2:0 in Köllerbach – Borussia bleibt dran!

Disziplin, Cleverness und Effizienz – die Basis für den ersten Sieg bei den Sportfreunden seit 10 Jahren / Kevin Saks und Tim Klein die Torschützen

Unser Bild: Kevin Saks (hier in engem Zweikampf mit Köllerbachs Kapitän Jerry Laloe) brachte mit seinem Freistoßtor die Borussia auf die Siegerstraße. (Foto: -jf-)

Es wäre sicher übertrieben, von einem historischen Sieg zu sprechen. Aber immerhin: Mehr als zehn Jahre mussten die Borussen-Fans auf diesen Moment warten. Als Schiedsrichter Nicolas Scherer am Samstagnachmittag um 17.21 Uhr die Partie bei den Sportfreunden Köllerbach abpfeift, steht mit dem 2:0 der erste Sieg der Borussia im Stadion an der Burg Bucherbach seit dem 1. September 2012 zu Buche. Co-Trainer Özal Acar, der auch diesmal wieder den erkrankten Peter Rubeck vertrat, hatte die Mannschaft vor dem Spiel mit dieser Statistik konfrontiert: „Da waren die Jungs natürlich heiß drauf, das heute zu ändern.“ Entscheidend, so Özal Acar, für den Sieg, den Kevin Saks (28.) und Tim Klein (70.) mit ihren Toren sicherstellten, sei die Disziplin gewesen: „Wir haben von der ersten Minute an alles konsequent so umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Dafür ein Riesenkompliment an das ganze Team.“ Das hatte sich nämlich (nach dem 3:1 in Hasborn und dem 5:2 in Bliesmengen) den dritten Auswärtssieg in Folge redlich verdient.

Dabei wurden die Borussen zu Beginn gleich zweimal regelrecht kalt erwischt: Zum einen klagte Torhüter Philippe Persch beim Aufwärmen über ein Ziehen im rechten hinteren Oberschenkel und nahm, um das Risiko einer größeren Verletzung zu vermeiden, vorsichtshalber lieber auf der Bank Platz. „Aber wir mussten uns keine Sorgen machen: Maximilian Strack hat von Beginn an große Sicherheit ausgestrahlt und ein souveränes Spiel abgeliefert“, lobte Özal Acar den Persch-Vertreter. Zum anderen waren die Borussen nach zwei Minuten in Unterzahl: Schiedsrichter Nicolas Scherer hatte ein Einsteigen von Simon Schreibeisen im Mittelfeld gegen Fatih Günes offenbar als zeitstrafenwürdig beurteilt und schickte die Nummer 10 für zehn Minuten vom Platz, eine nicht unumstrittene Entscheidung!

Doch Borussia ließ sich dadurch nicht irritieren und von der eingeschlagenen Marschroute abbringen. Im Vorfeld des Spiels hatten Chefcoach Peter Rubeck und Özal Acar den Matchplan ausgetüftelt und ihn mit der Mannschaft besprochen. Die Kernbotschaft: „Wir müssen kompakt stehen und die Räume eng machen. Denn Köllerbach ist spielerisch stark und lässt den Ball laufen. Wenn wir sie aber aus kompakter Grundordnung heraus anlaufen und dabei geschickt verschieben, kommen sie nicht ins Spiel.“ Das gelang in den 90 Minuten richtig gut. „Alle drei Ketten standen in guter Raumaufteilung zusammen, jeder kämpfte und machte Wege für den anderen“, sparte Özal Acar nicht mit Komplimenten für seine Jungs.

Auch die Absicherung der Parterre durch Enrico Sapporito nutzt nichts (oben): Kevin Saks verwandelt den Freistoß zum 0:1 für die Borussia und freut sich anschließend mit seinen Mannschaftskameraden (unten) über die Führung. (Fotos: -jf-)

So kam es, dass die Gastgeber, die zunächst auf ihre Top-Stürmer Jan Issa und Samed Karatas (verletzungs- bzw. krankheitsbedingt) verzichteten, kaum zu Torchancen kamen. Lediglich Yannick Mompers Freistoß ans Außennetz (11.) und Robin Blasers scharfe Hereingabe, die in der Mitte aber keinen Abnehmer fand (16.) sorgten für einen Hauch von Gefahr vor dem Tor von Maximilian Strack, der zudem gegen Batikan Sonsuz gut aufgepasst hatte und den Ball problemlos aufnehmen konnte. Die besseren Möglichkeiten boten sich am Anfang den Borussen, bei denen Kevin Saks gleich zweimal allein vor Moritz Bohnenberger auftauchte, zunächst das Leder am Tor vorbeisetzte und sich den Ball anschließend zu weit vorlegte, den sich Köllerbachs Keeper schnappen konnte. Doch nach knapp einer halben Stunde belohnte sich Borussias Torjäger für seine Aktivität: Nach Foul an Simon Schreibeisen versenkte er den fälligen Freistoß von der Strafraumgrenze aus zur 0:1-Führung., die auch bis zur Pause Bestand hatte.

Die Sportfreunde wollten nach dem Seitenwechsel unbedingt den schnellen Ausgleich, bissen sich aber immer wieder in der kompakten und leidenschaftlich um jeden Ball kämpfenden Borussen-Abwehr die Zähne aus ohne sich klare Gelegenheiten zu erspielen, sieht man einmal von einem Geschoss Robin Blasers ab, das Maximilian Strack per Faust über die Querlatte lenkte. Dennoch: In dieser Phase ließen sich die Borussen ziemlich tief hinten reindrängen, erst recht – so gar nicht nach dem Geschmack von Özal Acar, der sich die Lunge aus dem Leib schrie: „Raus, raus, raus!“ Doch auch als Köllerbachs Coach David Bakhtadze nach gut einer Stunde mit Jan Issa und Samed Karatas noch mehr Offensivpower ins Spiel brachte, behielt Borussias Defensive kühlen Kopf und ließ nichts mehr anbrennen.

Der Moment der Entscheidung: Tim Klein zieht mit links ab (oben) und jubelt über sein drittes Saisontor (unten). (Fotos: -jf-)

Im Gegenteil: Bei einem der nadelstichartig vorgetragenen Konter nahm Tim Klein am rechten Strafraumeck ein Zuspiel von Danny Kleinbauer auf, ließ mit geschickter Körpertäuschung Köllerbachs Kapitän Jerry Laloe stehen und schlenzte das Leder mit dem linken Fuß unhaltbar für Moritz Bohnenberger ins obere lange Toreck. Mit diesem Treffer, so der Eindruck der 350 Zuschauer, hatten die Borussen den Gastgebern irgendwie den Stecker gezogen. Denn anschließend kam nicht mehr viel, zumal die Köllerbacher trotz aller Bemühungen, dem Spiel noch eine Wende zu geben, bei den wenigen Abschlussgelegenheiten (Kopfbälle von Mario Pendari und Samed Karatas) offenbar auch zu wenig Zielwasser getrunken hatten.

„Borussia zeigte sich cleverer und effizienter“, so das Fazit im Liveticker von Axel Bastians, der die Daheimgebliebenen auf fupa.net wie immer gründlich über das Geschehen informierte. Cleverness und Effizienz – genau in diesen Bereichen hatte Peter Rubeck in den letzten Wochen von den Jungs immer wieder Lerneffekte eingefordert. In Köllerbach konnten sie diese nachweisen. „Jeder hat bis zur letzten Minute seine Aufgaben konzentriert erfüllt und damit die Grundlage für den ersten Sieg in Köllerbach seit zehn Jahren gelegt. Jetzt dürft Ihr das auch ein bisschen feiern“, gab Özal Acar im abschließenden Mannschaftskreis die Losung aus. Und das ließen sich die Jungs nicht zweimal sagen – mit Christoph Stemmler als Taktgeber in ihrer Mitte genossen alle das obligatorische Siegestänzchen. Auch auf den Rängen war man zufrieden: „Wir sind stolz auf unser Team“, lautete der Grundtenor der mit nach Köllerbach gekommenen Borussen-Anhänger. Unter ihnen hatte Michael Knoll, der mit seinem kleinen Sohn aus dem hessischen Kostheim angereist war, den weitesten Weg. Doch der hat sich gelohnt – solche Fans braucht die Borussia, Respekt! (-jf-)

Statistik: Sportfreunde Köllerbach – Borussia 0:2 (0:1)

Borussia: Maximilian Strack – Tiziano Pompa (ab 73. Daniel Schlicker), Michael Müller, Marco Dahler, Tim Klein (ab 73. Nico Christmann), Simon Schreibeisen (ab61. Christoph Stemmler), Nico Purket, Niklas Allenfort (ab 67. Tim Braun), Tim Cullmann, Kevin Saks (ab 61. Danny Kleinbauer), Dyan Sodji. – Trainer: Peter Rubeck. – Co-Trainer: Özal Acar.

Tore: 0:1 (28.) Kevin Saks, 0:2 (70.) Tim Klein. – Schiedsrichter: Nicolas Scherer (SG Saubach). – Zuschauer: 350. – Gelbe Karten Borussia: Tim Cullmann (39.), Tim Klein (48.), Niklas Allenfort (62.). – Zeitstrafe Borussia: Simon Schreibeisen.

Unsere Bilder zeigen ein paar Impressionen vom Sieg der Borussia in Köllerbach. (Fotos: -jf-)

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