Ich weiß nicht wie es euch geht, aber auch der neue Tag startet mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Was ein Pokalabend, schon wieder. War es in Bliesmengen-Bolchen der Wille zu leiden, dieses Ding unbedingt ziehen zu wollen, war es in Riegelsberg schon fast eine Demonstration der Stärke. Schon da war man über die 90 Minuten die klar bessere Mannschaft, mit zahlreichen Chancen, einem unwiderstehlichen Offensivgeist. Doch da war noch das Schild des unterklassigen Gegners, den Kritiker hätten ins Spiel bringen können.
Nicht so gestern Abend. Es muss lange her sein, weil man sich kaum noch erinnert wann eine Borussen Mannschaft einen Gegner so dominiert hat. Und das lag ganz sicher nicht am Gegner. Denn der zeigte in den ersten Minuten keine Verunsicherung, wollte ganz klar die Aufgabe annehmen und meistern. Das es ganz anders kam, lag an einer Mannschaft die unfassbar konzentriert spielte. Immer noch irgendwie die Fußspitze eher da war und den Gegner teilweise regelrecht bestürmte. Wer die „Stimmen des Spiels“ in den vergangenen Wochen verfolgte, konnte vieles von dem sehen was der Trainer fordert. Nach vorne verteidigen, pressen, den Gegner unter Druck setzen, zu Fehlern zwingen. Mit den brutal schnellen Außen sofort umschalten.
Alles das war gestern mehr als zu sehen. Dazu eine defensive Grundordnung, in der jeder bereit war dem anderen zu helfen. Florian Stopp der O-Ton des Trainers: „alles andere aber kein Verteidiger ist“, erfüllte genau diese Rolle im Zusammenspiel mit Schreibeisen, mehr als solide. Hoffmann im defensiven Mittelfeld konnte man wieder dabei zuschauen wie er mehr und mehr offensive Akzente setzte. Immer ein gutes Zeichen für das Borussenspiel. Alles das setzte dem Gegner sichtbar zu. Sie kamen nicht ins Spiel, mehr als zwei Pässe nach vorne hintereinander, waren kaum möglich. Dazu passte dann auch mal das Momentum.
Kaum aus der Pause zurück, macht Dominik Cullmann endlich sein Tor, 2:0. Damit war der Stecker im Grunde gezogen. Eine Erfahrung die man als Borussenfan in den letzten Jahren eher sehr selten hatte und wie man beobachten konnte, auch die Trainerbank noch nicht so ganz genießen wollte. Aber spätestens als Niklas Backes zehn Minuten später das 3:0 erzielte, kam zumindest bei mir das Gefühl von „das Ding ist durch“ auf. Zu konzentriert spielte die Mannschaft weiter, zu sehr wirkte das als will man das Ding „zu null“ nach Hause bringen.
Was bleibt? Auch wenn es kleinere Rückschläge gibt, die Entwicklung des Teams ist unübersehbar. Das was seit Wochen vom Trainer immer wieder angesprochen und eingefordert wird, setzen die Spieler mehr und mehr um. Es braucht eben Zeit und Geduld, die Erträge sind dennoch schon zu sehen und trotzdem kann es auch wieder ein schwächeres Spiel geben. Kein Grund alles in Trümmer und Schutt zu reden. Es wird auch in Zukunft Gegner geben, die nicht mitspielen wollen, die zuerst mal auf Sicherheit bedacht sind und nicht solche Räume wie gestern Abend anbieten. Auch dafür wird man Lösungen finden (müssen). Aber der souveräne Pokalabend sollte Vertrauensvorschuss genug sein, denn Mannschaft und Trainerteam haben Bock. Man höre die Stimmen zum Spiel, wo sogar das Wort Finale fällt. Und das zeigt das die Mannschaft mehr Vertrauen in sich hat, als wohl das Umfeld. Mir zumindest kam dieser Wunsch noch nicht in den Sinn. 🙂 Aber schön das wir wieder soweit sind, dass wir das für eine Möglichkeit halten. Und auch das ist wohl ein Ergebnis der Entwicklung der letzten Wochen. Haben wir Vertrauen. WIR SIND BORUSSIA!
Die Stimmen zum Spiel: Zuerst unser Trainer Jan Berger
und dann Dominik Cullmann
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