
Der FC Kutzhof – im Saarland kennt man diesen Namen. Vielleicht erinnert sich noch der eine oder die andere an den kometenhaften Aufstieg des Clubs Ende der Neunziger und Anfang der 2000er-Jahre. Groß hinaus sollte es gehen, und tatsächlich schaffte man den Aufstieg in die Oberliga. Doch kaum dort angekommen, war auch schon Schluss – das Geld war alle, der Verein musste sich aus dem Spielbetrieb zurückziehen.
2009 folgte der Neuanfang in der Kreisliga. Geblieben aus dieser bewegten Zeit ist der Saarlandpokalsieg 2005 und das legendäre DFB-Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Heute spielt der FCK wieder solide in der Landesliga Nord.
Am vergangenen Freitag gab es aber nicht nur Fußball zu sehen, sondern auch echtes Vereinsleben zu erleben. Die Gastgeber zeigten sich von ihrer besten Seite: freier Eintritt auf dem Sportplatz an der Renkertsmühle, frisch gezapftes Bier und Grillgut direkt am Spielfeldrand. Eine besondere Attraktion war der vereinseigene Kinderspielplatz, der komplett in Eigenregie finanziert und gebaut wurde – ein schönes Beispiel für Engagement aus der Mitte des Vereins. Nur die Resonanz hätte etwas größer sein dürfen, denn verdient gehabt hätte der Abend mehr Zuschauer.
Aber der Hauptgrund eines Besuchs war natürlich der Start der Saisonvorbereitung 2025/26. Testspiele gehören einfach dazu – auch wenn niemand erwartet hatte, dass es gegen einen Landesligisten besonders eng werden würde. Stattdessen lag der Fokus darauf zu sehen, wie sich die vielen Neuzugänge präsentieren. Immerhin wurde der Kader ordentlich durcheinandergewirbelt. Über die Startelf groß zu spekulieren, hätte keinen Sinn ergeben – also ging es vor allem um Eindrücke.
Von Beginn an war klar, dass die Mannschaft von Jörg Backes und Jan Berger das Heft in der Hand behalten würde. Kutzhof suchte sein Heil in mutigem Anlaufen, doch es dauerte nur ein paar Minuten, bis sich die Borussia sortiert hatte. Bei so vielen neuen Spielern wenig überraschend.
Dylan Sodji, endlich wieder im richtigen Trikot, zeigte sofort, was er kann. Neben der Abräumerrolle als Sechser hatte er immer das Auge für die Lücke und das Gespür für den entscheidenden Pass. Vorne brachte Kristof Scherpf viel Körperlichkeit ein und ließ mehrfach seine Erfahrung aufblitzen. Jan Luca Rebmann war unermüdlich unterwegs und machte ordentlich Betrieb. So hätte man das ganze Team durchgehen können – jeder trug seinen Teil bei.
Was mit zunehmender Spieldauer besonders auffiel, war das intensive Pressing. Nicht nur ein Stürmer lief an, sondern es wurde als Kollektiv Druck gemacht. Das hatte Tempo und Wucht. Das Trainerteam coachte sehr aktiv, mit Block und Stift, in den Trinkpausen wie auch während der 90 Minuten.
Am Ende stand ein klarer 6:0-Erfolg auf der Anzeigetafel. Die Torschützen: zweimal Kristof Scherpf, zweimal Jan Luca Rebmann, einmal Lennart Niederländer und einmal Niklas Backes.
Es war ein wunderbarer Freitagabend – ein bisschen Fußball-Nostalgie, ein Testspiel mit Tempo und Atmosphäre und das Gefühl, dass hier etwas wächst. So darf die Saison gerne weitergehen.
Nach dem Spiel stand Trainer Jan Berger noch zur Verfügung
und wer noch was Visuelles möchte