Borussias erster Gegner im Ellenfeld: SG Ottweiler-Steinbach

Im Vorjahr blieb der Nachbar gegen die Borussia ungeschlagen / Ziele des Trainer-Duos Schock und Backes: „Auswärts mehr punkten, jeden Spieler besser machen, Klasse halten!“

Unser Bild: Hiergeblieben! Steinbachs Abwehr hatte im Vorjahr ihre Liebe Mühe und Not, Mehdi Lomma an die Leine zu legen, doch konnte auch der Neuzugang aus Belgien Borussias 0:3-Heimpleite nicht verhindern. (Foto: -jf-)

Von Jo Frisch

Es geht wieder los! Langsam steigt das Fußballfieber im Lager der Borussia. Doch mit den ersten Gegner der neuen Saison im Ellenfeld verbinden die Borussen keine guten Erinnerungen. Zum Auftakt erwartet Borussia die SG Ottweiler-Steinbach, gegen die es – bei der Premiere der Neuzugänge Mehdi Lomma und Mouhamad Diallo –  im Vorjahr am achten Spieltag eine ebenso unerwartete wie bittere 0:3-Heim-Niederlage gab. Die Konsequenz: Trainer Tobias Grimm musste gehen. Auch im Rückspiel auf der Steinbacher „Trift“ blieb Borussia ohne Sieg: Jens Kirchen und Marvin Gabriel holten zweimal einen Rückstand auf und sorgten beim 2:2 dafür, dass Borussia nicht ganz ohne Punkte ins Ellenfeld zurückkehrte. Das soll in diesem Jahr anders werden – Borussia hat gegen den Nachbarn noch was auszumerzen und will am Samstag (Anstoß: 16.00 Uhr) zuhause erfolgreich in die Saison starten. Doch das wird kein Selbstläufer!

Die im Sommer 2017 neu gegründete Spielgemeinschaft aus dem TuS Steinbach und den Ottweiler Clubs SV und DJK hat in ihrem ersten gemeinsamen Spieljahr ihre Feuertaufe bestanden. Das Saisonziel, der Klassenerhalt, wurde erreicht. 40 Punkte reichten der Mannschaft von Stephan Schock, um die Konkurrenz aus Schwalbach, Hasborn, Lebach und Bous hinter sich zu lassen. „Zittern mussten wir schon“, gesteht Übungsleiter Schock, denn wegen der unklaren Situation mit dem Rückzug des SC Friedrichsthal konnte die SG den Liga-Erhalt endgültig erst am letzten Spieltag mit einem 4:1 in Bous klarmachen.  Insgesamt war es eine Spielzeit mit vielen Höhen und Tiefen, dabei positiv für Stephan Schock, „dass wir immer wieder die Kurve gekriegt haben.“ Der Start war vielversprechend: Fünf Siege aus den ersten zehn Spielen, darunter das Aufsehen erregende 3:0 im Ellenfeld gegen eine allerdings erschreckend schwache Borussia, katapultierten die SG nach dem ersten Saisondrittel auf Platz 5. Anschließend gab es verletzungs- und berufsbedingt erste personelle Probleme, die sich auch in den Ergebnissen niederschlugen. Zwar beendete man die Hinrunde dank des guten Starts mit immerhin 22 Punkten auf Tabellenplatz zehn, doch nach einer längeren Durststrecke vor und nach der Winterpause war die Schock-Truppe ruckzuck im Abstiegskampf angekommen, in dem es erst in der Schlussphase der Saison mit sieben Punkten aus den letzten drei Spielen gelang, die Liga zu sichern. Eine besondere Schwäche, die es in der neuen Saison auszumerzen gilt, hat Stephan Schock schon ausgemacht: „Wir waren einfach zu auswärtsschwach. Die Bilanz von elf Punkten auf fremden Plätzen ist ganz sicher ausbaubar!“ Erfreulich dagegen waren für den SG-Coach zwei Aspekte: „Die Zusammenarbeit der Vereine aus Ottweiler und Steinbach hat von Anfang an reibungslos funktioniert. Zudem konnten wir unsere Heimbilanz gegenüber dem Vorjahr erheblich verbessern. Gerne hätten wir im Mittelfeld der Liga mitgespielt und mit dem Abstieg nicht zu tun gehabt. Aber wir müssen realistisch bleiben und können deshalb unter dem Strich mit dem Saisonverlauf zufrieden sein.“

Für die neue Spielzeit hat es üblicherweise einige personelle Veränderungen gegeben. Der ehemalige Steinbacher Spieler Frank Backes wird zukünftig gemeinsam mit Stephan Schock für das Team verantwortlich sein. Auch Betreuer Thomas Veith wird sich die Arbeit in Zukunft mit einem Kollegen, dem langjährig in allen Bereichen engagierten Dirk Matheis, teilen. Aus dem Spielerkader konnten fast alle Leistungsträger gehalten werden. Ex-Borusse Albert Becker, in der Winterpause von Saar 05 gekommen, hat die SG jedoch Richtung FV Eppelborn verlassen. Weil sich Kamil Kroli kurzfristig dem 1. FC Lautenbach angeschlossen hat, wurde mit Bartosz Klosowski (32) vom FV Oberbexbach ein erfahrener Akteur verpflichtet, der beim FSV Jägersburg schon in der Oberliga gespielt hat. Max Kessler kam von der U19 des SC Heiligenwald, Dominik Forster von der SG Linxweiler. Benjamin Veith, Stefan Fell, Danny Marx und Michael Schönberger rückten aus der zweiten Mannschaft nach. Michael Stolz (26, vom SV Furpach) soll das Mittelfeld verstärken. Neue Impulse für die Spielgestaltung erwartet man sich in Steinbach vom jungen Jodi Daoud, der aus dem Ellenfeld zur SG wechselte. Cameron Nitschki vom FK Pirmasens komplettiert die Reihe der Neuzugänge.

Neben Jodi Daoud haben die Steinbacher noch einen weiteren Spieler mit Borussia-Vergangenheit in ihren Reihen. Der Deutsch-Türke Osman Akyol (27) gab, vom TuS Steinbach kommend, im Spätsommer 2016 ein kurzes Gastspiel im Ellenfeld, ehe er nach vier Spielen im Borussen-Trikot wieder nach Steinbach zurückkehrte. Mit zwei Treffern (u.a. einem verwandelten Foulelfmeter) hatte der Rechtsfuß vor Jahresfrist großen Anteil am 3:0-Erfolg im Ellenfeld.

In der Vorbereitung eilte die SG zunächst von Sieg zu Sieg. 1:0 gegen Blieskastel, 7:1 gegen die SG Neukirchen-Selbach, 7:0 gegen die SG Schiffweiler-Landsweiler, 4:2 gegen den SV Furpach. Beim Turnier in Namborn am letzten Wochenende blieb Steinbach dagegen ohne sieg- und torlos: Einem 0:1 gegen den FC Freisen folgte ein 0:0 gegen den FV Siersburg. Höhepunkt der Vorbereitung war die Partie gegen Regionalliga-Aufsteiger FC Homburg, gegen den sich eine tapfere Steinbacher Mannschaft am Ende mit 0:3 geschlagen geben musste. „Wir haben den Kader quantitativ etwas ausgedünnt. Daher bin ich zuversichtlich, dass wir uns im Gegensatz zur letzten Saison verbessern können. Wir wollen unser Spielsystem variabler gestalten, versuchen jeden Spieler individuell besser zu machen und wollen auswärts mehr punkten“, umschreibt Trainer Stefan Schock im „Saar.Amateur“ die konkreten Ziele. Bei allem Optimismus: Ihren Realitätssinn haben sich die Verantwortlichen bewahrt, wenn es um die Frage geht, wo denn die SG Ottweiler-Steinbach am Ende der Saarlandliga-Saison 2018/19 stehen möchte: „In einer starken und noch ausgeglicheneren Liga kann es für uns nur darum gehen, die Klasse zu halten“, so das Steinbacher Trainer-Duo unisono. Schon einen Teilerfolg bei Borussia würde man auf diesem Weg als einen kleinen ersten Schritt bewerten!

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