Maximilian Strack hält den Sieg und die Null fest

Unser Bild: “Jungs, wir betteln drum!“ Man oft he match: Borussen-Keeper Maximilian Strack dirigierte seine Abwehr und lieferte gegen Brebach eine meisterliche Leistung ab! (Fotos: -jf-)

All´s well, that end´s well. Wie in Williams Shakespears gleichnamigem Schauspiel nach einigen Irrungen und Wirrungen in Sachen Liebe am Ende alles gut wird, so konnten auch die Borussen am gestrigen Sonntag bei sommerlichen Temperaturen in der sonnenüberfluteten Ferraro-Sportarena die Saison zu einem versöhnlichen Ende bringen. In einem munteren Spiel mit vielen Torgelegenheiten auf beiden Seiten gelang mit 3:0 gegen den SC Halberg-Brebach die Revanche für die 3:4-Hinspielniederlage, doch das hohe Ergebnis täuscht ein wenig über den Spielverlauf hinweg. Hatte Borussia in der ersten Halbzeit deutliche Vorteile und ein Chancenplus, so konnten die Gäste nach dem Seitenwechsel ihre durchaus vorhandenen spielerischen Qualitäten demonstrieren, ließen allerdings im Abschluss die letzte Konsequenz vermissen. Zudem stand mit Maximilians Strack ein Mann im leuchtend roten Trikot zwischen den Pfosten, der seine im Laufe der Rückrunde gezeigte herausragende Entwicklung mit Nachdruck unter Beweis stellte und im letzten Saisonspiel ein wahres Meisterstück ablieferte. So blieben die Borussen, die Tim Klein früh mit Bänderverletzung und nach gut einer Stunde Florian Stopp nach grobem Foulspiel mit roter Karte verloren, auch im sechsten Liga-Spiel in Folge nicht nur ungeschlagen, sondern auch ohne Gegentor.

Vor allem Brebachs Jonas Wilhelmi brachte der Keeper immer wieder zur Verzweiflung – fast ist man geneigt, vor allem in der zweiten Halbzeit von einer Art Privatduell zwischen Maximilian Strack und Brebachs Nummer 23 zu sprechen. Gleich mehrfach (57., 78., 85.) scheiterte der flinke Gäste-Stürmer in eins-zu-eins-Situationen am reaktionsschnellen Borussen-Torwart, der instinktiv die Schusswege seines Gegenüber zu erahnen schien, rechtzeitig die Pranken ausfuhr und so einen Einschlag zu verhindern wusste. Einmal half dabei das Außennetz in einer Phase, in der der designierte Absteiger das Heft in die Hand nahm und drauf und dran war, mit einem Anschlusstreffer der Partie nochmal eine Wende zu geben. „Jungs, wir betteln drum“, versuchte Maximilian Strack seine Vorderleute aufzuwecken. Stephane Calange (51.) und Meriton Mehmeti (75.) hatten weitere gute Einschussgelegenheiten, und manch einer mag dabei an den Hinspiel-Horror gedacht haben, als die Borussen eine 0:3-Führung nochmal hergegeben und am Ende mit 3:4 verloren hatten. Auf der anderen Seite konnte Michael Müller eine Energieleistung nicht mit einem Torerfolg krönen, als er nach Balleroberung über das halbe Spielfeld marschierte, gleich mehrere Gegenspieler aussteigen ließ, bei seinem vielversprechenden Abschluss aber im letzten Moment abgeblockt wurde (84.). So musste der Borussen-Anhang bis fünf Minuten vor Schluss warten, bis der eingewechselte Dominik Jost den Deckel endgültig drauf machte: Borussias Edeljoker profitierte von einem individuellen Fehler in Brebachs Abwehr, umkurvte Torhüter Lukas Gehring und netzte zum 3:0 rechts unten im Eck ein.

Frühe Führung für Borussia: Simon Schreibeisen bleibt vor Brebachs Torwart Gering cool (oben) und darf sich anschließend zurecht von seinen Teamkameraden für den 5. Saisontreffer feiern lassen. (Fotos: -jf-)

Vor dem Seitenwechsel dominierte Borussia das Spiel und hatte die besseren Möglichkeiten. Eine davon nutzte der wieder sehr fleißige und laufstarke Simon Schreibeisen, der nach langem Ball auf der linken Flanke auf und davon ging, vor Lukas Gehring kühlen Kopf bewahrte und das Leder an dem ihm entgegenstürzenden Torwart vorbei ins Tor chipte. Nachdem Niklas Allenfort bei seinem Freistoß, der nur knapp am Kasten vorbei sauste, ein Abschiedstor noch verwehrt blieb, gelang genau das Daniel Schlicker: Der Treffer war insofern eine Co-Produktion der beiden Abgänger, als Niklas Allenforts Ecke, noch vom Scheitel Michael Müllers verlängert, in den Strafraum segelte, wo Borussias Nummer 5 im Fünf-Meter-Raum den rechten Fuß hinhielt und den Ball im Tor unterbrachte (20.) – sein viertes Saisontor! Simon Schreibeisen hätte wenig später gleich zweimal in Situationen, die mit der Entstehung des 1:0 nahezu identischen Szene waren, beinahe auf 3:0 erhöht (23. / 27.), doch Lukas Gehring fuhr zweimal rechtzeitig den Fuß aus, einmal den rechten, dann den linken, und hielt seine Mannschaft im Spiel.

Abschiedstor für Daniel Schlicker in drei Phasen: Zunächst segelt der Eckball von Niklas Allenfort in den Strafraum …,

… wo Daniel Schlicker (li.) im richtigen Moment eingelaufen ist und den rechten Fuß hinhält …,

… um dann die Glückwünsche seines Kapitäns Marco Dahler entgegenzunehmen. (Fotos: -jf-)

Der scheidende Philippe Persch, dem man während der Partie anmerkte, wie sehr ihm daran gelegen war, auch diesmal hinten die Null zu halten, zollte im Namen des Trainerteams im abschließenden Spielerkreis seinen Schützlingen ein hohes Lob: Für die guten Leistungen und den Teamgeist der letzten Wochen sowie die bis zur letzten Minute auf den Platz gebrachte kämpferische Einstellung. Die Gäste vom Halberg, die sich keineswegs versteckt hatten, durften ebenfalls erhobenen Hauptes die Ferraro-Sportarena verlassen, allerdings kann für sie der shakepearsche Titel „All´s well, that end´s well“ angesichts des (nach langen Jahren der Zugehörigkeit zur Saarland- und Oberliga) bitteren Abstiegs wohl weniger Geltung beanspruchen. Die Borussen beenden die Spielzeit auf einem guten vierten Tabellenplatz, können dabei sogar auf ein paar positive Statistika verweisen: 61 Punkte bedeuten ebenso wie 74 Tore und 18 Siege Bestwerte auf dem Saarlandliga-Konto seit dem Abstieg aus der Oberliga 2017. Doch bleibt auch hier ein bisschen Wehmut, wenn man daran denkt, was möglich gewesen wäre. Zwei Siege mehr, oder: Wenn die Saison jetzt noch zwei Spieltage weiter gehen würde … Überlegungen, Gedankenspiele, Hypothesen. Leider nur im Konjunktiv! (-jf-)

HINWEIS: Eigener Beitrag zur Verabschiedung von Niklas Allenfort, Philippe Persch und Daniel Schlicker folgt!

Statistik: Borussia – SC Halberg-Brebach 3:0 (2:0)

Borussia: Maximilian Strack – Niklas Allenfort, Marco Dahler, Christoph Stemmler, Nico Christmann, Michael Müller, Daniel Schlicker (ab 55. Nico Purket), Simon Schreibeisen (ab 73. Dominik Jost), Dylan Sodji, Florian Stopp, Tim Klein (ab 32. Tim Cullmann).

Tore: 1:0 (4.) Simon Schreibeisen, 2:0 (20.) Daniel Schlicker, 3:0 (86.) Dominik Jost. – Schiedsrichter: Nicolas Scherer (SG Saubach). – Zuschauer: 250. – Gelbe Karten Borussia: – / Zeitstrafe Borussia: Dylan Sodji (90.) / Rote Karte Borussia: Florian Stopp (67.)

Unsere Bilder vermitteln einige Eindrücke vom Saisonfinale der Borussia gegen den SC Halberg-Brebach (Fotos: -jf-)

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