1:0 gegen Schwalbach – Borussia will jetzt auch den 2. Platz!

Arbeitssieg bei hochsommerlichen Temperaturen im Ellenfeld / „Matchwinner“ Kevin Saks versenkt Freistoß zum „goldenen Tor“ / Relegation gesichert – Björn Klos gibt neues Ziel aus: „Vizemeisterschaft“!

Unser Bild: Wieder ein Erlebnis – Borussias D-Jugend und die E-Junioren der SV Elversberg durften die Mannschaften beim Einlaufen in das hochsommerliche Ellenfeld begleiten. (Foto: -jf-)

Björn Klos fasste sich kurz: „Männer, Ihr wisst selbst: Das war heute kein gutes Spiel. Wir haben nicht gespielt wie ein Aufstiegskandidat. Aber unter dem Strich haben wir trotzdem gewonnen, sind jetzt zehn Spiele ungeschlagen und haben uns dabei die Relegation gesichert. Wir müssen wieder mehr Gas geben und nicht meinen, wir könnten 20 Prozent rausnehmen“, lautete das Fazit des Borussen-Trainers nach dem 1:0-Sieg gegen den FV Schwalbach, den man unter der Rubrik „Arbeitssieg“ verbuchen kann. „Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie sich die Trainingsleistung unter der Woche dann im Spiel spiegelt“, hatte Björn Klos zuvor in den 90 Minuten beobachtet, „das war im Fußball schon immer so und wird auch wohl immer so bleiben.“ Mit den Trainingseinheuten in der letzten Woche war der Borussen-Trainer, das räumte er freimütig ein, nicht sinderlich zufrieden gewesen.

Dass die über 400 Zuschauer im Ellenfeld über weite Strecken eine Prise Sommerfußball schnupperten, lag sicher nicht nur an den hohen Temperaturen. In punkto Tempo, Bewegung und Leidenschaft konstatierte Björn Klos, der auf den verletzten Fabian Scheffer verzichten musste, Defizite, „es war auch wenig davon zu spüren, dass wir eigentlich ohne Druck aufspielen konnten“, so der Trainer. Dabei hatten die Borussen eine schwungvolle Anfangsphase, in der es fast im Minutentakt möglich war, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Bei flott vorgetragenen Angriffen über die rechte Seite mit Christoph Stemmler, Tim Klein und Quincy Henderson hätte Simon Schreibeisen die Borussia in Führung bringen können, doch die Nummer 22 scheiterte nach mehrfachem Doppelpass über Roman Torres und Quincy Henderson an Schwalbachs weit aus dem Tor geeilten Keeper Hennig oder traf den Ball nicht richtig (3. / 8.). Auch Tim Klein kam nach Schreibeisen-Hereingabe, halb Schuss, halb Flanke, nicht mehr an den Ball (6.).

Doch nach etwa 15 Minuten verflachte das Spiel der Borussen, es schlichen sich Ungenauigkeiten, Unkonzentriertheiten und Missverständnisse im Spielaufbau ein. „Ihr müsst mehr miteinander reden“, so die Forderung von Björn Klos nach mehr Kommunikation. Schwalbach wagte sich jetzt zunehmend mutiger in die Offensive. Nachdem Quincy Henderson nach Ablage von Tim Klein bei einem platzierten Abschluss in Torwart Hennig seinen Meister fand, musste auf der anderen Seite Philippe Persch bei einem Schuss von Colin Mathis in die hoch gefährdete rechte untere Ecke abtauchen und sich nach einer Ecke ganz schön strecken, um das Leder vor dem im ICE-Tempo heranrauschenden Colin Mathis mit einer Hand über die Latte zu lenken.

Die Entscheidung im Ellenfeld: Kevin Saks (re.) zirkelt den Freistoß ins rechte untere Toreck (oben), wo das Leder unhaltbar für Torwart Hennig dann auch wie beabsichtigt einschlägt (unten). (Fotos: -jf-)

Björn Klos reagierte zur Pause mit einem Vierfach-Wechsel, um die Aktivität auf den Platz zu steigern, doch die Angelegenheit blieb reichlich zäh. Belebendes Element: Kevin Saks, der nach knapp einer Stunde einschussbereit war, doch Schwalbachs Köhler konnte im letzten Moment klären. Nicht umsonst war es Borussias Nummer 11, die nach 74 Minuten für die Entscheidung, ja sogar Erlösung sorgte und einem nach Foul an Roman Torres verhängten Freistoß aus etwa 18 Metern rechts unten im Schwalbacher Tor versenkte – getreu der alten Fußballer-Weisheit: „Wenn es aus dem Spiel heraus nicht klappt, muss halt eine Standardsituation herhalten!“ Auf der anderen Seite hatte Philippe Persch zuvor in höchster Not gegen Kraml mit Fußabwehr einen Rückstand verhindert, nachdem sich Tim Braun, der ansonsten aber eine sichere Partie ablieferte, bei einem hohen Ball verschätzt hatte (69.).

In der Schlussphase hatten beide Teams noch Gelegenheiten, am Ergebnis zu drehen: Tim Ugos kraftvolles Geschoss sauste nur hauchdünn rechts am Gäste-Tor vorbei (84.), Schwalbachs Torjäger Nicolas Staub (schon 19 Treffer!) vergab einen Kopfball ziemlich freistehend (87.). Kevin Saks Ball, fast von der Eckfahne aus getreten, senkte sich knapp hinter die Latte aufs Tor (88.). In der Nachspielzeit verpasste erneut Tim Ugo, diesmal auf der linken Seite von Roman Torres „auf die Reise“ geschickt, das Ziel (90.+2), ehe sich Philippe Persch sehr aufmerksam gegen Staub zeigte und Schwalbachs Torjäger das Leder quasi von den Füßen pflückte (90.+5). Schwalbach bestätigte dabei die Einschätzung von Björn Klos: Borussias Coach hatte im Vorfeld der Partie dem Team seines Kollegen Toni Jakic bescheinigt, „dass sie nie aufgeben und bis zur letzten Minute alles versuchen.“

Tim Ugo allein auf weiter Flur gegen Schwalbachs vielbeinige Abwehr – der eingewechselte Stürmer brachte viel Schwung in Borussias Offensive, hätte in der Schlussphase das Ergebnis erhöhen und den Fans das Zittern ersparen können. (Foto: -jf-)

Dennoch blieb es nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Christoph Busch, der den Mannschaften in beiden Halbzeiten jeweils eine Trinkpause zugestand, beim knappsten aller Ergebnisse. Borussias Defensive hielt zum zehnten Mal das „zu null“ und bleibt mit nur 28 Gegentreffern nach Auersmacher die zweitbeste Abwehr der Liga. Die Schützlinge von Björn Klos können am kommenden Sonntag beim TuS Herrensohr die imponierende Serie aus der Hinrunde (10 Spiele ohne Niederlage, die Punkte am grünen Tisch gegen Brebach nicht eingerechnet) noch toppen.

Dabei macht Björn Klos kein Hehl daraus, dass er nach der ersten Etappe, der Sicherung der Relegationsteilnahme, nun auch die zweite Etappe erreichen möchte: „Den zweiten Tabellenplatz. Das wäre mir am liebsten, denn wir möchten es uns am Ende nicht gerne nachsagen lassen, von der Regelung, dass Spielgemeinschaften nicht aufsteigen dürfen, profitiert zu haben.“ (-jf-)

Statistik: Borussia – FV Schwalbach 1:0 (0:0)

Borussia: Philippe Persch – Niklas Allenfort, Tim Braun, Tim Cullmann (ab 46. Timothy Ugo), Christoph Stemmler, Simon Schreibeisen (ab 81. Vincenzo Accursio), Dylan Sodji, Akim Soulemana (ab 46. Daniel Schlicker), Roman Torres, Quincy Henderson (ab 46. Kamil Czeremurzynski), Tim Klein (ab 46. Kevin Saks). – Trainer: Björn Klos. – Co-Trainer: Özal Acar.

Tor: 1:0 (74.) Kevin Saks. – Zuschauer: 440. – Schiedsrichter: Christoph Busch (FV Fischbach). – Gelbe Karten Borussia: Kamil Czeremurzynski (59.), Dylan Sodji (61.).

Unsere Fotos vermitteln Eindrücke vom 1:0-Sieg der Borussia gegen den FV Schwalbach. (Fotos: -jf-)

5 Kommentare

  1. Man sollte sich nicht so sicher sein, dass Spielgemeinschaften nicht aufsteigen dürfen.
    Gestern im SR wurde von Mettlacher Seite daran gerüttelt. Ob es diese Saison noch zur Änderung kommt, wage ich zwar zu bezweifeln, aber wie geschrieben, man sollte sich nicht zu sicher sein. Das Beste wäre, die Borussia würde 2. werden, ohne wenn und aber.

  2. Wenn der 2.Platz ganz sicher nicht erforderlich ist für die Aufstiegsspiele, sollte man nicht zu viel Energie in dieses Ziel investieren, sondern Kräfte sparen und angeschlagenen Spieler schonen. Bei den letzten Aufsteigsspielen sind wir an der zu geringen Personalstärke und am Verletzungspech gescheitert. Die Ausgangsposition ist diesmal deutlich besser!

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