Dankbarkeit, Bedauern, Verständnis

Reaktionen aus dem Kreis der Mannschaft auf dem Abschied von Trainer Björn Klos im Sommer

Die Nachricht schlug dann doch irgendwie ein wie eine Bombe. Dass Björn Klos seinen Vertrag bei der Borussia im Sommer nach 5 Jahren Trainertätigkeit im Ellenfeld nicht verlängern wird, hat viele überrascht. Der 38jährige teilte der Mannschaft im Rahmen einer kleinen Weihnachtsfeier nach dem Abschlusstraining zum Ende der Vorrunde seinen Entschluss mit. Dankbarkeit für die gemeinsame Arbeit und Bedauern über die Entscheidung einerseits, aber auch ein gewisses Verständnis andererseits – so lassen sich die Reaktionen im Kreis des Teams zusammenfassen. Das Wichtigste bringt Co-Trainer Özal Acar auf den Punkt: „Wir haben noch ein gemeinsames Ziel vor Augen, für das wir alle an einem Strang ziehen werden: Relegation und womöglich Aufstieg! Denn was gibt es Schöneres für Björn, als sich mit einem solchen Erfolg aus dem Ellenfeld zu verabschieden!“

Dem kann sich Christoph Stemmler nur anschließen: „Björns Entscheidung finde ich sehr schade. Gerade in der aktuellen Situation, wo wir eine echt geile Truppe zusammenhaben und er diese Mannschaft geformt hat, wie er sie wollte. Persönlich habe ich mich in den drei Jahren unter ihm mega weiterentwickelt und bin dankbar für diese Zeit. Wir werden jetzt in der Rückrunde noch einmal richtig Gas geben und ihm den Abschied so schwer wie möglich machen, damit er sieht, was er mit uns als Truppe in Zukunft verpasst.“ So sieht es auch Niklas Allenfort: „Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber wir werden als Mannschaft alles dafür tun, unserem Trainer mit Relegation und Aufstieg einen Abschied zu bereiten, den er verdient hat.“ Traurig ist Roman Torres. Dennoch hofft der junge Amerikaner, der sich in den letzten Wochen immer besser integriert hat und trotz seines jugendlichen Alters zu einer spielbestimmenden Persönlichkeit entwickelt hat, „dass wir den Schwung aus den letzten Spielen in die Rückrunde mitnehmen und uns oben in der Tabelle etablieren können. Björn Klos hat an mich geglaubt und mir im Ellenfeld eine Chance gegeben, die ich nutzen will. Dafür bin ich ihm immer dankbar.“

Freund und Trainer zugleich: Gerade die Entwicklung der jungen Spieler (oben: Roman Torres und Joey Perryman, unten: Sebastian Cullmann), die er ins Ellenfeld gelotst hat, liegt Björn Klos stets am Herzen. (Fotos: -jf-)

Ähnlich Tim Braun: „Björn Klos hat mich ins Ellenfeld geholt. Ich bin ihm sehr dankbar für alles, was er gemacht hat. Ich konnte unter ihm viel für meine Entwicklung mitnehmen.“ Verständnis bringt Sebastian Cullmann, der von Björn Klos im Sommer 2020 aus Primstal ins Ellenfeld geholt worden war, für seinen Trainer auf: „Manchmal muss man auch einfach mal schauen, was einem selbst gut tut und was nicht. Da Björn Klos sich lange damit auseinandergesetzt hat, wird er das jetzt herausgefunden haben. Das darf und soll ihm keiner übelnehmen. Klar bin ich traurig über seinen Abschied, denn schließlich war er es, der mir bei der Borussia den Spaß am Fußball wieder gegeben hat. Und deshalb wird die Mannschaft im Frühjahr alles raushauen, um ihm den besten Abschied zu verschaffen.“

Gerade die Arbeit mit den jungen Akteuren hebt auch Torhüter Philippe Persch, der als Athletiktrainer eng mit Björn Klos zusammenarbeitet, als Qualitätsmerkmal des Coaches hervor: „Für ihn steht die Entwicklung seiner Spieler, vor allem der jungen, immer an erster Stelle. Björn Klos handelt stets zum Wohle der Mannschaft. Dazu gehört ein abwechslungsreiches Training, für das er immer top vorbereitet ist.“ Borussias Keeper schätzt an seinem Trainer auch „das offene Ohr, das er für unsere Belange hat. Björn scheut keine Diskussion, um bei auftauchenden Problemen im Gespräch die bestmögliche Lösung zu finden. So ganz nebenbei teilt er auch viele meiner Werte, unter anderem auch den Ehrgeiz“, sagt Philippe Persch, der deshalb dem Übungsleiter „nicht nur fachlich, sondern auch menschlich herausragende Qualitäten“ attestiert: „Deshalb ist er für mich Trainer und Freund zugleich!“

Der Trainer und sein „verlängerter Arm“ auf dem Platz – Kapitän Marco Dahler bescheinigt Björn Klos „eine extrem hohe Identifikation mit der Borussia: Er ist ein wriklicher Borusse geworden und wird es in seinem Herzen auch bleiben!“ (Foto: -jf-)

Für Marco Dahler „ist es in unserer schnelllebigen Zeit und dazu noch bei einem Verein wie der Borussia, wo es auch schon mal turbulent zugeht, nicht alltäglich, dass ein Trainer fünf Jahre im Amt ist. Da muss in der Zusammenarbeit und im Verhältnis zwischen Team und Coach ganz viel richtig gemacht worden und der Identifikationsfaktor mit dem Verein sehr hoch gewesen sein.“ Der Kapitän räumt ein, dass er die Entscheidung seines Trainers zwar sehr bedauert, sie aber andererseits auch verstehen kann: „Björn hat immer wieder Umbrüche erlebt, das geht extrem an die Substanz und kostet viel Kraft. Dass er jetzt eine neue Herausforderung sucht, ist irgendwie auch menschlich.“ Natürlich habe es auch Versuche gegeben, Björn Klos umzustimmen, „zumal bei dieser charakterstarken Mannschaft, die er selbst zusammengestellt hat und bei der jetzt langsam die Früchte der Arbeit erkennbar sind. Ich weiß nicht, ob er nochmal eine solche Truppe findet“, so Marco Dahler, der nicht befürchtet, dass mit dem Weggang von Björn Klos die Mannschaft auseinanderfallen könnte: „Wir sind so eng zusammengerückt, deshalb glaube ich, dass, wenn der Kern des Teams und die Erfahrenen unter uns frühzeitig ihr Bleiben signalisieren, auch der Rest dem Ellenfeld treu bleiben wird.“ Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Mannschaftsrates wurde der Kapitän übrigens in die bereits laufenden Überlegungen nach dem Klos-Nachfolger einbezogen.

Seite an Seite durch die Saison: Co-Trainer Özal Acar (re.) ist für die gebotene Chance im Ellenfeld sehr dankbar und will mit der Mannschaft seinem Chef im Sommer einen würdigen Abschied bereiten. (Foto: -jf-)

Ein Fragezeichen steht derweil hinter der Zukunft von Co-Trainer Özal Acar, der seit Saisonbeginn Björn Klos in der täglichen Arbeit auf dem Platz unterstützt. „Unsere Vereinbarung gilt bis zum Saisonende. Dann muss man sehen, wie und ob es mit dem neuen Coach weitergeht. Die Borussia ist zwar für mich zunächst mal die erste Option, aber meine Person ist insgesamt zweitrangig. Es geht in erster Linie darum, die Arbeit von Björn Klos zum Wohle des Vereins kontinuierlich und erfolgreich fortzusetzen“, so Özal Acar, der sich zunächst auf die in der Rückrunde wartenden Aufgaben konzentrieren und „im nächsten halben Jahr noch so viel wie möglich in der Zusammenarbeit mit Björn Klos aufsaugen will. Ich habe unheimlich viel von ihm gelernt, dafür bin ich sehr dankbar. Und aus den Gesprächen mit ihm habe ich heraushören können, wie schwer ihm diese Entscheidung gefallen ist.“ Dass Björn Klos in Merchweiler nicht erst seit gestern einen guten Ruf hat, ist für Özal Acar schon lange kein Geheimnis: „Ich komme ja von dort und da hat man schon immer das eine oder andere gehört!“ (-jf-)

6 Kommentare

  1. Schade ist es nicht,das Björn unsere Borussia verlässt,es ist Bitter für die gesamte Borussenfamilie.Das Feld wurde geackert,gepflügt und gesäht.Ich wünsche Björn das er in der Rückrunde noch die Ernte einfahren kann.Er hat es mehr als verdient.Ich hoffe nur das möglichst viel Spieler der Borussia erhalten bleiben.Ihr seid zu einer geilen Truppe gereift der ich noch viel zutraue.In diesem Sinne,mach es gut Björn.Es heißt ja auch man sieht sich im Leben immer zweimal.Alte Liebe lebt,Go Borussia

  2. Herr Klos, schade, aber verständlich, wenn man hört, sieht, liest, warum Sie sich verabschieden müssen, um nicht Opfer einer gewissen Enttäuschung, wenn nicht sogar Verbitterung zu werden, weil einige der Spieler eine gewisse Charakterlosigkeit deutlich machen, indem sie sich, so bald die Aufsicht fehlt, in Tatenlosigkeit tummeln. Und der Verein sollte sich umgehend von diesen „Spielern“ trennen.

  3. Wenn von so vielen Seiten Dankbarkeit und Respekt entgegenkommt, dann kann man eigentlich nicht viel falsch gemacht haben….
    Ich bin mal gespannt wer der Nachfolger wird und er die Jungs genauso erreicht mit seinen Ansprachen wie Hr.Klos…..
    Der Borussia wäre es gegönnt endlich mal eine Etage höher zu spielen. Ganz insgeheim wünscht man sich irgendwann in vlt. 50 Jahren 🙂 ja mal wieder mit Elversberg und Homburg in einer Liga zu spielen. Dafür benötigts aber auch mal mindestens einen richtig zahlungskräftigen Sponsor.

  4. Schade, dass Herr Klos unsere Mannschaft verlässt,
    ich hoffe, dass ein ebenso guter Nachfolger gefunden wird!
    Mit sportlichem Gruß
    W.Bohr, Ffm.

  5. Sorgen wir mit dem gesamten Umfeld, Publikum, Vorstand, Betreuer, Trainer und was da sonst noch für „Fahnenträger“ herumstehen und -sitzen, dass wir uns alle fragen, ob gute, hervorragende Trainer, Betreuer, Vorstände, Publikum und die sonstigen gehen oder auch wegbleiben, weil sie es sonst und irgendwo besser kriegen oder ob sie sich bitter enttäuscht, ganz gleich aus welchen Gründen, abwenden von Borussia Neunkirchen, weil allesamt den Eindruck haben, dass Missstände nicht ausgeräumt werden, Charakterstärke ausbleibt, wo es dringend nötig ist, nicht jeder im Verein dàs tut, was getan werden muss, kurzum BORUSSIA NEUNKIRCHEN auf dem Abstieg, anstatt auf dem Aufstieg ist. Lösungsvorschläge meinerseits: Spieler: Versucht Charakterfestigkeit in und um das Spielfeld, seid Vorbilder und wenn ihr seht, dass der eine oder andere neben, hinter oder vor dir Schwächen zeigt, nehmt ihn in eure Mitte und redet mit ihm, ohne ihn abwertend zu behandeln. Und habt im Spiel mit-der-Mannschaft vor allem das für-die-Mannschaft in den Beinen, im Herzen und im Kopf. Und natürlich kann es durchaus sein, dass ihr mit dem Trainer nicht einer Meinung seid. Problem? Nein! Ihr seid ja alle selbstbewusst genug, mit ihm zu reden und Kritik wie Gegenvorschläge zu machen. Und alle oben angeführten anderen? Seien Sie in jeder Hinsicht, auch wenn Sie total unzufrieden sind, den Vorstand auf den Mond wünschen, dem Publikum am liebsten Sprech- und Schreiverbot erteilen würden, äußern Sie Ihre Zufriedenheit mit diesem oder jenem und verlautbaren Sie Ihre Unzufriedenheit mit jener oder dieser Sache, sachlich, höflich, aber entsetzlich deutlich. Fangen wir endlich an, deutlich zu werden, bevor es zu spät ist! Allen o. a. Persönlichkeiten, Würdenträgern, Spielern,
    Publikum, Betreuern, etc. und nicht zuletzt Herrn Björn Klos schöne Weihnachten, und ein erfolgreiches, gesundes, feines NEUES JAHR!

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