Ein ganz besonderes Stück für „stahlharte“ Borussen-Fans: Ring in limitierter Auflage / Zu erwerben und zu bestellen ab 14. Dezember auf dem Weihnachtsbasar oder in der Geschäftsstelle
Unser Bild: Hergestellt aus der Eisenarmierung im Beton der Spieser Kurve – der Borussen-Ring in der Damen- und Herren-Variante, ein lebendiges Stück des Ellenfeld-Stadions an der Hand. (Foto: -jf-)
Von Jo Frisch
In Nürnberg gibt es in der sogenannten historischen Meile am Rande des Hauptmarktes einen Brunnen. Der „Schöne Brunnen“, so heißt er, ist 19 Meter hoch und hat, im 14. Jahrhundert errichtet, die Form einer gotischen Kirchturmspitze. Aber das ist nicht der wahre Grund dafür, dass viele Menschen den Brunnen aufsuchen. An diesem Brunnen gibt es, ganz in unscheinbarem Schwarz gehalten, einen eisernen Ring, der nahtlos in das eiserne Gitter hineingeschmiedet ist. Wer an diesem Ring dreht, so der Glaube, dem geht ein Wunsch in Erfüllung. Wichtig dabei ist, den Wunsch lediglich in Gedanken zu formulieren, während man am Ring dreht. Schon manch ein Fußballfan – egal, ob Anhänger des 1. FC Nürnberg oder des Gastvereins – wurde schon vor den 90 Minuten im Max-Morlock-Stadion am Brunnen gesichtet, in der Hoffnung, der Ring möge doch seinem Herzensclub zum Sieg verhelfen.
Der Ring – seit Menschengedenken nicht bloß ein Schmuckstück, sondern ein Gegenstand mit ganz besonderer Bedeutung, hat er doch durch seine Nähe zur Kraft des schützenden und bannenden Kreises eine große symbolische Bedeutung. Die magische Wirkung des Rings beruht vermutlich auch darauf, dass er weder Anfang noch Ende hat und damit so etwas wie Ewigkeit, Festigkeit, Geschlossenheit und Verbindung darstellt. In allen Kulturen findet man ihn. Die ältesten Ringe sind mehr als 21.000 Jahre alt! Der Siegelring demonstriert Macht und Würde und schon in der Antike fungierten Ringe als Zeichen der Liebe und Treue, um nur zwei Beispiele zu nennen. Auch die Borussen-Fans können demnächst ausgerechnet zum Weihnachtsfest, DEM Fest der Liebe, einen Ring erwerben. Einen ganz besonderen!
Die Idee dazu hatte der neue Borussen-Präsident Alexander Kunz Der saß in der vergangenen Spielzeit auf den Stufen von Block 5 und erblickte auf einmal vor sich auf dem Boden ein abgebrochenes Stück des Zauns, der das Spielfeld umgibt. „Da könnte man doch was draus machen“, schoss es ihm durch den Kopf. Vielleicht einen Ring? Gedacht, getan. Alexander Kunz brachte das Bruchstück zu einem Kunstschmied. Der schaute sich das Bruchstück an, schüttelte den Kopf. Nein, beim besten Willen nicht. Dennoch ließ der Gedanke Borussias Präsidenten nicht mehr los. Bei einer Begehung der Spieser Kurve entdeckte er wenig später ganz oben auf dem luftigen Stehrang ein Stück Armierungseisen, das aus dem Beton des 1964 nach dem Bundesligaaufstieg der Borussia errichteten mächtigen Zuschauerblocks herausragte. Vielleicht geht es damit? Alexander Kunz schnitt es ab. Diesmal fiel die Antwort des Schmieds positiv aus. Einer Umsetzung der Idee stand jetzt nichts mehr im Wege.
Der Ellenfeld-Ring war geboren, die Prototypen (unser Bild) sind bereits produziert. Am 24. Juli ist die alte Dame Neunkirchens 113 Jahre alt geworden. Aus dem Armierungseisen der Spieserkurve wird deshalb in limitierter Auflage von 113 Stück ein solcher Ring hergestellt. – in einer Herren- und einer Damenversion. Der Preis: 75,- Euro. Erstmals live zu bestaunen, zu erwerben oder zu bestellen gibt es den Ellenfeld-Ring am 14. Dezember anlässlich des Weihnachtsbasars und anschließend in der Geschäftsstelle der Borussia, später auch am schwarz-weißen Fan-Ball vor den Spielen am Stadion.
Das Ring-Projekt soll mit dazu beitragen, dass Borussia in schwieriger finanzieller Situation wieder festen Grund unter die Füße bekommt. Doch der finanzielle Aspekt spielt dabei bei weitem nicht die einzige Rolle, im Gegenteil. „Ideengeber“ Alexander Kunz verweist auf die hohe sinnbildhafte Bedeutung des Rings: „Der Ring drückt beispielsweise als Ehe- oder Freundschaftsring durch seine geschlossene Form in besonderer Weise Einheit, Treue und Verbindung aus. Er ist für mich auch Ausdruck dafür, sowohl die schönen Momente des Lebens miteinander zu teilen als auch in schweren Zeiten einander zu helfen, zusammenzustehen und füreinander da zu sein. Gerade unter diesem Aspekt gibt es für einen echten Borussen-Fan wohl kaum eine bessere Form, seine alte Liebe zum Verein zu beweisen, als diesen Ring zu tragen und damit Verbundenheit, Solidarität und auch Geschlossenheit in der derzeit nicht einfachen Situation zu demonstrieren.“ Auf diese Weise fügt sich der Ellenfeld-Ring in der Tat nahezu perfekt in die wieder aufgenommene Kampagne `Alte Liebe lebt´ ein.
Borussias Präsident bringt noch einen weiteren Gesichtspunkt zur Sprache, der den Ring zu etwas ganz Besonderem macht: „Dass der Ring aus Eisen hergestellt wird, hat angesichts der Tatsache, dass Stadt und Borussia in ihrer Historie zum Neunkircher Eisenwerk einen ganz besonderen Bezug haben, Symbolkraft. Gleiches gilt für die Herkunft aus den Rängen der Spieser Kurve; denn die Spieser Kurve ist ein, wenn nicht sogar das markante Wahrzeichen unseres altehrwürdigen Stadions, das dem Ellenfeld seinen unverwechselbaren Charakter gibt. Jeder Borusse, der diesen Ring trägt, trägt also ein Stück der traditionsreichsten Sportstätte des Saarlandes an der Hand – nicht etwa als Schlüsselanhänger in der Tasche, nein: An der Hand und damit so eng am Körper und an der Haut, wie es enger kaum geht!“ Man spürt bei jedem Wort, wie die Idee mit dem Ring Alexander Kunz bewegt, ja begeistert. Und dass er hofft, noch möglichst viele Menschen, denen Borussia am Herzen liegt, mit dieser Begeisterung anstecken zu können.
Eine Frage bleibt dann aber doch noch offen. Ob auch der Borussen-Ring wie das Exemplar am Schönen Brunnen in Nürnberg magische Wirkung besitzt? Ob er beispielsweise zum gewünschten Spielergebnis verhilft, wenn man ihn dreht? Könnte ja sein, wenn 113 Borussen im Ellenfeld das gleichzeitig tun! Das auszuprobieren ist zumindest einen Versuch wert.
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