Nächster Tiefschlag: 2:4 gegen SF Rehlingen

Unser Bild: Auch Yanncick Bachs vehementer Einsatz (in dieser Szene gegen Rehlingens Tobias Pohl) konnte Borussias dritte Heimniederlage in Folge nicht verhindern. (Foto: -jf-)

Als Borussias Torjäger Kevin Saks nach 75 Minuten zum 2:1 einnetzte und mit seinem 21. Saisontor den 0:1-Rückstand umgebogen hatte, schien das Spiel in der Schlussphase doch noch den erwarteten (und erhofften) Verlauf zu nehmen. Doch weit gefehlt: Die bissigen und willensstarken Sportfreunde aus Rehlingen stemmten sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage und schlugen ihrerseits zurück. Die Gäste profitierten dabei von fehlender Zuordnung und mangelndem Zugriff in der Borussen-Defensive, die mit dem frühzeitigen verletzungsbedingten Ausfall von Marco Dahler erheblich an Stabilität einbüßte. Am Ende musste Borussia mit dem 2:4 die dritte Heimniederlage in Folge einstecken, rutschte in der Rückrundentabelle auf den 14. Rang ab und zementierte den Platz im Mittelmaß der Saarlandliga.

In einer ersten Halbzeit mit nur wenigen Höhepunkten hatten die Borussen sowohl in punkto Ballbesitz und Torchancen ein Übergewicht, doch zwingende Gelegenheiten ergaben sich kaum. Tim Klein verfehlte mit Schrägschuss (8.) und Direktabnahme (26.) das Rehlinger Tor, Kevin Saks kam nach einer Balleroberung und anschließender Hereingabe von Furkan Erdogan nur um Zentimeter zu spät (13.), Daniel Ruschmanns Heber landete auf dem Tornetz (28.), der Linksschuss von Borussias Nummer 7 wurde von einem eigenen Bein abgeblockt (31.). Auch Daniel Schlicker zielte eine Etage zu hoch, als ihm das Leder nach Ecke Tim Klein und Kopfballverlängerung von Kamil Czeremurzynski (43.) im Strafraum vor die Füße fiel. Die Sportfreunde agierten nach zurückhaltender Anfangsphase ab der 20. Minute mutiger und konnten immer wieder nicht ungefährliche Nadelstiche setzen, hatten sie doch gemerkt, dass im Ellenfeld etwas geht, zumal Borussias Defensive nach Marco Dahlers Ausscheiden nicht sicher wirkte.

Die zweiten 45 Minuten begannen für die Borussen mit zwei Nackenschlägen. Zunächst senkte sich eine Rückgabe von Kamil Czeremurzynski aus 40 Metern mit tückischen Aufsetzer über Jonas Merhej hinweg ins eigene Tor, Borussias Keeper bekam zwar noch die Fäuste an das Leder, konnte aber die Laufrichtung des Leders, das aufreizend langsam ins Netz trudelte, nicht mehr entscheidend verändern (48.) – ein Gegentor, wie es symptomatischer für die derzeitige Situation der Borussia nicht sein konnte! Doch damit nicht genug. Nur vier Minuten später hielt Schiedsrichter Stephan Spengler Tom Fink nach zweifellos hartem Einsteigen die rote Karte unter die Nase (52.) – die gelbe hätte es auch getan, war doch die Absicht, den Ball zu spielen klar erkennbar! Doch irgendwie wirkten die Ereignisse als Weckruf für die Borussen. Nachdem Jonas Merhej noch einmal per Fußabwehr gegen Tobias Pohl gerettet hatte, erhöhte Borussia den Druck und belohnte sich nach 70 Minuten mit dem Ausgleich: Kevin Saks, im Strafraum in Szene gesetzt, netzte den Ball unhaltbar für Keeper Fischer rechts unten im Eck ein. Nur fünf Zeigerumdrehungen später nahm erneut Kevin Saks eine Kopfballvorlage von Tim Klein auf, war in einem kurzen Sprint schneller als Rehlingens Abwehrspieler und versenkte das Leder gegen die Laufrichtung des Torhüters diesmal links unten im Tor. Wenig später hätte Borussias Torjäger wohl alles klar machen können, als er nach einem weiten Schlag von Yannick Bach über die gegnerische Abwehrkette hinweg in der Box auftauchte, den Ball aber übers Tor jagte (80.).

21. Saisontor: Torjäger Kevin Saks bringt Borussia nach 75 Minuten 2:1 in Führung (Bild oben) und darf anschließend die Glückwünsche von Daniel Ruschmann entgegennehmen (Bild unten). (Fotos: -jf-)

In den letzten zehn Minuten überschlugen sich dann die Ereignisse. „Zentrum! Zuordnung! Enger!“ Bei den lautstarken Anweisungen ihres Trainers hatten die Borussen nach 83 Minuten nicht aufmerksam zugehört, als der eingewechselte Tim Kallenborn im Strafraum völlig blank zum 2:2 einköpfen durfte – ein Gegentor mit Ansage, denn die gleiche Szene hatte sich Minuten zuvor gleich zweimal abgespielt, als Rehlingens Torjäger Sascha Schröder aus ähnlicher Position jeweils vergeben hatte. Die Unordnung in Borussias Abwehr war jetzt unübersehbar. Beinahe wäre Waldemar Schwab dabei sogar ein Eigentor unterlaufen (86.), ehe dann Sascha Schröder die Gäste, die sich sichtbar keineswegs mit dem einen Punkt zufrieden gaben, doch noch in Führung brachte (87.). „Keiner im Rückraum, keine Ordnung“, so der lapidare Kommentar von Björn Klos, der von der Außenlinie machtlos mitansehen musste, wie Andreas Enzweiler in der Nachspielzeit mit einem Sonntagsschuss am Ostermontag genau in den Torwinkel den Borussen auch noch das vierte Ei ins Nest legte. Jonas Merhej war ohne jede Chance.

So verliert Borussia am Ende das Spiel durch unübersehbare Schwächen im Zweikampfverhalten und eine lückenhaften Abwehrreihe, in der Marco Dahler möglicherweise für den Rest der Saison ausfallen wird – Verdacht auf Innenbandruptur im rechten Fuß, so die erste Diagnose nach Spielende. Wenn es an diesem enttäuschenden Nachmittag aus Sicht der Borussia überhaupt etwas positiv hervorzuheben ist, dann die Tatsache, dass die Mannschaft in Unterzahl nach dem 0:1-Rückstand mit guter Moral wieder zurückgekommen ist. Dass Kevin Saks mit seinen Saisontoren 20 und 21 jetzt mit Köllerbachs Valentin Solovej den ersten Platz der Torjägerliste erobert hat, interessierte allenfalls am Rande. Man sah es ihm an: Borussias Goalgetter hätte auf diese Ehre gerne verzichtet und dafür die drei Punkte genommen! Das Ellenfeld-Stadion scheint derweil für die Gegner seinen Schrecken verloren zu haben und zu einem Selbstbedienungsladen zu verkommen – schon fünfmal mussten die Borussen in dieser Saison auf eigenem Gelände die Punkte abgeben. Alles in allem ein trauriger Ostermontag. (-jf-)

Unsere Bilder vermitteln Eindrücke vom Spiel gegen SF Rehlingen. (Fotos: -jf-)

Borussia in der Statistik:

Unsere Mannschaft: Jonas Merhej, Nino Kannengießer, Kamil Czermurzynski, Marco Dahler (ab 24. Daniel Ruschmann), Waldemar Schwab, Tom Fink, Furkan Erdogan, Daniel Schlicker (ab 63. Loic Matukanga), Yannick Bach, Kevin Saks, Tim Klein (ab 76. Alexander Teigermer). – Unser Trainer: Björn Klos.

Tore: 0:1 (48.) Kamil Czeremurzynski (Eigentor), 1:1 (70.) Kevin Saks, 2:1 (75.) Kevin Saks, 2:2 (83.) Tim Kallenborn, 2:3 (87.) Sascha Schröder 2:4 (90. +3) Andreas Enzweiler. – Schiedsrichter: Stephan Spengler (SG Körprich-Bilsdorf). – Zuschauer: 200. – Gelbe Karten Borussia: Loic Matakunga (66.), Yannick Bach (84.). – Rote Karte Borussia: Tom Fink (52.).

3 Kommentare

  1. Sorry,aber gegen wen wollen wir eigentlich noch gewinnen?150 Zuschauer bei bestem Fussballwetter.Wenn das so weiter geht,spielen wir bald unter Ausschluss der Öffentlichkeit.BORUSSIA ERWACHE.

  2. Die Verantwortlichen auf und neben dem Platz haben die Borussia kaputt gemacht. Letzte Saison konnte die Mannschaft mit Kampf und Leidenschaft überzeugen, was mit viel Unterstützung geehrt wurde. Heute erwischt man sich dabei dass die Borussia einem egal geworden ist. Die Fans habt ihr nun endgültig verloren und das was die Borussia letzte Saison ausgemacht hat wird es wahrscheinlich nie wieder geben.

  3. es ist lächerlich,dass so ein Verein wie Borussia ist in der Saarland Liga
    nichts auf die Reihe bekommt,mit nur minderwertigen Fußballern u. einem Trainer
    der keine Ahnung von Fußball hat kann man nichts bewegen,der Verein Borussia ist
    am Ende,den restlihen Verein sowie die Jugendabteilung hat der ein Euro
    Stadionkäufer kaputt gemacht,einhundertfünfzig Zuschauer sprechen Bände.Der
    Plan in fünf Jahren aufzusteigen ist ein ahnungsloser Sportgeist auf Deutsch
    gesagt lächerlich.
    Claus Benner

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