Auf Glück folgt Glup

Unser Bild: Ludwig Glück (li.) und Uli Glup – zwei Herzblut-Borussen, der eine legt jetzt dem anderen die Führung des Ältestenrates vertrauensvoll in die Hände. (Foto: -jf-)

Nomen est omen! Ludwig Glück war wahrlich ein Glücksfall für die Borussia. Seit dem 1. August 1950 mehr als 72 Jahre lang ununterbrochen Borussen-Mitglied, seit 1989 33 Jahre lang engagiert im Ältestenrat, Vorsitzender dieses Gremiums seit April 2004, dazu als ehemaliger Borussen-Spieler aktiv in der Traditionsmannschaft, deren Vorsitz er von 1976 bis 1988 12 Jahre lang innehatte – wenn Ludwig Glück nun aus gesundheitlichen Gründen sein Amt vertrauensvoll in andere Hände abgibt, so hat er wirklich den herzlichen Dank und großen Respekt der gesamten Borussia-Familie verdient. Entsprechend laut und überwältigend fiel der Beifall aus, als Sportvorstand Gunther Persch dem scheidenden Vorsitzenden des Ältestenrats zum Abschied als kleines Geschenk eine Graphik überreichte, die das vermittelte, worauf Ludwig Glück immer großen Wert gelegt hat: Zusammenhalt!

Doch auch sein Nachfolger steht ihm im Hinblick auf das Engagement kaum nach: Mit Uli Glup steht nun ein langjähriger echter Borusse mit ganz viel Herzblut an der Spitze des Ältestenrates. Seit 1986 war der 58jährige in verschiedenen Funktionen bei der Borussia aktiv, gehörte zur Redaktion des Stadionmagazins, leitete die Marketing-Abteilung, engagierte sich im Festausschuss zur Feier des 100jährigen Jubiläums der Borussia und war vier Jahre lang (1998 bis 2002) Vorstandsmitglied. Noch heute kommt er, immer wenn es seine berufliche Tätigkeit erlaubt, zu Heim- und Auswärtsspielen ins Saarland. Seit 2014 ist der rheinhessischen Jugenheim beheimatete Wirtschaftsgeograph Leiter des rheinland-pfälzischen Patent- und Informationszentrums (PIZ) an der Technischen Universität in Kaiserslautern. „Wir sensibilisieren, beraten und informieren über Patente, Marken und Design sowie die damit verbundenen Rechte und recherchieren in unseren Patent-Datenbanken für kleine und mittelständische Unternehmen, Erfinder und Forscher, aber auch für andere Menschen, die mit ihren Ideen zu uns kommen. Auf diese Weise sind wir gewissermaßen der direkte Draht zum Deutschen Patentamt in München“, erzählt Uli Glup über die ebenso abwechslungsreiche wie interessante Tätigkeit. So „ganz nebenbei“ ist der umtriebige Borusse in Jugenheim auch als Beigeordneter in der Gemeindeverwaltung engagiert.

Dank und Anerkennung für jahrzehntelanges Engagement im Ellenfeld: Sportvorstand Gunther Persch (li.) verabschiedet Ludwig Glück, Nachfolger Uli Glup (Mitte) ist aufmerksamer Beobachter der Szene. (Foto: -jf-)

Im Borussen-Trikot hat Uli Glup selbst das Fußball-ABC gelernt und praktiziert. Mit seinen Freunden spielte der zehnjährige „sieben Tage die Woche Fußball. Dienstags und donnerstags stolperten wir mehr recht als schlecht, aber mit Begeisterung in der E-Jugend der Borussia, an den übrigen Tagen malträtierten wir unseren geliebten holperigen und von Maulwurfshügeln übersäten Bolzplatz auf der Spieser Höhe. Es gab weder Playstation noch X-Box, erst recht kein Kabelfernsehen. Fußball bestimmte unser Leben“, berichtete Uli Glup einmal in einem Beitrag in Nicky Kassners Borussen-Blog „Stahlwerk“. Sein Lehrer Kurt Humbs aus Wiebelskirchen habe, so Uli Glup weiter, „seine Hingabe an den Fußball stets mit einer Mischung aus Verwunderung und Ärger betrachtet. In jedem Schulheft, auf jeder Schulbank und jedem Lederranzen befand sich das goldene `B´ des Vereinsemblems, ob gezeichnet, eingeritzt oder aufgenäht. Montag bis Mittwoch wurde zum Diskutieren des vergangenen Borussen-Wochenendes, Donnerstag und Freitag zum Einstimmen auf die kommenden Spiele genutzt.“

Als einen seiner „schönsten Tage mit der Borussia“ hat Uli Glup den 1. Mai 1974 in Erinnerung – ein durchaus historisches Datum! Lassen wir den neuen Chef des Ältestenrates selbst aus dem Nähkästchen plaudern: „Vor dem letzten Spieltag führte der 1. FC Saarbrücken vor unserer Borussia die Tabelle an, ein vermeintlich leichtes Heimspiel gegen den VfB Theley sollte dem FCS die Meisterschaft und die damit verbundene Qualifikation zur neu geschaffenen Zweiten Bundesliga Süd ebnen. Borussia, längst für die neue Liga qualifiziert, hatte es mit dem ASV Landau zu tun. Da kam uns der wagemutige Vorschlag unseres Lehrers gerade recht: Wer von den Schülern das richtige Ergebnis des Borussen-Spiels vorhersagt, sei von den Hausaufgaben befreit. Sollte er selbst richtig liegen, hätten wir die Aufgaben in zweifacher Ausfertigung vorzulegen. Kopiergeräte waren uns damals noch nicht bekannt.

Ohne Bedenkzeit prophezeiten wir ein 4:0 unserer Ellenfelder, während unser Lehrer Kurt Humbs sich zu einem 1:0 durchringen konnte. Für die Meisterfeier im Ludwigspark war an diesem 1. Mai alles gerichtet, ein Sieg gegen Theley schien für den FCS nur noch Formsache. Ein Raunen ging durchs Ellenfeld, als die gut 7000 Besucher von der Theleyer Führung erfuhren. Torschütze Kayser genießt in Neunkirchen heute noch Kultstatus. Beflügelt durch diesen Zwischenstand spielte die Borussenelf dann groß auf, und Eichhorn, Bischoff, Henkes und Drenks ließen Borussia Meister werden und unseren Tipp torgenau in Erfüllung gehen. Eine Kopie der Sportseite der SZ hängt noch heute an meiner Wand. `Borussia ist Meister´, titelte Wilfried Burr, während Erich Philippi aus dem Ludwigspark über einen `Untergang mit Pauken und Trompeten´ berichtete. Den 1. Mai feiern wir noch heute in Erinnerung an unseren schönsten Borussen-Tag. Die Hausaufgaben haben wir übrigens doch gemacht.“

Dieses Borussen-Feuer brennt bis heute in Uli Glup. Und so musste er auch gar nicht lange nachdenken, als ihm das Amt als Boss des Ältestenrates angetragen wurde. Die Wahl fiel einstimmig aus. „Neben den satzungsgemäßen Aufgaben möchten wir den Vorstand projektbezogen unterstützen“, formuliert Uli Glup die Ziele des Ältestenrats, dem neben den gewählten Mitgliedern (Uli Danner, Uli Glup, Claus Hoppstädter, Jens Kelm, Horst Klein, Frank Nätzer, Toni Rohner) auch die Ehrenmitglieder der Borussia (Hans Bauer, Giuseppe Ferraro, Ludwig Glück, Jürgen Jungbluth, Gerhard König, Günter Kuntz, Stefan Kuntz, Hans-Otto Malter, Felix Marx, Manfred Moll, Karl Ringel, Walter Schwender, Joachim Weber, Herbert Weismann, Dieter und Matthias Woll) angehören.

Borussia dankt dem neuen Vorsitzenden des Ältestenrates für die Amtsübernahme und wünscht ein glückliches Händchen für ein erfolgreiches Wirken! (-jf-)

1 Kommentar

  1. .. ja der Ältestenrat ist sehr wichtig für die Borussia .. ich denke hier an Frank Holzer (Arrangement ..?) zurück; war damals etwas?

    Heute in der SZ (Neinkerjer Ausgabe) ..
    „Bach’s Braumanufaktur … eine „neue“ Neinkerjer Brauerei .. mit einer ganz besonderen Brau-Ausgabe „Borussen-Leo“ düst auf Neunkircher Bier!!!

    Eine SUPER-IDEE!!!! von Julian Bach.

    Ich zitiere Julian Bach in der heutigen SZ-Ausgabe:
    …“Wir sind eine Brauerei aus Neunkirchen, und egal, wo wir in Deutschland unterwegs sind: Immer, wenn die Leute Neunkirchen hören, kommt die Sprache sofort auf Borussia Neunkirchen“ ..

    So ist es mit diesem Traditionsverein und wird es ewig sein!

    Go Borussia Go ..

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