Borussia verliert Testspiel bei der U23 des FK Pirmasens mit 2:3 / Tim Klein und Jens Kirchen bringen die Borussen nach 0:3-Rückstand noch einmal heran
Unser Bild: In Pirmasens erstmals seit seinem Achillessehnen-Abriss im Mai 2018 wieder am Ball – Borussias Mittelfeldregisseur Jens Kirchen. (Archivfoto: -jf-)
Borussia wartet weiter auf den ersten Testspielsieg. Nach dem 2:2 gegen Oberligist FSV Jägersburg und der Spielabsage gegen Röchling Völklingen verloren die Schützlinge von Trainer Björn Klos am Samstag beim Südwest-Ligisten FK Pirmasens II knapp mit 2:3. Wie schon gegen Jägersburg bewiesen die Borussen dabei Moral und stemmten sich nach dem 0:3-Rückstand gegen die Niederlage. „Das können wir ebenso positiv aus dem Spiel mitnehmen wie die Rückkehr von Jens Kirchen, der nach seiner Einwechslung neue Impulse gesetzt, ein Tor vorbereitet und eines selbst erzielt hat“, so das Fazit von Björn Klos nach den 90 Minuten bei ungemütlichem Wetter auf der verregneten und stürmischen Husterhöhe.
Borussia war nur mit einem kleinen Aufgebot (12 Feldspieler + Torhüter) in die Westpfalz gereist, krankheits- und berufsbedingt fehlten mit Torjäger Kevin Saks, Keeper Philippe Persch, Mohammed Benghebrid, Janosch Scherer und Neuzugang Alexander Teigermer einige Stammkräfte, auch Furkan Erdogan musste nach einer unter der Woche im Training erlittenen leichten Verletzung passen. Nach einigen Startschwierigkeiten fand die Elf aus dem Ellenfeld mit zunehmender Dauer besser ins Spiel und konnte sich einige Torgelegenheiten erarbeiten. Die Abschlussschwäche verhinderte eine durchaus mögliche Borussen-Führung, „über die wir uns nicht hätten beschweren dürfen“, so Jannik Nagel, Ex-Borusse und spielender Co-Trainer des FKP. Stattdessen machten die Gastgeber durch einen von Christopher Ludy verwandelten Foulelfmeter nach 35 Minuten das 1:0 – ein Ergebnis, das zur Pause aus Borussen-Sicht durchaus als unglücklich bezeichnet werden kann.
Doch aus der Kabine kam die U23 des FKP wesentlich wacher als Borussia, die 20 Minuten etwas schläfrig wirkte und folgerichtig durch Christopher Ludy (55.) und Youngster Luca Eichhorn (62.) zwei weitere Gegentore hinnehmen musste. Die fuchsten Björn Klos dann doch ganz gewaltig: „Da haben wir durch individuelle Fehler zwei perfekte Gastgeschenke abgeliefert und bei unserem Bestreben, von hinten heraus mehr Struktur ins Spiel zu bringen und spielerische Lösungen zu finden, zu wenig Gespür für die entstehende Gefahr entwickelt“, kritisierte Borussias Coach seine Defensivabteilung. „Solche Schwächen dürfen uns in der im März beginnenden restlichen Runde der Saarlandliga nicht passieren. Doch sind Testspiele auch dafür da, Defizite zu erkennen und dann aufzuarbeiten“, deutet der Übungsleiter notwendigen Konsequenzen für die kommende Trainingsarbeit an.
Mit der Einwechslung von Jens Kirchen kam dann nochmal neuer Schwung ins Borussen-Spiel. Der Spielmacher, der erstmals seit seinem Anfang Mai 2018 im Heimspiel gegen Rot-Weiß Hasborn erlittenen Achillessehnen-Abriss wieder auf den Platz zurückkehrte, bereitete nach 70 Minuten nicht nur den Anschlusstreffer vor, als Tim Klein den eroberten und quergelegten Ball nur noch einschieben musste, sondern versenkte höchstpersönlich das Leder mit viel Durchsetzungskraft in einer 1:1-Situation geschickt rechts unten ins Pirmasenser Tor zum Anschlusstreffer. „Jens Kirchen hat eine neue Qualität ins Spiel gebracht, und das obwohl er in den letzten Wochen noch nicht das erhoffte Trainingspensum absolvieren konnte. Das gibt uns für die restliche Runde eine neue Option, über die wir sehr froh sind“, so das Urteil von Björn Klos. Das sieht auch Jens Kirchens letztjähriger Teamkamerad Jannik Nagel so: „Seine Einwechslung war für die Borussen ein klares Signal. Wie Jens sich nach der langen Verletzung reingehauen und gleich wieder ins Teamspiel integriert hat, war beeindruckend.“
Insgesamt zeigte sich Björn Klos durchaus zufrieden damit, „dass die Mannschaft nach dem klaren Rückstand eine Reaktion und wie schon gegen Jägersburg intakte Moral gezeigt hat. Allerdings erwarte ich das auch in einem Testspiel, das ja in gewissem Sinn auch eine Trainingseinheit darstellt.“ Auch Stürmer Tim Klein stellt Borussias Coach ein gutes Zeugnis aus: „Er war sehr präsent, spielstark und einsatzfreudig und hat vorne drin ein richtig gutes Spiel gemacht.“ Dass sich Borussia gegen einen starken Gegner, der (mit Christopher Ludy, Jan Luca Eichhorn, Arne Neufang und Christian Schubert) einige Akteure aus dem Regionalliga-Kader in seinen Reihen hatte, zahlreiche Torgelegenheiten herausgespielt hat, stimmt Björn Klos ebenfalls optimistisch, wenn gleich deutlich wurde, „dass wir natürlich noch viel Arbeit vor uns haben und die Sache so steuern müssen, dass wir die defensive Stabilität auch über 90 Minuten hinbekommen. Doch dafür haben wir ja schließlich noch vier Wochen Zeit. Es gilt, nicht schon am 9. Februar, sondern am 9. März in Eppelborn auf den Punkt da zu sein.“ Auch Jannik Nagel traut seiner ehemaligen Mannschaft durchaus noch was zu, wenn die Runde wieder losgeht: „Die Jungs haben nie aufgesteckt. Wenn es gelingt, die individuellen Fehler abzustellen und bei besseren Trainingsbedingungen auch das System noch intensiver zu verinnerlichen, sind sie für die restlichen Spiele der Saarlandliga gut gewappnet. Da habe ich keine Bedenken.“ Als Gast der Geburtstagsfeier von Marco Dahler nach dem Spiel konnte Jannik Nagel noch einen wesentlichen Trumpf der Borussen beobachten: „Der Kader ist zwar klein, doch die Jungs stehen enorm zusammen. So was erlebt man nicht alle Tage. Wenn sie das dann auch noch auf den Platz bringen, bin ich guter Hoffnung, dass Borussia noch ein Stück nach vorne kommt“, spricht der Ex-Borusse den Männern aus dem Ellenfeld Mut zu.
Das nächste Testspiel bestreitet die Klos-Truppe am kommenden Samstag (Anstoß: 14.30 Uhr) im Ellenfeld gegen den Tabellenvierten der Verbandsliga Nordost. Dann kommt mit der SG Ballweiler-Wecklingen-Wolfersheim, kurz SG Ba-We-Wo genannt, eine ambitionierte Truppe mit einem ehrgeizigen Trainer nach Neunkirchen. „Irgendwann in nächster Zeit will ich mit der Mannschaft in die Saarlandliga“, hat Trainer Peter Rubeck, der kürzlich seinen Vertrag vorzeitig bis 2021 verlängert hat, als klares Ziel ausgegeben.
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