Happy birthday, Jürgen Pontes!

Der viermalige Südwestmeister und ehemalige Bundesligaspieler der Borussia wurde gestern 75 Jahre alt!

Unsere Bilder: Sternstunde für Jürgen Pontes (Nr. 9) beim 2:0 gegen den SV Alsenborn im Dezember 1967 – sein Traumtor, das an Lothar Emmerichs Siegtreffer bei der WM ein Jahr zuvor in England gegen Spanien erinnerte, bedeutete die Entscheidung zugunsten der Borussia. Der Torschütze wird im Jubel fast erdrückt! Sein Bild für die beliebten Sammelalben (re.) war sehr begehrt! (Fotos: Ellenfeld-Verein e. V. / Archiv Borussia Neunkirchen)

Viermal holte er mit den Borussen die Meisterschaft in der Regionalliga Südwest (1967, 1971, 1972 und 1974), einmal schaffte er den Aufstieg in die Bundesliga (1967). Über 130 Spiele und 30 Tore stehen auf seinem historischen Konto im Ellenfeld. Durch herausragende Leistungen machte das Eigengewächs der Borussia auch überregional auf sich aufmerksam und kam zu Einsätzen in der DFB-Jugendauswahl. Wer weiß, in welche Höhen ihn die Karriere geführt hätte, hätte ihn nicht eine schwere Verletzung (Beinbruch) ausgebremst. Am gestrigen Mittwoch wurde er 75 Jahre alt: Jürgen Pontes, Rechtsaußen der Borussia.

Sein Geburtstag am 27. Juli 1947 fiel auf einen Sonntag. Das „Sonntagskind“ erwies sich in der Jugend schnell als überdurchschnittlich begabt. Über die Saarauswahl fand Jürgen Pontes den Weg in die deutsche Jugendnationalmannschaft, wo er im März 1965 beim Freundschaftsspiel in Oberhausen gegen Ungarn (1:2) in der DFB-Auswahl die rechte offensive Außenbahn beackerte. Auch wenig später beim UEFA-Jugend-Turnier belebte er das Flügelspiel der deutschen Nachwuchself.

Seine Bundesligapremiere feierte Jürgen Pontes am 28. August 1965 beim 1:1 gegen den Hamburger SV vor fast 30.000 Fans im Ellenfeld. An der Seite von Heinz Simmet stürmte der damals gerade mal 18jährige unbekümmert auf der rechten Seite, konnte aber im Lauf der Runde die erfahrenen Stammspieler Elmar May und Werner Görts nicht verdrängen. Erst in der Regionalliga schlug seine Stunde: Unter den Trainern Kurt Sommerlatt, Adi Preißler und Werner „Ata“ Türk trug der Mann mit den schwarzen Haaren und den markanten „Koteletten“ mit seinen Toren wesentlich zum Gewinn der Meisterschaft bei, auch wenn in den Aufstiegsrunden gleich dreimal (1971, 1972, 1974) die Rückkehr in die Bundesliga verpasst wurde.

Mannschaftsfoto im Ellenfeld mit Jürgen Pontes (zweiter von links kniend) – lang, lang ist´s her! (Foto: Ellenfeld-Verein e. V. ( Archiv Borussia Neunkirchen)

Eine Sternstunde erlebte das „Sonntagskind“ eine Woche vor Weihnachten 1967 im Spiel gegen den unmittelbaren Konkurrenten im Kampf um den Titel, den SV Alsenborn: „Feldmüller war gerade an Horst Kirsch gescheitert, als es auf der Gegenseite zum 2:0 einschlug. Der gefoulte Linsenmaier blieb am Ball, spielte nach links zu Pontes, der fast von der Torline aus wuchtig aufs Tor schoß: Der Ball schlug im langen Eck ein, der Treffer erinnerte an Lothar Emmerichs Granate von Birmingham“, schrieb die „Saarbrücker Zeitung“. Ein wahrlich weltmeisterliches Tor, der damals die Entscheidung gegen den Rivalen aus der Pfalz und das Vorrücken der Borussia auf Platz 1 der Regionalliga-Tabelle!

Im Sommer 1974 beendete Jürgen Pontes nach fast zehn Jahren erste und zweite Liga seine höherklassige Laufbahn, die er bei den Amateuren des VfB Hüttigweiler ausklingen ließ. Das sein Interesse an der Borussia und seinem Ellenfeld bis heute nicht verloren gegangen ist, bewies der Ex-Stürmer vor einem Jahr, als er gemeinsam mit vielen früheren Mannschaftskameraden (u.a. Heinz „Jupp“ Henkes, Werner Martin und Gerd Schley) für den Erhalt und Ertüchtigung des historischen Stadions eine Petition („Wir Spieler für unser Ellenfeld!“) unterschrieb, die von der Stadiongesellschaft dem Vorsitzenden des Eingabe-Ausschusses im saarländischen Landtag, Ralf Georgi, übergeben wurde.

Die Borussia gratuliert ihrem ehemaligen Bundesligaspieler mit ein bisschen Verspätung, aber deshalb nicht weniger herzlich zum Ehrentag und wünscht alles Liebe und Gute, Gesundheit, Glück und Zufriedenheit: Ad multos annos, Jürgen Pontes! (-jf-)

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