Von Jo Frisch
Das Wichtigste vorweg: Das Ellenfeld-Stadion ist nicht durchgefallen! Fast drei Stunden lang begutachtete eine Delegation des DFB am Mittwoch die traditionsreiche Sportstätte der Borussia. Dabei stellten bautechnische und medientechnische Aspekte den Schwerpunkt dar. Mit dabei: Christian Seiffert, der als Vorstandsmitglied des 1. FC Saarbrücken für alle infrastrukturellen Fragen zuständig ist und derzeit eifrig Daten und Informationen zusammenträgt für die Entscheidung, wo der Tabellenführer der Regionalliga Südwest im Falle des Aufstiegs in die 3. Liga seine Spiele austragen wird, bis der neue Ludwigspark fertiggestellt sein wird. Das Ellenfeld musste, da es beim DFB in den letzten Jahren nie in einem Lizenzierungsverfahren vorgekommen ist, noch mal in einem Ortstermin in Augenschein genommen werden. „Ein ganz normaler Vorgang“, erklärte Seiffert.
„Natürlich ist klar, dass das Ellenfeld-Stadion momentan noch nicht in einem drittligatauglichen Zustand ist“, sagt Dr. Jens Kelm, der als Vertreter Borussias zusammen mit Rainer Lauffer (Finanzvorstand) die DFB-Delegation und den FCS-Vorstand begleitete und in Detailfragen Auskunft gab. „Aber“, so Dr. Kelm weiter, „die entscheidende Botschaft lautet: Mit den von uns geplanten und vom DFB vorgeschlagenen Maßnahmen kann das Stadion der Borussia drittligatüchtig gemacht werden. Die medientechnische Ausstattung scheint weniger problembehaftet, zu leisten ist vor allem die Installation einer ausreichend hellen Flutlichtanlage, für die uns ein Angebot vorliegt.“ Nach den Richtlinien des DFB für den Drittliga-Betrieb ist ebenfalls eine Rasenheizung erforderlich. „Hier kann aber für das erste Jahr eine Ausnahmeregelung erteilt werden“, weiß Dr. Kelm, der zudem auf einen aktuellen von der Stadt Neunkirchen beauftragten gutachterlichen Prüfbericht verweist, der bestätigt, dass die Standsicherheit der Spieser Kurve gegeben ist: „Die Betonqualität ist durchweg gut, in einigen Bereichen muss jedoch noch eine Sanierung bzw. Sicherung erfolgen.“ Der Erhalt der beeindruckenden Spieser Kurve ist für Dr. Kelm, der in den vergangenen Jahren ganz viel Herzblut in die Arbeit rund um das Ellenfeld-Stadion investiert hat, essentiell: „Sie macht, zusammen mit Block 5, in dem unsere Fans zuhause sind, den Charakter des Stadions aus. Wenn die beiden Teile wegfallen, verliert das Stadion seine Einmaligkeit.“ Im Anschluss an die Gespräche mit der DFB-Delegation nahmen auch Vertreter der Stadt (Bau -und Liegenschaftsamt) das Gelände des Ellenfelds unter die Lupe und loteten mögliche Zufahrtswege für Fans, Feuerwehr und Notarzt aus. Dr. Kelm zieht insgesamt ein aus Borussen-Sicht erfreuliches Fazit: „Wir sehen unser Ellenfeld-Stadion im Wettbewerb, als Spielstätte für den 1. FC Saarbrücken im Falle eines Aufstieges zu fungieren, als nicht chancenlos.“
„Alle vier Standorte – Völklingen, Neunkirchen, Elversberg und Homburg – sind weiter in der Entscheidungsfindung. Fakt ist, dass man an allen Stadien etwas machen muss. Die Frage ist: Wo muss man am meisten investieren, und wo lässt sich der Spielbetrieb am einfachsten abwickeln?“ stellt FCS-Vorstand Christian Seiffert heraus. Viel Zeit bleibt nicht: Bis zum 1. März muss sich der 1. FC Saarbrücken erklären. Für Borussia heißt es zunächst: Abwarten und Geduld bewahren. Spannend bleibt es auf jeden Fall. Dass sich rund um das Ellenfeld auf jeden Fall etwas bewegt, dazu haben nicht zuletzt die zahlreichen Helfer bei den Säuberungsaktionen an den letzten beiden Wochenenden ihr Scherflein beigetragen. Alte Liebe lebt – nachdrücklicher kann man das nicht unter Beweis stellen! (-jf-)
Hinterlasse jetzt einen Kommentar