo er bereits von 2011 bis 2015 erfolgreich tätig war und die Rot-Weißen ins Saarland-Pokalfinale führte, ehe er als Coach bei Hertha Wiesbach und Scout beim FC Homburg unterwegs war. Heiko Wilhlem hat als Spieler früher selbst einige Jahre lang das Trikot der Borussia getragen.

Auf seine drei Top-Leute kann sich Coach Heiko Wilhelm (li.) immer verlassen: Christian Lensch, Johannes Gemmel und Steffen Lenhardt (v.l.). (Fotos: -jf-)

Die Ausgangssituation: Ein guter Start ist für beide Mannschaften die Basis für eine gelungene Restrunde! Hasborn war vor der Winterpause richtig gut drauf, holte in den letzten vier Spielen vor Weihnachten zehn Punkte, bot Spitzenreiter Wiesbach beim 1:1 die Stirn, um anschließend in Marpingen (5:3), gegen Herrensohr (5:1) und in Reisbach (4:0) den Torhunger zu stillen! Da kam die Pause wohl eher ungelegen. In den Testspielen blieben die Männer von Heiko Wilhelm ungeschlagen: Nach einem 5:2 in St. Wendel und einem 12:0 beim SC Alsweiler trennte man sich vom Oberligisten VfR Baumholder 1:1. Dennoch: Nach der langen Vorbereitung weiß man nie so genau, wo man steht! Das gilt auch für die Borussen, die im letzten Spiel vor der Winterpause mit dem unerwarteten 1:3 im Ellenfeld gegen Reisbach die mögliche 40-Punkte-Marke verspielten. Hasborn liegt mit 32 Zählern in Lauerstellung, hat noch ein Spiel weniger und kann bei einem Sieg im Nachholspiel kommenden Mittwoch (im Waldstadion gegen den FC Homburg II) zur Spitzengruppe aufschließen. Die Zuschauer in der Ferraro-Sportarena dürfen sich auf ein offenes Duell auf Augenhöhe freuen, bei dem Kleinigkeiten und die Tagesform den Ausschlag geben werden!

Borussias Personallage ist recht entspannt. Zuletzt im Test gegen Blieskastel konnte Christian Schübelin auf einen Kader zurückgreifen, „der so groß war wie noch nie, seit ich in Neunkirchen bin.“ Fehlen werden nach wie vor Kamil Czeremurzynski (Aufbautraining) und Simon Schreibeisen (verletzt). Nicht dabei auch Sebastian Cullmann, der sich mit der Universität auf einer Exkursion in Marokko befindet, sich aber mit einer emotionalen Botschaft an seine Mannschaftskameraden gewendet hat: „Letzte Saison sind wir nach der Winterpause gegen Hasborn ganz schön unter die Räder gekommen. Deshalb gebt Gas, haut alles rein und beweist, was für eine geile Truppe wir sind, wenn wir auf dem Platz zusammenhalten und kämpfen! Tut mir leid, dass ich euch nicht vor Ort unterstützen kann, aber ich denke an euch!“

Das Hinspiel gewannen die Borussen mit Alexander Velikov (re.) gegen Hasborn und Gian-Luca-Forkel (li.) mit 3:2 im Waldstadion. (Foto: -jf-)

Bisherige Bilanz: Neunmal traten beide Mannschaften in der Saarlandliga gegeneinander an. Meist hieß es „hop oder top“, denn nur eine Begegnung endete unentschieden (im September 2017 beim 0:0 im Waldstadion). Zweimal konnten die Rot-Weißen gewinnen, zogen dabei im Vorjahr mit dem furiosen und denkwürdigen 5:1 zum Restrundenauftakt im Ellenfeld den Borussen die Ohren lang! Dem stehen 6 Siege für Borussia gegenüber. Aber auch schon zu gemeinsamen Oberligazeiten (seit 1981) standen sich Borussen und Rot-Weiße gegenüber. Die Bilanz: 11 Siege Borussia, 6 Unentschieden, 5 Siege Hasborn. Das Hinspiel im Waldstadion konnten die Borussen dank der Treffer von Simon Schreibeisen (2) und Tim Klein mit 3:2 gewinnen, Christian Lensch hatte zwischenzeitlich per Foulelfmeter zum 1:1 ausgeglichen, Steffen Lenhardts Anschlusstreffer (85.) zum 2:3 kam zu spät.

Einer der besten und erfahrensten Schiedsrichter des Saarlandes kommt zum Spiel gegen Hasborn ins Ellenfeld: Jan Dennemärker. (Fotos: -jf-)

Schiedsrichter des Spiels gegen Hasborn ist (nach Angaben von fussball.de) Jan Dennemärker vom FV Schwarzenholz. Der 29jährige Wirtschaftsingenieur gehört zu den besten Unparteiischen des Saarlandes und besitzt viel höherklassige Erfahrung. Schon mit 24 Jahren durfte er in der Regionalliga ran. Über seinen Weg zur Schiedsrichterei erzählte er einmal in einem Beitrag der „Saarbrücker Zeitung“ (SZ): „Ich hatte die Wahl zwischen Zeitung austragen und Schiedsrichter, um mein Taschengeld aufzubessern. Das mit der Zeitung wäre jeden Morgen sehr früh gewesen, also habe ich mit dem Pfeifen angefangen.“ Anders als andere Schiedsrichter hat Dennemärker keinen „Stallgeruch“ von zuhause aus. Bei ihm war es sogar umgekehrt. „Bei vielen Kollegen hat der Vater schon gepfiffen. Bei uns war es genau andersherum. Erst nachdem es bei mir ganz gut lief, hat mein Papa die Schiedsrichter-Prüfung gemacht“, erzählt der 24-Jährige. Seinen ersten Einsatz hatte Dennemärker mit 15 Jahren bei einem Jugend-Turnier in Beaumarais. „Ich war so schüchtern. Ich habe mich nicht getraut, im Anschluss meine Rechnung im Clubheim abzugeben.“ Etwas Aufregung vor dem Spiel gehört für Jan Dennemärker dazu: „Als Schiedsrichter stehst du immer unter Beobachtung. Die Aufregung habe ich immer kurz vor dem Anpfiff. Wenn das Spiel dann losgegangen ist, bin ich im Ablauf drin“, sagt der 1,97 Meter große Schiedsrichter. Er hat vor jedem Spiel seine eigene Routine: „Eine Stunde vor Abfahrt gehe ich noch mal duschen. Dann kommt Musik auf die Ohren – von Heavy Metal über Hip- Hop bis zu Musical-Liedern, ganz nach Stimmung. Danach wird die Tasche gepackt, nach ganz festem Ablauf. Und dann geht es los.“ Dass Jan Dennemärker eine Partie der Borussia geleitet hat, ist allerdings schon etwas länger her: Anfang April 2022 war er Unparteiischer beim 4:1-Sieg beim FV Bischmisheim. Gegen Rot Weiß Hasborn assistieren ihm an den Seitenlinien die Herren Paco-Miquel Densenz und Abdulmaran Hassan. Borussia wünscht dem Schiedsrichterteam eine gelungene Spielleitung. (-jf-)

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