Weiter, immer weiter! Es geht Schlag auf Schlag: Nur drei Tage nach dem 4:0-Erfolg beim SV Hermersberg erwartet die Borussia zum vierten Testspiel am morgigen Dienstag (Anstoß: 19.00 Uhr) in der Ferraro-Sportarena die U23 des FK Pirmasens. Die Partie war ursprünglich für Samstag, den 21. Januar, vorgesehen, musste damals aber wegen des Wintereinbruchs mit viel Schneefall abgesagt werden.
Die Gäste aus der Pfalz belegen mit derzeit 27 Punkten und nahezu ausgeglichener Bilanz (7 Siege, 6 Unentschieden, 6 Niederlagen) in der der Saarlandliga vergleichbaren Verbandsliga Südwest einen sicheren Mittelfeldplatz (7.), verabschiedeten sich aber ähnlich wie die Borussen mit einem überzeugenden Sieg (4:0 beim ASV Fußgönnheim) und einem guten Gefühl in die Winterpause. Allerdings ist das Spitzentrio, bestehend aus dem VfR Baumholder (46 Punkte), dem TuS Marienborn (38) und dem letztjährige Relegationsteilnehmer SC Idar-Oberstein (37), bereits so weit enteilt, dass ein Eingreifen um die lukrativen Plätze für die Mannschaft von Spielertrainer Christopher Ludy außer Reichweite scheint. Doch das war und ist auch gar nicht das Ziel der Pirmasenser U23, die im Vereinskonzept die Rolle eines Ausbildungsvereins spielt mit dem Ziel, junge Nachwuchskräfte aus den eigenen Reihen und der Region für die erste Mannschaft bereitzustellen. Denn die soll nach dem Abstieg möglichst bald wieder in die Regionalliga zurückkehren. So haben die Gäste zu Saisonbeginn mit Simon und Luca Hauk, Elias Braun, Martin Stuppy, Oliver Herbert, Johannes Kläs, Lennart Vogt und Tom Dahler gleich acht Spieler aus der eigenen A-Jugend in den Kader integriert, die in der U23 den Sprung vom Jugend- in den Herrenbereich schaffen sollen.
Morgen (19.00 Uhr) zu Gast im Ellenfeld: Die U23 des FK Pirmasens mit (oben v.l.) Robin Petry, Jona Wohlgemuth, Noah Buchmann, Nico Schauß, Vitor Palmeira, Moritz Jung, Bastian Skorski, Roman Schäfer, Tom Dahler, Lukas Volberg, (Mitte von links): Sportlicher Leiter Marco Steil, Spielertrainer Christopher Ludy, Co-Trainer Timo Sammel, Betreuer Thomas Jeckel, Mannschaftsarzt Yannik Bullinger, Athletik-Trainer Manfred Lauer, Mannschaftsärztin Katrin Persad, Physiotherapeut Christian Frank, Physiotherapeut Felix Quint, Physiotherapeutin Tiffanie Zimmermann, Physiotherapeutin Ciara Winnwa, (vorne von links): Silas Gutmann, Johannes Kläs, Lennart Vogt, Benedikt Fath, Paul Stegmann, Nico Jeckel, Luca Hauk, Oliver Herbert, Simon Hauck. Auf dem Bild fehlen: Martin Stuppy, Revaz Kobidze. (Foto: FK Pirmasens)
Führungsspieler im extrem jungen Team sind zum einen Spielertrainer Christopher Ludy (29), einem Pirmasenser Urgestein, der seit 2012 das blaue Trikot trägt und zuvor in seinen Ausbildungsjahren in der B- und A-Jugend-Bundesliga für den SC Freiburg am Ball war, zum anderen der zentrale Mittelfeldspieler Daniel Bohl (28): Der gebürtige Homburger erhielt seine fußballerische Ausbildung bei Mainz 05, war anschließend im Osten Deutschlands (beim Halleschen FC, Energie Cottbus) aktiv, ehe er 2021 vom Drittligisten Chemnitzer FC nach Pirmasens kam. Der 22jährige Nico Schauß weist mit 12 Toren in 13 Spielen eine herausragende Quote auf: Der 22jährige wechselte im Sommer vom SV Rodenbach zu die „Club“ und wurde vom Mittelfeldspieler erfolgreich zum treffsicheren Stürmer umfunktioniert. Ein weiterer bekannter Name ist Thorsten Hodel: Der 43jährige Kaiserslauterer hütete in seiner aktiven Karriere das Tor des FC Homburg, SVN Zweibrücken, SV Morlautern und FKP und bringt seine langjährige Erfahrung als Torwarttrainer ein. Die bisherigen Vorbereitungsspiele der Blauen verliefen unterschiedlich: Gegen die U23 des FC Homburg gab es ein 1:1, bei Viktoria Herxheim unterlagen die Ludy-Schützlinge glatt mit 4:0, hielten sich dafür aber am vergangenen Wochenende beim SV Hinterweidenthal mit 3:0 schadlos.
Für die Borussen gilt es, nach den bisherigen drei Testsiegen (5:0 beim SC Blieskastel-Lautzkurchen, 3:1 gegen den SV Steinwenden und 4:0 beim SV Hermersberg) weiter Spielpraxis zu bekommen und Trainingsinhalte umzusetzen, dabei Abläufe und Laufwege zu verinnerlichen, aber auch verletzungsfrei zu bleiben. Die Gäste aus Pirmasens haben in ihren Vorbereitungspartien bislang unterschiedliche Ergebnisse erzielt: Nach einem 1:1 gegen die Saarlandliga-Vertretung des FC Homburg verloren die Ludy-Schützlinge recht deutlich mit 0:4 bei Viktoria Herxheim, hielten sich aber am vergangenen Wochenende beim SV Hinterweidenthal mit 3:0 schadlos.
Blick zurück: Ein Kopfballtor so schön, wie kaum ein anderes, gelingt in dieser Szene Borussias Stürmer Günter Kuntz im Oktober 1962 beim 3:2-Sieg gegen den FK Pirmasens. FKP-Keeper Jann ist auf dem Sprung, ist aber letztlich machtlos. (Foto: Ellenfeld-Verein / Archiv Borussia Neunkirchen)
Traditionsduell Borussia gegen den FKP – vor mehr als 60 Jahren stets Schlagerspiele und Zuschauermagneten in der alten Oberliga und Regionalliga Südwest! Die Mannschaft aus der Schuhstadt beendete Ende der 50er-Jahre die Vorherrschaft des 1. FC Kaiserslautern und errang von 1958 bis 1960 gleich dreimal die Südwestmeisterschaft. „Als der Horeb des Südwestens Fußballgipfel war“, überschreibt Autor Werner Skrentny in seinem Buch „Teufelsangst vor´m Erbsenberg“ seine FKP-Story. Spieler wie Nationaltorhüter Heinz Kubsch, den man 1953 von den Sportfreunden Katerberg aus Essen loseisen konnte und der 222 Spiele für den FKP bestritt, oder Stürmer Helmut Kapitulski, der von Borussia Dortmund in den Pfälzer Wald ging und in 176 Spielen 125 Tore erzielt, sorgten für Aufsehen auf dem damaligen Transfermarkt. Die Ablösung der Pirmasenser Fußballmacht gelang den Borussen erstmals 1962, als man den alten Rivalen aus der Pfalz auf den zweiten Platz verwies. Mit dem Niedergang der Hüttenindustrie in Neunkirchen und der Schuhindustrie in Pirmasens war der sportliche Abstieg beider Vereine in einer zunehmend kommerziell geprägten Fußball-Landschaft vorprogrammiert. Dennoch: Einen gewissen Charme strahlt die Partie, zumindest nominell, auch heute noch aus, selbst wenn diesmal nur die U23 des ruhmreichen FKP im Ellenfeld zu Gast ist! Herzlich willkommen in der Ferraro-Sportarea, FK Pirmasens! (-jf-)
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