Borussia verpflichtet Louis Cupelli (Foto / fupa.net) vom TuS Herrensohr / Ein torgefährlicher Stürmer mit Ellenfeld-Vergangenheit / Christian Schübelin: „Großer, wuchtiger Zielspieler, den wir so derzeit nicht im Kader hatten“
Es fühlt sich ein bisschen an wie Heimkommen. Denn schließlich hat die Laufbahn im Ellenfeld angefangen. Borussen-Jugend, zweite Mannschaft, sogar ein paar Einsätze im Kader der damaligen Oberliga-Mannschaft. Er wäre auch gerne in Neunkirchen geblieben, wenn das Trainerteam um Dieter Ferner und Edgar Weller nicht zurückgetreten wäre. „Sie wollten mir einen Vertrag für die Oberliga geben“, berichtet er. Doch dann kam alles anders, der Wechsel nach Wustweiler ging über die Bühne. Dort entwickelte er sich zu einem Stürmer mit beachtlicher Torquote. Einer, der weiß, wo das Tor steht. Jetzt kehrt er im besten Fußballalter (28) ins Ellenfeld zurück. Die Rede ist von Louis Cupelli.
Von der FSG Ottweiler-Steinbach war er im vergangenen Sommer nach Herrensohr gewechselt. Dort fühlte er sich auch durchaus wohl, betont ausdrücklich, „dass das Verhältnis zwischen Verein und Mitspielern absolut in Ordnung war und ist.“ Doch die Einsatzzeiten stimmten ihn nicht zufrieden: „Rechnet man die Minuten aus den 11 Partien, in denen ich auf dem Platz stand, zusammen, kommen in der Summe kaum mehr als drei komplette Spiele heraus.“ Dass er mit Valentin Solovej, mit dem er übrigens befreundet ist, und Jodi Daoud starke Konkurrenz hatte, war ihm schon vorher bewusst: „Klar, dass ich bei meinem Wechsel zum TuS keine Einsatzgarantie haben wollte, aber ich hätte mir doch mehr Spielzeit gewünscht.“ Deshalb reifte in Louis Cupelli mehr und mehr der Entschluss, in der Winterpause eine Veränderung zu suchen.
Dass ein Stürmer wie er, der in Wustweiler (81 Tore in 106 Spielen), bei den Amateuren des 1. FC Saarbrücken (17 Tore in 21 Spielen) und bei der FSG Ottweiler-Steinbach (11 Treffer in 31 Partien) immer zweistellig getroffen hatte, bei mehreren Vereinen auf dem Zettel stand, muss nicht verwundern. Einer, der ihm half, den Weg nach Neunkirchen zurückzufinden, war Sebastian Richter. Borussias Teamarzt, in Personalunion Fußballchef beim TuS Herrensohr, zu dem Luis Capelli einen richtig guten Draht hat, gab ihm den Hinweis: „Die Borussia kann so jemanden wie dich gut gebrauchen!“ Gute Gespräche mit Trainer Christian Schübelin und Sportchef Gunther Persch folgten. Dazu der Reiz, „das Trikot eines Traditionsvereins mit einem außergewöhnlichem Stadion und tollen Fans zu spielen“, erklärt der Stürmer und macht aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Schließlich habe ich früher im Ellenfeld gespielt. Ich freue ich sehr und habe richtig Bock auf die Borussia.“ Trainer und Mitspieler schätzt er als „gute Charaktere, denen die Söldnermentalität fremd ist, im Gegenteil: Sie spielen mit Herz für den Verein spielen!“ Dass sich auch die Jugend im Aufwind befindet, freut ihn besonders: „Das war ja leider schon mal anders im Ellenfeld.“
„Wuchtiger Zielspieler, der Bälle festmachen und Räume schaffen kann“ – mit diesen Qualitäten machte Louis Cupelli schon beim Spiel in Herrensohr Marco Dahler (li.) und Michael Müller (re.) Probleme (Foto oben / -jf-). Im Vorjahr „klaute“ er, noch im roten Trikot der FSG Ottweiler-Steinbach gegen Kamil Czeremurzynski(Foto unten / -jf-), mit einem verwandelten Elfmeter zum 1:1 den Borussen kurz vor Schluss den Sieg.
Auch die Borussia freut sich auf ihren Winter-Neuzugang. Auf welchen Spielertyp darf sich der Borussen-Anhang freuen? „Ich bin ein klassischer Neuner, ich glaube, dass ich gut den Ball festmachen kann, torgefährlich bin und einen guten Abschluss habe“, sagt Louis Cupelli über sich selbst. Die bisherigen Torquoten bestätigen diese Selbsteinschätzung. Mit seiner Kampfstärke und körperlichen Robustheit kann der 28jährige eine ideale Ergänzung zu Tim Klein darstellen: „Tim ist spielerisch sehr stark und dann am stärksten, wenn er das Spiel vor sich hat“, sagt er über den künftigen Mannschaftskameraden, dem er „dadurch, dass ich den Ball klemme und die Gegner auf mich ziehe, die notwendigen Freiräume schaffen kann.“ Eine Taktik, von der auch Simon Schreibeisen mit seiner Schnelligkeit profitieren kann.
Als Teamplayer hat sich Louis Cupelli keine bestimmte Torquote als Ziel gesetzt: „Da bin ich eher zurückhaltend. Natürlich will man als Stürmer Tore schießen. Aber mir geht es jetzt nicht um den persönlichen Erfolg, sondern in erster Linie darum, in jedem Spiel Leistung zu bringen und die beste Version von mir selbst zu werden. Alles andere ergibt sich dann daraus.“ Eines ist dabei für Louis Cupelli ganz wichtig: „Dass ich mich wohlfühle. Denn ich bin keiner, der nach einem halben Jahr wieder weg ist. Ich traue mir durchaus zu, noch ein paar Jahre auf diesem Niveau zu spielen und möchte gerne länger bei der Borussia bleiben, um dem Verein zu helfen, wieder weiter nach oben zu kommen.“
Die Borussia seit den Anfängen nicht aus den Augen verloren: Louis Cupelli (re.) hat sich in der Vergangenheit manches Spiel der Borussen angeschaut, hier im August 2021 beim 2:0-Auftakt-Sieg in Bischmisheim gemeinsam mit seinem Freund, dem früheren Borussen-Torwart Francesco Rino, Mario Rino und Borussias damaligem Co-Trainer Özal Acar. (Foto: -jf-)
Das hört Christian Schübelin natürlich gerne. „Louis ist ein Stürmertyp, den wir derzeit so nicht im Kader haben: Ein groß gewachsener und wuchtiger Zielspieler mit ausgeprägter körperlicher und kampfstarker Präsenz, der den anderen Räume schaffen kann. Bei unserem Spiel in Herrensohr war er ja so auch maßgeblich am Führungstreffer des TuS beteiligt“, nennt der Borussen-Trainer die sportlichen Vorzüge seines neuen Offensivakteurs, der ihm auch von einer anderen Seite gut gefällt: „Louis steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden und passt charakterlich sehr gut ins Team. Er kennt auch viele aus unserer Mannschaft und wird deshalb keine große Eingewöhnungszeit benötigen. Wir hatten ja auch grundsätzlich gesagt, dass wir personell im Winter nur was machen, wenn es passt. Und bei Louis passt es“, ist Christian Schübelin sehr zuversichtlich, „dass er nicht bloß ein halbes Jahr hier ist, sondern länger das Borussen-Trikot trägt.“
Die Verpflichtung von Louis Cupelli kommt pünktlich zum Geburtstag des Trainers, denn heute, am 21. Dezember, wird Christian Schübelin 44 Jahre alt. Eine Verstärkung als Geburtstagsgeschenk also, das die Borussia da ihrem Trainer gemacht hat? „Damit habe ich das noch gar nicht in Verbindung gebracht, stimmt, könnte ja tatsächlich sein“, muss Christian Schübelin dann doch schmunzeln. Borussia wünscht dem Coach alles Liebe und Gute zum Wiegenfest – möge er, mögen Mannschaft und Verein an ihrem Neuzugang, den alle Borussen schon jetzt herzlich im Ellenfeld begrüßen, ganz viel Freude haben! (-jf-)
Toller Bericht!Viel Erfolg und viel Spielpraxis möglichst ohne Verletzungen lieber Louis!