Fototermin und Stationenquiz im Ellenfeld-Stadion / Körper und Geist gefordert / Wahl des Kapitäns und des Mannschaftsrates
Unser Bild: Keine einfache Aufgabe – die Borussen waren gefordert, das Runde (Leder) in das Eckige (Einkaufswagen) zu befördern. (Foto: -jf)
„Variatio delectat“, sagten schon die alten Römer vor 2000 Jahren. „Abwechslung macht Freude“. Unter diesem Motto standen am vergangenen Freitagum 18.00 Uhr für die Borussen der traditionelle Fototermin und eine Trainingseinheit der etwas anderen Art im Ellenfeld-Stadion auf dem Programm. Angesichts des strammen Spielprogramms in der letzten Woche mit der Turnierteilnahme in Quierschied nahmen die Jungs dieses Angebot dankbar an und hatten sichtlich ihren Spaß an den verschiedenen Aufgaben, die sowohl sportliches Können als auch Wissen erforderten und nicht nur die Neuzugänge mit der Geschichte der Borussia vertraut machten. „Die Jungs sollen sich bewusst werden, für welchen Verein sie hier spielen“, so Trainer Björn Klos, der seine Schützlinge in Gruppen einteilte und den Ablauf der Trainingseinheit erläuterte.
An verschiedenen Stationen im Ellenfeld lagen Quizfragen bereit, die sich mit ganz unterschiedlichen Themenbereichen beschäftigten. So mussten die Spieler in der Sporthalle anhand einiger Aussagen ehemalige und aktuelle Borussen identifizieren: „Ich kam 1990 zur Borussia“, „Ich erzielte 1993 das Tor des Jahres in Deutschland“, „Ich spielte zweimal bei einer WM für ein Land“ – Fakten, die recht schnell erkennen ließen, dass es sich dabei um Jay Jay Okocha handelte. Dass es sich bei dem Borussen, der während seiner ersten Bundesligazeit nebenher noch als Polizist arbeitete, um Stefan Kuntz handelte, war dann für einige Akteure schon etwas schwieriger zu eruieren. Das zur Beantwortung der Fragen herangezogene Smartphone konnte manchen Gruppen weiterhelfen. Am früheren Entmüdungsbecken in den Katakomben der Sporthalle ging es um das Ellenfeldstadion. Hier mussten die Spieler zum Beispiel herausfinden, dass 1912 das erste Spiel im Ellenfeld stattfand oder dass beim Aufstiegsspiel 1967 gegen Bayern Hof mit nahezu 33.000 Zuschauern die größte Kulisse in der Geschichte der altehrwürdigen Arena registriert wurde. Auch in der Sprecherkabine auf der Haupttribüne oder auf dem obersten Rang der Spieserkurve waren Quizfragen hinterlegt – sie beschäftigten sich mit der Borussia zu Bundesligazeiten: Dass Borussia nach dem Aufstieg als Neuling mit Rang 10 die beste Platzierung eines saarländischen Clubs in der ersten Liga erreichte, dass das 4:0 gegen Eintracht Frankfurt der höchste Bundesligasieg und das 1:9 gegen den späteren Meister 1860 München die höchste Niederlage im Ellenfeld darstellten, musste an dieser Stelle herausgefunden werden. Bei diesen Stationen war zudem für ausreichend Bewegung gesorgt, so konnte auch ausfindig gemacht werden, dass insgesamt 43 Stufen auf die 15 Meter über dem Erdniveau liegende Westkurve hinaufführen. Zusätzlich musste durch ein Selfie dokumentiert werden, dass die jeweilige Spielergruppe auch wirklich komplett die steilen Tritte erklommen hatte. Als nicht ganz einfach erwies sich der Versuch, auf dem Spielfeld den Ball aus 11 Metern Entfernung in einen bereitgestellten Einkaufswagen schießen – zweimal musste jede Gruppe treffen, bevor es wieder in den VIP-Raum ging, wo abschließende Fragen zur aktuellen Borussia zu beantworten waren. Und weil ein kleiner Anreiz, möglichst gut abzuschneiden, gegeben sein sollte, wurden die beiden Teams, die bei der Auswertung die wenigsten Punkte erreicht hatten, mit der Aufgabe betraut, für ihre Mannschaftskameraden nach dem nächsten Training einen kleinen Imbiss zu organisieren.
Bei der dann anstehenden Wahl des Mannschaftskapitäns und des Mannschaftsrates erhielt Marco Dahler die meisten Stimmen, als seine Stellvertreter wurden Tm Cullmann und Daniel Schicker auserkoren. Die beiden Neuzugänge Kristof Scherpf und Julian Flammann komplettieren zusätzlich zu den drei Kapitänen den Mannschaftsrat.
Das Mannschaftsfoto wurde im Stadion ganz bewusst vor Block 5 gemacht, um die Nähe zu den Fans zu dokumentieren. Denn auf den ganz in Schwarz und Weiß gehaltenen Treppen ist traditionell der eingefleischte Teil des Borussen-Anhangs zuhause, von dem sich die junge Mannschaft in der bald beginnenden Saarlandliga-Saison die notwendige moralische Hilfe erhofft. „Wir wollen das Ellenfeld-Stadion wieder zur Festung machen, wo es nicht so einfach sein soll zu gewinnen. Dafür brauchen wir die lautstarke Unterstützung der Fans, die unser zwölfter Mann sein sollen – gerade auch dann, wenn es mal nicht läuft“, erhoffen sich die Mannschaft und Trainer Björn Klos. Auch an der 1955 zum 50jährigen Vereinsjubiläum von der Schlossbrauerei gestifteten und von Karl Hock entworfenen überlebensgroßen Fußballerfigur wurde – wieder mit Block 5 im Hintergrund – ein weiteres Teamfoto erstellt, diesmal in lockerer Formation. Die Einzelporträts der Spieler wurden im Kabinenbereich geschossen – aufgrund der DFB-Bestimmungen muss nämlich mit Blick auf die Digitalisierung des Passwesens im DFB-Netz auf einen neutralen Hintergrund geachtet werden. Ein entsprechendes Set hatte Susi Welter aufgebaut.
Und so ging gegen 20 Uhr eine Trainingseinheit zu Ende, die sehr abwechslungsreich gestaltet war, in sinnvoller Kombination Körper und Geist gefordert und dazu noch viel Spaß gemacht hatte. Unsere Bilder können davon einen Eindruck vermitteln. (-jf-)
Hinterlasse jetzt einen Kommentar