2:2 in Wiesbach – Borussia trotzt auch der Hertha!

Kevin Saks und Fabian Scheffer egalisieren 0:2-Rückstand noch vor der Pause / Borussen auch im vierten Test gegen einen Oberligisten unbesiegt

Unser Bild: Hoch, höher, am höchsten – Borussias Abwehr behauptet sich mit vereinten Kräften gegen Wiesbachs gelb-schwarze Offensiv-Power. (Foto: -jf-)

Im Rahmen der Vorbereitung hat die Borussia auch das vierte Testspiel gegen einen Oberligisten mit Bravour bestanden. Beim Tabellendritten der Südgruppe, Hertha Wiesbach, erkämpften sich die Schützlinge von Björn Klos ein achtbares 2:2 und holten dabei einen 0:2-Rückstand auf. Für die Gastgeber war der frühere Borusse Ruddy M´Passi zweimal erfolgreich, für die Männer aus dem Ellenfeld trafen Kevin Saks und Fabian Scheffer. Während Wiesbach weiterhin auf den ersten Sieg der Vorbereitung wartet, bleibt Borussia in der Testspielserie nach der Winterpause unbesiegt. „Der Gegner hatte zwar mehr Spielanteile und vielleicht auch ein paar Chancen mehr. Aber wir haben gut dagegengehalten. Die erhofften Fortschritte waren erkennbar. Trotz der vielen Wechsel im Laufe der zweiten Halbzeit waren wir stabil, es gab in Rhythmus und Qualität kaum einen Abfall“, zeigte sich Trainer Björn Klos nach dem Abpfiff insgesamt zufrieden.

Sein Co Özal Acar sah in der Anfangsphase noch Mängel: „Da haben wir vieles nicht umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten: Anlaufen, Gegenpressing, Schnittstellenpässe in der Offensive – das hat nicht gut funktioniert. Dafür haben wir dann ja auch schnell die Quittung bekommen.“ Und zwar in Form von zwei Gegentoren, zweimal traf Ruddy M´Passi. Zunächst setzte der Torjäger das Leder ziemlich freistehend per Kopf aus 10 Metern nach gerade einmal 5 Spielminuten ins Netz, nach knapp einer halben Stunde schob er den von Nico Wiltz quergelegten Ball locker und leicht in die linke untere Ecke. Beide Male sah die Borussen-Abwehr nicht gut aus – das war zu einfach! Wiesbach kam immer wieder mit blitzschnellem Umschaltspiel vor allem über die linke Seite vor das Tor von Philippe Persch, der nach 10 Minuten einen strammen Schuss von Nico Wiltz entschärfen musste.

Das passt: Rudi M´Passi (re.) schließt einen blitzsauberen Konter der Hertha nach 5 Minuten zum 1:0 ab – Philippe Persch im Borussen-Tor ist ohne Chance. (Foto: -jf-)

Aber auch die Borussia war nicht ohne Chance. Gleich beim ersten Angriff verlängerte Daniel Schlicker einen Freistoß von Fabian Scheffer mit dem Hinterkopf Richtung Hertha-Tor, wo Luca Blaß kurz vor der Torlinie klären konnte. Nach 20 Minuten war der gut freigespielte Simon Schreibeisen zu unentschlossen im Abschluss, ehe Sebastian Cullmanns Schuss in den Armen von Wiesbachs Keeper David Schwingel landete. Der patzte jedoch vor dem Anschlusstreffer der Borussia, so dass Kevin Saks die Hereingabe von Simon Schreibeisen mutterseelenalleine zum 1:2 über die Linie beförderte. Wenig später fast das 2:2, doch nach einem Scheffer-Freistoß waren sich der aufgerückte Marco Dahler und Daniel Schlicker nicht einig und vergaben aus günstiger Position den Ausgleich. Ruddy M´PAssi stand nach 35 Minuten vor seinem dritten Einschuss, doch statt selbst den finalen Schuss zu suchen, legte Herthas Sturmführer noch einmal quer – die falsche Entscheidung, denn Christoph Stemmler konnte im letzten Moment dazwischengrätschen. Statt 3:1 hieß es kaum zwei Zeigerumdrehungen später 2:2: Ähnlich wie beim Anschlusstor hatte diesmal Fabian Scheffer gegen eine reichlich unaufmerksame Wiesbacher Abwehr keine Mühe, die Hereingabe von Sebastian Cullmann zu verwandeln. Die 160 Zuschauer hatten eine temporeiche erste Halbzeit mit vielen Torraumszenen gesehen, an deren Ende, so die Einschätzung von Borussen-Co-Coach Özal Acar, „das 2:2 für uns vielleicht etwas schmeichelhaft war und wir von individuellen Fehlern der Hertha profitiert haben.“

Hoch das Bein – Tanz um den Ball mit (v.l.) Kamil Czeremurzynski, Ruddy M´Passi, Gabriel Posse und Dylan Sodji. (Foto: -jf-)

Ganz so munter ging es dann nach dem Seitenwechsel nicht mehr weiter. Nachdem Sebastian Cullmann mit Bänderverletzung nicht mehr auflaufen konnte, setzten die Borussen durch den eingewechselten Quincy Henderson den ersten Akzent: Die Nummer 25 zog nach einem weiten raumgreifenden Schlag von Dylan Sodji direkt ab, verfehlte aber das Ziel knapp, weil er das Leder nicht richtig getroffen hatte. Nach 60 Minuten Glück für die Borussia: Tim Braun hatte sich auf der rechten Abwehrseite den Ball abluchsen lassen, doch in der Mitte verpasste Ruddy M´Passi die so ungenaue Flanke. Auf der Gegenseite senkte sich ein geschickter Schlenzer von Fabian Scheffer knapp übers Tor, ehe Quincy Henderson, der sich auf der linken Seite als belebendes Element im Borussen-Spiel erwies, mit einem Flachschuss den Hertha-Kasten nur um Haaresbreite verpasste. Schließlich verhinderte Daniel Schlicker im Strafraum mit letztem Einsatz den Rückstand, als die Gastgeber einen missglückten Diagonalpass der Borussen abgefangen hatten und per Konter zum Erfolg kommen wollten. Wiesbach baute in der Schlussphase viel Druck auf, doch die stabile und kämpferisch starke Defensive mit einem sicheren Torhüter Kevin Collofong im Rücken hielt stand und das 2:2 fest.

„Wir dürfen nicht vergessen, dass wir hier gegen die derzeit beste Mannschaft des saarländischen Amateurfußballs gespielt haben. Deshalb dürfen wir zufrieden sein. Man hat gesehen, dass die Jungs eine Einheit sind. Aber es ist noch Luft nach oben, die Feinjustierung fehlt noch“, bilanzierte Özal Acar, während sein Chef Björn Klos vor allem die beiden Neuen Simon Schreibeisen und Fabian Scheffer lobte: „Sie haben sich bislang als die erhofften Verstärkungen erwiesen, beleben unser Offensivspiel und schüren natürlich auch den Konkurrenzkampf.“ Erfreulich: Tim Cullmann meldete sich nach langer Verletzungspause zurück und steht als weitere Option wieder zur Verfügung. Insgesamt also ein optimistisch stimmender Nachmittag für die Borussia in der sonnenüberfluteten Pro-Win-Arena. „Das Ergebnis ist unter dem Strich zwar zweitrangig, gibt uns aber ein gutes Gefühl“, so das Schlusswort, das diesmal Co Özal Acar gebührte! (-jf-)

Statistik: FC Hertha Wiesbach – Borussia 2:2 (2:2)

Borussia: Philippe Persch (ab 46. Kevin Collofong) – Niklas Allenfort (ab 71. Kamil Czeremurzynski), Tim Braun (ab 71. Joshua Penth), Marco Dahler, Christoph Stemmler, Sebastian Cullmann (ab 46. Quincy Henderson), Fabian Scheffer (ab 62. Akim Soulemana), Daniel Schlicker (ab 85. Tim Cullmann), Simon Schreibeisen (ab 85. Connor Harding), Dylan Sodji, Kevin Saks (ab 62. Vincenzo Accursio). – Trainer: Björn Klos. – Co-Trainer: Özal Acar.

Tore: 1:0 (5.) Ruddy M´Passi, 2:0 (28.) Ruddy M´Passi, 2:1 (31.) Kevin Saks, 2:2 (37.) Fabian Scheffer. – Schiedsrichter: Julian Marx (SV Preußen Merchweiler). – Zuschauer: 160.

Unsere Bilder vermitteln ein paar Impressionen aus der Pro-Win-Arena.

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