Erst nach der Pause mehr Tempo und Tore

Simon Schreibeisen (2), Fabian Scheffer und Daniel Schlicker schießen Borussia zum 4:1 gegen den SC Hauenstein / Björn Klos: „Steigerung notwendig, wenn wir in Köllerbach gewinnen wollen!“

Unser Bild: Tim Cullmann hielt nach langer Verletzungspause über 70 Minuten schmerzfrei und engagiert wie immer durch – Lichtblick fürs Borussen-Mittelfeld! (Foto: Susi Welter)

Mit dem 4:1 gegen den SC Hauenstein bleibt Borussia auch im fünften Vorbereitungsspiel ohne Niederlage. In einem vor der Pause chancenarmen Spiel sorgten Fabian Scheffer und Daniel Schlicker erst in der Schlussphase für ein standesgemäßes Ergebnis. Zuvor hatte Hauensteins Luca Schmidt Simon Schreibeisens Führungstor ausgeglichen. Borussias Neuzugang von der SG Perl-Besch zeichnete auch für die 2:1-Führung verantwortlich. Björn Klos war zwar im Endeffekt mit dem Ergebnis zufrieden, sah aber auch noch Defizite: „Um zum Start in Köllerbach erfolgreich zu sein, müssen wir uns deutlich steigern“, so das Fazit des Borussen-Trainers.

Björn Klos hatte manchen Akteuren, die sonst nicht so zum Zuge kommen, in der Startelf das Vertrauen geschenkt und sein Team ordentlich durchgemischt. So war es nicht vewunderlich, dass es in den ersten 45 Minuten „eine ziemlich zähe Angelegenheit“ war, wie der Coach feststellen musste. Beide Teams taten sich schwer, Gefahr bringende Offensivaktionen zu initiieren, wobei sich Hauenstein als der erwartet starke und ambitionierte Gegner erwies, der nicht viel zuließ. Erst nach der Pause nahm das Spiel Fahrt auf. Björn Klos hatte mit der Einwechslung von Fabian Scheffer Simon Schreibeisen und Kevin Saks dem Offensivspiel neue Impulse verliehen, und das war deutlich spürbar. Das Spiel der Borussen gewann an Struktur und Tempo, es war mehr Zug drin. Simon Schreibeisen eröffnete nach einer Standardsituation nach 52 Minuten den Torreigen, doch Hauenstein zeigte sich wenig beeindruckt und antwortete zehn Minuten später durch Luca Schmidt nach einem lang nach vorne geschlagenen Ball mit dem Ausgleich. „Da haben wir in der Defensive nicht gut ausgesehen“, kritisierte Björn Klos. Simon Schreibeisen war das ziemlich egal: Der Stürmer brachte die Borussia mit feiner Einzelleistung kurz darauf wieder in Front.

Die Borussen drückten dem Spiel jetzt mehr und mehr den Stempel auf, mussten aber bis kurz vor Schluss warten, ehe ein Doppelschlag die Partie endgültig entschied. Zunächst stellte Fabian Scheffer seine sehenswerte Technik unter Beweis und lupfte das Leder vom Strafraumeck genau ins Tordreieck (86.) – „ein kleiner Geniestreich“, lobt Björn Klos. Da wollte dann auch Daniel Schlicker, in der Runde mit 4 Treffern bislang vereinsinterner Torschützenkönig, nicht zurückstehen: Borussias Nummer 5 schaltete nach Hauensteiner Ballverlust am schnellsten und beförderte die Kugel ruckzuck fast von der Mittellinie ins Gäste-Tor.

Björn Klos hatte im Vorfeld des Spiels angesichts einer wenig befriedigenden Trainingswoche befürchtet: „Wenn wir so spielen wie wir trainiert haben, werden wir nicht gewinnen können.“ Das am Ende klare Resultat scheint den Trainer Lügen zu strafen, der aber wie schon in den Übungseinheiten zuvor bemängelte, „dass wir nicht konzentriert genug waren“, und jetzt darauf hofft, „dass wir das in der letzten Woche vor dem Rückrundenstart besser hinbekommen.“ Ein besonderes Kompliment hatte sich Simon Schreibeisen verdient, der nach seiner Einwechslung gleich zweimal einnetzte und auch sonst zu überzeugen wusste: „Er besticht im Spiel durch seine Geschwindigkeit und seine Torgefahr, ist mit großem Trainingsfleiß dabei. Es macht großen Spaß, mit dem Jungen zu arbeiten“, sagt Björn Klos, der die Borussia in der Offensive durch Simon Schreibeisen und Kevin Saks gut aufgestellt sieht. Sorgen bereiten dagegen die offensiven Außenbahnen, wo Sebastian Cullmann nach seinem Bänderriss länger ausfällt und Quincy Henderson noch Trainingsrückstand aufweist. „Da sind wir dünn besetzt“, so Björn Klos, der auf baldige Rückkehr der Amerikaner hofft. Roman Torres und Tim Ugo werden definitiv Mitte März zurückerwartet, bei Joey Perryman gibt es noch keinen konkreten Termin.

Ein Lichtblick auf dem Personalkarussell war der Auftritt von Tim Cullmann nach langer Verletzungspause. „Er konnte 70 Minuten schmerzfrei durchspielen und hat das richtig gut gemacht“, lobt Björn Klos das Borussen-Urgestein, das damit eine weitere wertvolle Option für das Mittelfeld darstellt. Schöne Geste am Rande: Auch Dominik Jost erhielt vor seiner Hüft-Operation nochmal 45 Minuten Spielzeit! (-jf-)

Statistik: Borussia – SC Hauenstein 4:1 (0:0)

Borussia: Philippe Persch (ab 46. Dominik Jost) – Niklas Allenfort, Tim Braun, Tim Cullmann (ab 73. Daniel Schlicker), Kamil Czeremurzynski, Joshua Penth (ab 46. Christoph Stemmler), Daniel Schlicker (ab 46. Fabian Scheffer), Akim Soulemana (ab 46. Dylan Sodji), Vincenzo Accursio (ab 46. Simon Schreibeisen), Connor Harding (ab 46. Kevin Saks), Quincy Henderson. – Trainer: Björn Klos. – Co-Trainer: Özal Acar.

Tore: 1:0 (52.) Simon Schreibeisen, 1:1 (62.) Luca Schmidt, 2:1 (66.) Simon Schreibeisen, 3:1 (86.) Fabian Scheffer, 4:1 (88.) Daniel Schlicker. – Schiedsrichter: Fabian Knoll (Kleinottweiler). – Zuschauer: 100. – Gelbe Karte Borussia: Quincy Henderson.

Unsere Bilder zeigen ein paar Eindrücke vom Spiel gegen Hauenstein in der Ferraro-Sportarena. Wir bedanken uns bei Susi Welter für die Fotos!