Anstoß zur Partie gegen Kutzhof im Ellenfeld: 19.00 Uhr in der Ferraro-Sportarena
Unser Bild: Ex-Borusse Mersad Mehmedovic (li.) und „Oldie“ Davit Bakhtadze (re.) sind die erfahrenen Stützen des Bezirksliga-Spitzenreiters FC Kutzhof, heute Abend zu Gast im Ellenfeld. (Fotos: fupa.net)
Ein strammes Programm haben die Borussen in dieser Woche zu erledigen. Nach zwei Trainingseinheiten am Montag und Dienstag kommt heute Abend (Anstoß: 19.00 Uhr) Bezirksligist FC Kutzhof zum Vorbereitungsspiel unter Flutlicht in die Ferraro-Sportarena im Ellenfeld. Auf eine weitere Übungseinheit am Donnerstag folgt am Samstag der Test beim Bezirksligisten FC Uchtelfangen (Anstoß: 15.00 Uhr), ehe mit dem Training am Sonntagvormittag eine anstrengende Woche zu Ende geht. Nach den Partien gegen Jägersburg (2:2), bei der U23 des FK Pirmasens (2:3) und gegen Verbandsligist SG Ballweiler-Wecklingen-Wolfersheim treffen die Borussen nun also binnen drei Tagen auf zwei unterklassige Gegner. „Das haben wir auch bewusst so gewählt“, erklärt Björn Klos, „denn unser Ziel ist es, uns in diesen beiden Begegnungen spielerisch weiter zu entwickeln. Damit bin ich nämlich bislang nicht zufrieden, das habe ich den Jungs gegenüber auch angesprochen.“
Entsprechend lag der Fokus der Trainingswoche darauf, schnellen, guten Offensivfußball zu praktizieren, sich in der gegnerischen Hälfte festzusetzen, Chancen zu kreieren und zu verwerten. „Ich hoffe, dass es uns gelingt, das Einstudierte auch in den beiden Spielen gegen Kutzhof und Uchtelfangen umzusetzen“, hofft der Borussen-Coach, der berufs- und krankheitsbedingt nach wie vor nicht auf den kompletten Kader zurückgreifen kann. Gegen den FC Kutzhof müssen Tom Fink, Kevin Saks, Janosch Scherer und Furkan Erdogan passen. Dafür wird Gastspieler Alexandru Macicas weiter dabei sein und auch zum Einsatz kommen.
Borussias Gegner aus dem Heusweilerer Ortsteil Kutzhof (knapp 2200 Einwohner) überwintert derzeit als Tabellenführer der Bezirksliga. Der Vorsprung von drei Punkte vor Landesliga-Absteiger Humes und vier Zählern vor Aufsteiger SC Ludwigsthal sind allerdings kein beruhigendes Polster. Einen durchaus möglichen größeren Vorsprung verpasste der „FCK des Saarlandes“ in den beiden letzten Spielen vor Weihnachten, als man gegen den SV Altstadt auf eigenem Gelände mit 2:6 und beim SV Humes mit 1:4 recht deftige Niederlagen kassierte. Die Mannschaft, die im Durchschnitt 26,7 Jahre alt ist, hat einige saarland- und oberligaerfahrene Akteure in ihren Reihen: Allen voran Davit Bakhtadze (40), ein echter „oldie, but goldie“, der im September von den Sportfreunden aus Köllerbach gekommen war, nach einem im Spiel gegen Altstadt erlittenen Innenbandriss und anschließender OP zur Zeit aber außer Gefecht ist. Mit Mersad Mehmedovic ist beim FCK auch ein Spieler aktiv, der schon das Borussen-Trikot getragen hat: In der Spielzeit 2013/2014 absolvierte der Abwehrspieler 21 Oberliga-Einsätze für Borussia und erzielte dabei drei Tore. Bakhtadze (10 Treffer) und Mehmedovic (9 Treffer) konnten sich auch als bislang beste Torschützen der Kutzhofer auszeichnen.
Trainer in Kutzhof ist seit Saisonbeginn Marco Limburg – der 30jährige war zuvor drei Jahre beim 1. FC Lautenbach tätig und hilft beim FCK gelegentlich auch noch als Torwart in der ersten und zweiten Mannschaft aus, wenn Not am Mann ist. In den vergangenen Jahren spielte Kutzhof in der Bezirksliga Neunkirchen stets eine gute Rolle, belegte dreimal Platz vier. Unvergessen ist nach wie vor die größte, zugleich aber auch schwärzeste Zeit des Vereins: In der Saison 2005/2006 war man als Saarlandliga-Meister in die Oberliga aufgestiegen, hatte zudem den Saarlandpokal gewonnen. Dies bescherte Kutzhof in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals ein Heimspiel (im Saarbrücker Ludwigspark) gegen Borussia Mönchengladbach (u.a. mit Giovanne Elber), in dem sich der FCK vor fast 9000 Zuschauern mit 0:3 sehr achtbar aus der Affäre zog. Doch dann zog der private Investor seine Gelder ab, Kutzhof musste Insolvenz beantragen und in der untersten Liga einen Neuanfang starte. Der ist bislang mehr als gelungen: Der Club hat die Chance, in die Landesliga aufzusteigen, mittlerweile gibt es wieder eine AH-Abteilung und eine Frauenmannschaft, auch in der Jugendabteilung ist mit der Bambini-Mannschaft die Basis gelegt für einen vielversprechenden Aufbau. Hierzu trägt die Kooperation mit dem örtlichen Kindergarten, die unter das Motto „Kids in Bewegung“ gestellt ist, wesentlich bei.
„Der FC Kutzhof ist mehr als nur ein Fußballverein“, erläuterte der sportliche Leiter Julian Vogel in einem Beitrag des „Saarländischen Rundfunks“ (SR) im Juli 2018 die Rolle des Clubs, der seit 1957 besteht und knapp 200 Mitglieder hat, im Gemeindeleben. Ziel sei es, so Vogel weiter, „junge Familien anzusprechen, die im Dorf nicht so richtig ankommen. Man kennt sich zwar vom Sehen, aber es fehlt ein richtiger Treffpunkt, um sich kennenzulernen.“ Deshalb hat der FCK mittlerweile in vielen Stunden Eigenleistung am Sportplatz einen Kinderspielplatz gebaut, der als Begegnungsstätte sehr gut angenommen wird. Weiter auf dem Wunschzettel des Vereins: Ein Ausweichplatz, am besten mit Kunstrasen, neben dem strapazierten und in die Jahre gekommenen Spielfeld sowie die Sanierung des 40 Jahre alten Clubheims. „Davon hängt die Zukunft des FCK ab“, so Julian Vogel, der mit seinen Anliegen im Ortsrat auf offene Ohren traf. „Es ist äußerst lobenswert und zeitgemäß, dass sich ein Verein auch über das Fußballleben hinaus so modern aufstellt und sich engagiert. Das ist nicht nur bewunderungswert, sondern auch förderungswürdig“, signalisiert Ortsratsmitglied Patrick Meisberger (CDU) Hilfsbereitschaft. Und Horst Saar (Linke) fügt hinzu: „Der FC Kutzhof bringt neuen Wind ins Dorfleben.“ Ein wirklich schönes Kompliment für einen Fußballverein! (-jf)
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