Eulen nach Athen tragen – eine 2500 Jahre alte Redewendung, die dem griechischen Komödiendichter Aristophanes zugeschrieben wird. Da es in Athen jede Menge Eulen (aller Art) gab und ihr Konterfei mit den großen Augen sogar die Münzen der Bürger zierte, machte es keinen Sinn, noch mehr dieser Tiere nach Athen zu bringen. Die alte Weisheit steht folglich für eine überflüssige Tätigkeit. Ebenso überflüssig ist es an dieser Stelle, Björn Klos (Foto: facebook-Seite Preußen Merchweiler) vorzustellen. Schließlich hat der Mann, der am vergangenen Mittwoch seinen 40. Geburtstag feierte (nachträglich herzliche Glückwünsche!), fünf Jahre lang die sportlichen Geschehnisse im Ellenfeld nachhaltig geprägt. Im September 2017 übernahm Björn Klos nach dem Oberliga-Abstieg und schlechtem Saisonstart in der Saarlandliga das Traineramt bei der Borussia, führte sein Team insgesamt zweimal in die Relegation und immer auf einen der vorderen Tabellenplätze. Oft hatte der absolute Sympathieträger aufgrund des schmalen Kaders mit personellen Problemen zu kämpfen – dass er dabei nie klagte, sondern stets versuchte, das Beste aus den Gegebenheiten zu machen, spricht für seine positive Ausstrahlung und kämpferische Mentalität. So verwunderte es niemanden, dass der frühere Mittelfeldspieler der DJK Bildstock auch bei seinem neuen Club in Merchweiler sehr erfolgreich ist und auf Anhieb den Aufstieg in die Saarlandliga schaffte. Hier spricht der frühere Borussen-Coach im Vorfeld des Saarlandliga-Duells zwischen seinen Preußen und der Borussia über …
… die Rückkehr ins Ellenfeld: „Die Emotionen stehen an erster Stelle. Ich freue mich, viele Menschen aus meiner Zeit bei der Borussia wiederzusehen. Manche Borussen-Fans kommen ja auch zu unseren Spielen nach Merchweiler. Es ist wunderbar zu erleben, wie da Sympathien und Wertschätzung füreinander entstanden sind. An die 90 Minuten auf dem Platz denke ich im Moment noch gar nicht.“
… den Saisonverlauf des Aufsteigers Preußen Merchweiler: „Da bin ich zweigespalten. Zum einen können wir uns mit dem Auftreten in der Saarlandliga sehen lassen. Mit der Art und Weise, wie wir bislang gespielt haben, bin ich zufrieden. Wir haben kein einziges Spiel klar verloren, waren in keinem Spiel so richtig unterlegen. Der 9. Tabellenplatz ist aber trügerisch: Es sind nur drei Punkte bis zur Abstiegszone. Und da bin ich bei dem anderen Punkt: Wir haben Spiele verloren, die wir nicht hätten verlieren müssen. Wir haben einiges an sogenanntem Lehrgeld zahlen müssen. Das hat natürlich etwas mit der Entwicklung der Mannschaft zu tun und für die haben wir für mein Empfinden etwas zu lange gebraucht, sonst hätten wir jetzt durchaus ein paar Punkte mehr auf dem Konto. Man schaue sich nur mal unser Torverhältnis (28:27) im Vergleich zu dem der Borussia (29:26) an: Der Unterschied ist minimal, und dennoch trennen beide Mannschaften in der Tabelle 13 Punkte! Aber um es abzurunden: Insgesamt haben die Jungs einen guten Job gemacht, keine Frage!“
Zuletzt 6 Punkte und 10 Tore in zwei Heimspielen: Da war der Jubel bei Björn Klos und seinen Preußen aus Merchweiler natürlich sehr groß! (Foto: Preußen Merchweiler facebook-Seite)
… das bisherige Saison-Highlight: „Das war ganz sicher der 2:1-Sieg gegen das Klasse-Team aus Jägersburg, den uns keiner zugetraut hatte. Unser Plan, den Gegner gleich am Anfang zu überraschen, ist aufgegangen. Mit der schnellen 2:0-Führung im Rücken und dem notwendigen Spielglück haben wir am Ende gewonnen – eine Art Schlüsselerlebnis, denn da haben wir gemerkt, dass wir, wenn wir mit Konzentration und Disziplin unsere Leistung abrufen, in der Liga mithalten können.“
… über die Personalsituation: „Die eben angesprochene fehlende Cleverness ist natürlich auch der Jugend geschuldet. Wir haben derzeit mit Lucas Becker nur einen Spieler im Team, der schon Saarlandliga gespielt hat. Für alle anderen ist das komplettes Neuland. In Köllerbach beispielsweise haben wir mit zwei 19jährigen Stürmern gespielt. Die Jungs brauchen Zeit für ihre Entwicklung. Das Problem: Die Liga ist in dieser Saison so stark, da hast du eigentlich keine Zeit! Hinzu kommt, dass uns schon frühzeitig die komplette Offensive weggebrochen ist: Moritz Schwindling zog sich eine Schultereckgelenksprengung zu und musste operiert werden. Lucas Pirron war lange Zeit muskulär geplagt und hat erst ein paar Einsätze gehabt. David Lesch, der aus Uchtelfangen zu uns kam, hat sich im Spiel gegen Jägersburg die Mittelhand gebrochen. Und ob unser Topstürmer Marcel Zenner, der mit seinen Toren großen Anteil am Aufstieg hatte, nach seinem Kreuzbandriss überhaupt nochmal zurückkommt, steht in den Sternen. Unter dem Aspekt ist es schon bemerkenswert, dass wir in den letzten beiden Heimspielen gegen Reisbach (6:1) und Hasborn (4:0) zehn Tore geschossen haben!“
Zweimal knapp verpasster Aufstieg mit der Borussia in der Relegation: „Das tat weh, aber daran wächst man“, behält Björn Klos trotz der Enttäuschung das Positive im Gedächtnis. (Fotos: -jf-)
… über das sportliche Duell mit der Borussia: „Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es ein Spiel wie jedes andere ist. Es ist für mich schon irgendwie ein komisches Gefühl, als gegnerischer Trainer hier auf der Bank zu sitzen. Aber das ist mein Thema, das ich von meiner Mannschaft fernzuhalten versuche. Wir bereiten uns deshalb auch ganz normal auf die Partie vor. Ich rechne mit einem ausgeglichenen offenen Spiel, in dem wie so oft Kleinigkeiten und Tagesform den Ausschlag geben werden. Natürlich haben die Borussen einiges an individueller Klasse im Team, sie wirken gefestigt und glauben bis zur letzten Minute an sich. Doch so richtig auseinandergenommen haben sie bisher noch keinen Gegner. Was das Kollektiv, den Teamspirit, das Zusammengehörigkeitsgefühl angeht, schätze ich beide Mannschaften relativ gleich ein. Deshalb rechne ich mit einem ausgeglichenen offenen Spiel, in dem wie so oft Kleinigkeiten und Tagesform den Ausschlag geben werden. Das kann in beide Richtungen gehen. Doch für uns ist eines auch klar: Punktgewinne gegen Wiesbach, Jägersburg und Neunkirchen sind für uns Bonuspunkte. Nächsten Samstag erwarten wir zuhause die SG Mettlach-Merzig, da zählt es, da brauchen wir einen Dreier! Natürlich hätten wir wegen der Atmosphäre lieber im Ellenfeld-Stadion gespielt, aber den Kunstrasen in der Ferraro-Sportarena kenne ich gut, schließlich habe ich fünf Jahre als Borussen-Coach darauf trainiert. Die Stimmung mit den lautstarken Fans wird für meine Mannschaft sicher ungewohnt sein.“
… über die Bedeutung der 5 Jahre im Ellenfeld für seine Karriere: „Es war sicher die Zeit, die mich bisher und womöglich auch in Zukunft am meisten geprägt hat. Die Jahre mit vielen Höhen und Tiefen sind noch sehr präsent, vor allem die beiden Relegationen, die wir leider nicht erfolgreich gestalten können. Das tat schon weh, aber daran wächst man, daraus zieht man Erfahrungen. Niederlagen sind ja oft lehrreicher als Siege. Die 5 Jahre im Ellenfeld werden unvergessen bleiben. Auch aus menschlicher Sicht. Hier habe ich meine Frau Sarah kennengelernt. Einige von den Jungs, mit denen ich bei der Borussia zusammengearbeitet habe, sind ja noch dabei, darunter mein Schwager Marco Dahler. Ich habe nach wie vor einen guten Draht zu ihnen, sie liegen mir ja immer noch am Herzen. Deshalb verfolge ich das, was im Ellenfeld geschieht, weiter sehr intensiv und freue mich total, wenn Borussia gewinnt, weil ich weiß, dass dann es den Menschen im und um den Verein gut geht.“ (Aufgezeichnet von -jf-)
Schöne Geste die Borussenerinnerungen nicht zu vergessen .
#Demaddinnaunk ein guter Freund vom Chef in Merchweiler, der einer der wenigen
X-Kollegen vom Eberspächer (jetzt Purem)der den Kontakt zu mir immer noch Pflegt!
#Ronny_Steil Ich war auch immer ein Fan von #Björn_Klos und bin ewiger Borussenfan
Und #Preussen_Merchweiler_fan ! SCHÖN DAS WIR GLEICH DENKEN !!!
Möge DAS BESSERE TEAM GEWINNEN !!!
GoBorussiaGo