„Wenn das unser Karma ist, warum nicht?“

Borussia startet wie im Sommer mit einem 2:2 in die Vorbereitungsspiele – seinerzeit gegen Baumholder, jetzt gegen Marpingen / Tim Klein und Nico Christmann treffen jeweils zu Beginn der beiden Halbzeiten / Am Samstag (15.00 Uhr) nächster Test gegen den Südwest-Ligisten SV Hermersberg

Unser Bild: Nico Christmann traf vor Jahresfrist in Hermersberg beim 4:0 und war am Mittwoch auch in Marpingen erfolgreicher Torschütze. (Foto: -jf-)

Schiedlich-friedlich 2:2 trennte sich die Borussia in ihrem ersten Testspiel nach der fast zweimonatigen Winterpause vom Liga-Konkurrenten SG Marpingen-Urexweiler. Die Borussen erwischten dabei einen Top-Start in die beiden Halbzeiten und konnten durch Tim Klein (3.), der eine sehenswerte Kombination über die linke Flanke erfolgreich abschloss, und Nico Christmann (47.) jeweils in Führung gehen, mussten aber anschließend den Ausgleich hinnehmen. Trainer Christian Schübelin setzte dabei den kompletten zur Verfügung stehenden Kader ein, so dass jeder Akteur Spielpraxis sammeln konnte. Unter dem Marpinger Flutlicht noch nicht im Einsatz waren Michael Müller, Kamil Czeremurzynski, Sebastian Cullmann und Simon Schreibeisen, die sich nach OP, Verletzung und Blessuren noch im Aufbautraining befinden. „Da wollten wir keinerlei Risiko eingehen“, so Christian Schübelin, der auch auf den noch im Ski-Urlaub befindlichen Dominik Jost nicht zurückgreifen konnte.

Insgesamt war der Borussen-Coach mit dem ersten Auftreten nicht unzufrieden, auch wenn er in der Defensive noch Schwächen gesehen hat: „Bei beiden Gegentoren, die aus Kontern entstanden sind, haben wir sehr hoch verteidigt und Fehlpässe gespielt, die der Gegner dann ausgenutzt hat. Diese leichten Fehler und Schlampigkeiten müssen wir abstellen.“ Auch die Chancenverwertung sei noch optimierungsbedürftig, insofern, so Christian Schübelin habe der Test auch die Vorrunde widergespiegelt. Aber der Trainer hat auch viel Positives gesehen, konnte beobachten, dass sich die Neuzugänge Niklas Backes und Louis Cupelli gut ins Team integriert gaben. Ohnehin seien die Ergebnisse der Vorbereitung nicht überzubewerten: „Natürlich hätten wir gerne gewonnen, aber solche Spiele sind dazu da, etwas auszuprobieren – auf die Gefahr hin, dass etwa nicht so funktioniert, wie gewünscht.“ Christian Schübelin erinnert daran, „dass wir Im Sommer auch mit einem 2:2 im Testspiel gegen Baumholder gestartet sind. Wenn das unser Karma ist, warum nicht? Ich nehme das gerne an“, so der Coach mit einem Schmunzeln, wohl wissend, dass er anschließend mit seinen Jungs eine richtig gute Vorrunde hingelegt hat.

Am Samstag (Anstoß: 15.00 Uhr) zu Gast in Neunkirchen: Südwest-Verbandsligist SV Hermersberg. (Foto: Homepage SV Hermersberg)

Am kommenden Samstag wartet mit dem Südwest-Verbandsligisten SV Hermersberg der zweite Testspielgegner auf die Borussen. Die Mannschaft von Trainer Jens Mayer, die sich im vergangenen Jahr als Aufsteiger am letzten Spieltag mit einem 2:2 gegen den bereits als Meister feststehenden VfR Baumholder den Klassenerhalt sichern konnte. Dies ist auch in der laufenden Saison das Ziel, derzeit darf sich der SVH trotz eines guten 12. Tabellenplatzes und 19 Punkten aber noch nicht in Sicherheit wiegen. Sorgen macht dabei die Offensive, die mit 17 Treffern zu den abschlussschwächsten der Liga gehört – nur der Tabellenvorletzte Hassia Bingen hat mit 14 Einschlägen eine schwächere Bilanz aufzuweisen. Bezeichnend: Stürmer Tim Dudek, Sohn des früheren 2. Liga-Profis Bernd Dudek (u.a. FC Homburg, FK Pirmasens, SC Hauenstein), liegt mit lediglich drei Treffern an der Spitze der vereinsinternen Torjägerliste. Neben Tim Dudek gehören auch der Mathe- und Physik-Student Noah Buchmann (kam vor Rundenbeginn vom FK Pirmasens), Mittelfeldspieler und Kapitän Pascal Masch, der als Zivilangestellter der Bundeswehr mit der Bundeswehr-Nationalmannschaft schon Länderspielerfahrung (u.a. in England) aufweist, Heimkehrer Kai Schacker (kam aus Hauenstein nach Hermersberg zurück, wo er seine Laufbahn begann) und Patrick Freyer, der neben seinem Engagement als spielender Co-Trainer auch als Käfigkämpfer und Disc-Jockey fungiert, zu den interessanten Akteuren im Kader der Schwarz-Gelben.

Wiedersehen mit Schwarz-Gelb: Christoph Stemmler (oben) und Dylan Sodji (unten) spielten beide schon für den SV Hermersberg und treffen – wie im Testspiel vor Jahresfrist – am Samstag wieder auf ehemalige Kollegen. (Fotos: -jf-)

In der Trainerfrage hat man dabei in Hermersberg die Weichen für die kommende Saison schon früh gestellt und den Vertrag mit Chefcoach Jens Mayer verlängert. „Wir sind sehr zufrieden mit ihm. Wir haben seit Jahren Erfolg und spielen als kleines Dorf in der Verbandsliga und konnten uns im aktuelle Verbandspokal für das Halbfinale qualifizieren“, begründet Sportvorstand Dirk Schneckmann die vorzeitige Entscheidung pro Mayer, der ab Sommer mit Sebastian Schütz einen neuen Co-Trainer bekommt, während Patrick Freyer sich um die Fitness seiner Mitspieler kümmern wird.

Apropos Pokal: Dort konnte der SVH in der Tat bislang für ganz schön Furore sorgen und sogar den derzeitigen Liga-Spitzenreiter SC Idar-Oberstein in dessen Stadion Am Haag mit 1:0 aus dem Wettbewerb werfen. Der verdiente Lohn: Das Halbfinale gegen den Regionalligisten TSV Schott Mainz, das am 13. März ausgetragen wird und im Falle eines Sieges zur erstmalige Finalteilnahme (gegen den Sieger aus Wormatia Worms gegen SV Gonsenheim) führen könnte! Das Spiel in Neunkirchen ist für Hermersberg nicht der erste Test in der laufenden Vorbereitung. Unter der Woche gab es bei der DJK Ballweiler eine 0:2-Niederlage.

Personell wird es bei den Borussen gegen Hermersberg im Vergleich zur Partie in Marpingen kaum Veränderungen geben. Lediglich hinter dem Einsatz von Christoph Stemmler steht ein Fragezeichen, der am Mittwochabend einen Schlag auf den Fuß bekam. Dafür wird voraussichtlich Michael Müller zurückkehren, der gestern von der Medizin- und Physioabteilung grünes Licht erhalten hat. Tim Braun wird aus dienstlichen Gründen fehlen, Simon Schreibeisen plagt sich immer noch mit Schmerzen im Schambeinbereich herum, muss die Tage noch einmal in die Röhre. „Wir werden da sehr behutsam vorgehen. Die Probleme haben ja schon im September beim Spiel in Elversberg begonnen. Seitdem hat sich Simon stets in den Dienst der Mannschaft gestellt, ist auch jetzt trotz Schmerzen bei Spiel und Training dabei“, berichtet Christian Schübelin, der seinen pfeilschnellen Außenspieler natürlich zu Rundenbeginn nur allzu gerne fit haben möchte. Für Kamil Czeremurzynski kommt ein Einsatz gegen Hermersberg ebenfalls noch zu früh.

Im Übrigen gehörte der SV Hermersberg auch im Vorjahr in der winterlichen Vorbereitungsphase zu den Testgegnern der Borussia. Dank eines Doppelpacks von Michael Müller und zwei weiterer Tore der auch in Marpingen erfolgreichen Tim Klein und Nico Christmann siegten die Borussen in Hermersberg mit 4:0. (-jf-)

Statistik erstes Testspiel: SG Marpingen-Urexweiler – Borussia 2:2 (1:1)

Borussia: Maximilian Strack – Tim Braun (ab 65. Lars-André Kaula), Tim Cullmann (ab 65. Ralph Smith), Marco Dahler (ab 65. Sayfedine El Khadem), Nico Purket (ab 65. Tim Klein), Sayfedine El Khadem (ab 33. Nouredine El Khadem), Ralph Smith (ab 33. Nico Christmann), Dylan Sodji (ab 33. Alexander Velikov, ab 72. Louis Cupelli), Louis Cupelli (ab 33. Dominik Cullmann, ab 65. Dylan Sodji), Lars-André Kaula (ab 33. Niklas Backes,ab 72. Dominik Cullmann), Tim Klein (ab 33. Christoph Stemmler, ab 81. Tim Braun). – Trainer: Christian Schübelin.

Tore: 0:1 (3.) Tim Klein, 1:1 (23.) Jannis Maas, 1:2 (47.) Nico Christmann, 2:2 (59.) Jonas Schirra. – Schiedsrichter: Jafar Zawar (St. Wendel).

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