Den eingeschlagenen Weg im Sinne Kurt Gludings kontinuierlich weiter gehen

Jugend-Akademie erhält beträchtliche Zuwendung aus der aufgelösten Kurt-Gluding-Stiftung / Scheck-Übergabe im Ellenfeld / Stiftungsvorsitzender Hans Peter Schäffer: „Das Konzept der Jugend-Akademie hat uns überzeugt!“

Unser Bild: Strahlende Gesichter im Rahmen der Scheck-Übergabe im Ellenfeld bei Borussias Jugendvorstand (v.l.) Dirk Steingasser, Jörg Eisenhuth und Sabrina Bauermeister sowie dem Stiftungsvorstand Hans Peter Schäffer und Rainer Gluding. (Foto: -jf-)

„Das ist ein Quantensprung für die Jugendabteilung der Borussia!“ Darin waren sich Jörg Eisenhuth, Dirk Steingasser und Sabrina Bauermeister einig. Das Vorstandstrio der Jugend-Akademie im Ellenfeld konnte gestern hocherfreut einen symbolischen Scheck über 12 150,- Euro entgegennehmen. So viel beträgt der Anteil, den die Borussen aus der aufgelösten Kurt-Gluding-Stiftung aus den Händen des Stiftungsvorsitzenden Hans Peter Schäffer erhielten. Damit ist eine gute Basis gelegt, die Borussen-Jugend auf dem Weg der Integration und Inklusion voranzubringen und den seit Jahren deutlich feststellbaren Aufschwung fortzusetzen.

„Die Förderung der Jugend war ein Herzensanliegen meines Vaters“, sagte Rainer Gluding, Kurt Gludings Sohn, der sich ausgesprochen froh darüber zeigte, „dass der lange Zeit abgerissene Kontakt zwischen der Borussia und der Stiftung unter dem neuen Vorstand des Vereins wieder hergestellt und intensiviert worden ist. Schließlich war die Borussia der Herzensverein meines Vaters, für den er zeit seines Lebens den Strang gezogen hat. Wenn jetzt durch diese Unterstützung der Jugend-Akademie das Engagement Kurt Gludings wieder gewürdigt wird, so hat er das ganz sicher verdient.“

Rainer Gluding verband mit seinen Worten die Hoffnung, „dass es der Borussia gelingen möge, den Jugendbereich, der ja eigentlich immer zur großen Tradition des Vereins gehörte, wieder zu stärken und auf diesem Wege den Anschluss nach oben zu finden.“ Aus eigener langjähriger Erfahrung als Jugendleiter im Ellenfeld wisse er allerdings, dass damit eine Menge Kontinuität und Geduld notwendig sei, bis die Arbeit die gewünschten Früchte trage. „Ich wünsche von Herzen, dass Euch das gelingt, und wünsche Euch viel Erfolg“, so Rainer Gluding an die Adresse des Jugendvorstands. „Das Konzept der Jugend-Akademie hat uns überzeugt“, begründet Hans Peter Schäffer die Zuwendung an die Borussia, „denn die Jugend ist die Zukunft, vor allem bei einem Verein wie der Borussia, die auf den eigenen Nachwuchs setzen muss, weil es in dem gegebenen Rahmen nicht möglich ist, immer wieder teure Spieler nachzukaufen.“

Dirk Steingasser sprach der Kurt-Gluding-Stiftung den herzlichen Dank der Jugend-Akademie und des ganzen Vereins aus. Verbunden mit dem Dank ist ein ganzes Maßnahmen-Paket, mit dem die Verdienste Kurt Gluding vor allem um die Jugend weder vermehrt ins Gedächtnis gerufen werden sollen. Dazu gehört die dauerhafte Wiederauflage des Kurt-Gluding-Gedächtnisturniers an Pfingsten (mit Wanderpokal), die Errichtung eines Ehrensitzplatzes auf der Haupttribüne des Ellenfeld-Stadions, ein großes Gedenkschild auf der Tafel „Wir sind Borussia“ im Eingangsbereich des Stadions sowie die umfassende Berichterstattung über alle Maßnahmen im Rahmen einer Informationskampagne.

Borussias Jugendabteilung verzeichnet seit geraumer Zeit einen erheblichen Zulauf, bei dem es gelungen ist, die Zahl der Jugendspieler zu verfünffachen: „Dabei werden wir vom Vorstand gut unterstützt. Wir legen großen Wert auf möglichst professionelle Qualität unserer Trainer, denen wir durch Zuwendung der Kurt-Gluding-Stiftung auch weiterhin Lehrgänge und Weiterbildungen ermöglichen können. Wir werden den eingeschlagenen Weg kontinuierlich fortführen,“ verspricht Dirk Steingasser. Dass ein langer Atem notwendig ist, um dorthin zu kommen, wo die Borussen-Jugend unter der Ägide Kurt Gludings einmal war, ist allen klar. Doch ein Anfang ist gemacht, den Sabrina Bauermeister in ein anschauliches Bild kleidete: „Das Fundament ist gelegt, doch das Dach guckt noch nicht oben raus.“ Jörg Eisenhuth betonte die soziale Ausrichtung der Jugend-Akademie: „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, gerade auch sozial schwächere Kindern über den Fußball zu integrieren. Bei uns bekommen alle Jugendspieler die Ausrüstung, sprich Trainingsanzug und Shirt, gestellt. Jeder, der bei Borussia spielen möchte, ist herzlich willkommen. Wir schicken kein Kind weg!“

Erinnerungen an Kurt Gluding und die große zeit der Borussia: Die Bilder zeigen Borussias Ehrenvorsitzenden (sitzend rechts) bei der Vertragsverlängerung mit Trainer Horst Buhtz im Kreis der Bundesligamannschaft (oben) sowie mit seinem Markenzeichen, der Zigarre in sichtlich angespannter Situation vor einem Spiel (unten). (Fotos: 90 Minuten – mit Ferdi Hartung in die Bundesliga / Teil 1: Borussia Neunkirchen)

Ein klares Statement ganz sicher im Sinne von Kurt Gluding, der als Jugendleiter und -trainer sein Engagement im Ellenfeld begann, später als Spielausschuss-Vorsitzender und Präsident die erfolgreichsten Jahre der Vereinsgeschichte maßgeblich prägte.  Für seine mehr als 40jährigen Verdienste um die Borussia wurde Kurt Gluding mit dem Ehrenring des Vereins ausgezeichnet und zum Ehrenpräsidenten ernannt. Doch nicht nur für seine Borussia engagierte sich Kurt Gluding, gehörte er doch von 1963 bis 1974 dem Vertragsliga-Ausschuss des DFB und von 1974 bis 1989 dem DFB-Liga-Auschuss an. Im Rahmen zahlreicher Ehrungen wurde Kurt Gluding für seine außergewöhlichen Leistungen u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, mit der goldenen Ehrennadel des DFB, des Regionalverbandes Südwest und des Saarländischen Fußballverbandes (SFV) ausgezeichnet wurde.

Die Geschicke des SFV leitete Kurt Gluding von 1982 bis zu seinem Tode 1993 als Vorsitzender. In dieser Eigenschaft setzte er sich leidenschaftlich für den Bau der Jugend-Freizeiteinrichtung im Losheimer Gemeindeteil Bachem ein. Das Dorf wurde ein Jahr nach Kurt Gludings Tod 1994 eingeweiht und nach dem Initiator benannt. Das Projekt war eine Herzensangelegenheiten für den früheren Borussia-Präsidenten. Denn Kurt Gludings besondere Sorge galt stets denjenigen, die in schwierigen Lebenssituationen stehen und für die der Sport Hilfe sein kann, diese Situation zu meistern“, heißt es auf der Website der „Kurt Gluding-Stiftung“.

Diese Stiftung war von der Familie (Tochter Hedwig und Sohn Rainer) mit Unterstützung der Stadt Neunkirchen vor mehr als 27 Jahren ins Leben gerufen worden. Sie hatte den Zweck, ganz im Sinne des Namensgebers förderungsbedürftigen Jugendlichen, insbesondere aus finanziell und sozial schwierigen Verhältnissen die Integration in den Sport zu erleichtern. So konnte mancher junge Mensch den Einstieg in einen Sportverein finden. Nun wurde die Stiftung aufgelöst. Aus dem Stiftungsvermögen wurde neben der Borussia auch der FV Neunkirchen bedacht.

Die Borussia bedankt sich bei der Kurt-Gluding-Stiftung für die großartige Unterstützung und wird die Mittel ganz im Sinne ihres Ehrenpräsidenten verwenden! (-jf-)

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