Borussia für den Auftakt in Eppelborn gerüstet

Duell der Tabellennachbarn / Beide Teams wollen noch ein Stück nach oben / Einsatz von Torhüter Philippe Persch wegen Rückenproblemen fraglich

Der Gegner: Viele Trainer der Saarlandliga äußerten zu Saisonbeginn die Erwartung, dass der FV Eppelborn nach dem Oberliga-Abstieg vorne mitmischen würde. Das deckte sich mit dem, was auch aus der Vorstands- und Traineretage des FVE kommuniziert wurde. „In dieser bärenstarken, ausgeglichenen Liga wollen wir von Beginn an oben mitspielen, um nach Möglichkeit am Saisonende ganz vorne dabei zu sein“, umriss Coach Jan Berger in der Saisonvorschau des „Saar.Amateur“ die Ziele der Rot-Weißen. Doch Eppelborn, das neben jungen Talenten mit Torhüter Dennis Lissmann (vom SC Brebach), Nico Kmoch (vom SC Friedrichsthal), Yannick Schneider (Spvgg Quierschied) und dem Ex-Borussen Albert Becker (von der FSG Ottweiler-Steinbach) vier Akteure mit Saarlandliga-Erfahrung neu verpflichtet hatte, kam nicht richtig „in die Pötte“: Erst am siebten Spieltag gelang in Primstal der erste Saisonsieg. Aber auch danach fehlte die Konstanz – Beispiele gefällig? Einem beachtlichen 4:2-Erfolg in Auersmacher folgte nur eine Woche später ein ernüchterndes 0:4 beim Abstiegskandidaten FV Schwalbach, nach einem 3:1 gegen Titelkandidat Köllerbach setzte es wieder nur acht Tage danach eine 0:1-Niederlage gegen Aufsteiger Rastpfuhl. Der FVE fand sich urplötzlich im Kampf um den Ligaerhalt wieder. Drei Siege aus den letzten vier Heimspielen ließen Jan Berger & Co dann vor Weihnachten tief durchatmen – immerhin beträgt der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz jetzt elf Punkte. Auf eigenem Platz, der nach der Kompletterneuerung seit Oktober wieder bespielbar ist, gab es in acht Spielen immerhin fünf Siege, auf fremden Plätzen dagegen in 12 Spielen erst neun Punkte. 11 Spieler erzielten 28 Tore, als bester Torschütze konnte sich bislang Lars Weber auszeichnen, der vor Saisonbeginn von der SG Schiffweiler-Landsweiler gekommen war und neunmal traf. „Dauerbrenner“ im Team sind Torhüter Dennis Lissmann, Dominik Strauß und Nico Kmoch, die in allen 20 Spielen auf dem Platz standen. Der Zuschauerschnitt ist gegenüber der Oberliga gesunken: Waren es im letzten Jahr im Durchschnitt noch 365 Fans, die ins Illtal-Stadion pilgerten, ließen sich in dieser Spielzeit lediglich 215 Zuschauer motivieren, die Heimspiele zu besuchen. Gegen Borussia dürften es jedoch deutlich mehr werden, zumal pünktlich zum Rundenstart die Renovierungsarbeiten im Clubheim, der „Gudd Stubb“ am Illtalstadion, weitestgehend abgeschlossen werden konnten.

Das Hinspiel gewann Borussia im Ellenfeld mit 3:1. Torjäger Kevin Saks hatte gegen seinen Ex-Verein mit zwei Treffern (19., 33. Foulelfmeter) schon zur Pause für eine Art Vorentscheidung gesorgt, ehe Tim Klein nach 80 Minuten den Deckel draufmachte. Das Gegentor von Maurice Schwenk kurz vor Schluss war lediglich Ergebniskosmetik.

Die Ausgangssituation: Der Blick auf die Tabelle lässt ein Duell auf Augenhöhe erwarten. Allerdings trennen die Borussia auf Platz 8 und den FV Eppelborn auf Rang 9 sieben Punkte – hier liegt also eine Art Schnittstelle oder „Wasserscheide“ zwischen der oberen und der unteren Tabellenhälfte. Beide Teams können mit dem bisher Erreichten nicht zufrieden sein. „Wir haben die Gesamtsituation nach dem Abstieg, mit dem Umbruch im Team, der Zerstörung unseres Platzes durch das Unwetter und der dadurch bedingte Serie von Auswärtsspielen zu Saisonbeginn unterschätzt“, sagt Eppelborns Coach Jan Berger. „Mit Platz 8 bin ich unzufrieden, das muss ich ganz klar sagen“, gibt Borussias Sportchef Gunther Persch in einem Beitrag der „SZ“ unumwunden zu. Beide Clubs möchten in der restlichen Runde noch etwas gutmachen. „Nach oben zu schauen wäre vermessen“, so Jan Berger, „aber einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen haben wir uns Ziel schon gesetzt. Das scheint mir nicht unrealistisch.“ Zumal der FVE zu Beginn der Runde vier Heimspiele in Folge hat. Björn Klos, der mit seiner Mannschaft in Eppelborn das fünfte Auswärtsspiel in Folge bestreitet, möchte gerne noch unter die Top-Fünf der Liga. Angesichts der anvisierten Ziele gilt es sowohl für den FVE als auch für Borussia, gut aus den Startlöchern zu kommen: Verlieren verboten! Deshalb ist zu erwarten, dass beide Kontrahenten viel ins Spiel investieren werden. Wobei das übliche Problem nach der diesmal extrem langen Winterpause darin besteht, dass keiner so richtig weiß, wo er steht. Nach der Partie werden Jan Berger und Björn Klos schlauer sein! „Welches Team am Ende die Nase vorne haben wird, ist angesichts eines vergleichbaren Potentials schwer vorherzusagen“, lautet die mehr als vage Spielprognose auf der website fussball.de.

Borussias Personal: Björn Klos kann bis auf den Langzeitverletzten Attila Serr diesmal nahezu „aus dem Vollen“ schöpfen. Lediglich hinter dem Einsatz von Philippe Persch steht noch ein kleines Fragezeichen: Der Torhüter musste das Abschlusstraining wegen Rückenproblemen abbrechen, eine Untersuchung heute bei Club-Arzt Dr. Sebastian Richter wird Aufschluss geben, ob der Stammkeeper spielen kann. Borussias Coach war im Übrigen mit Einstellung und Leistung seiner Jungs in der letzten Trainingswoche sehr zufrieden: „Wir haben intensiv gearbeitet und fühlen uns gut gerüstet für den Meisterschaftsauftakt. Alle haben aufsteigende Form bewiesen, die es jetzt natürlich in Eppelborn auf den Platz zu bringen gilt.“

Schiedsrichter der Partie in Eppelborn ist Marco Niebergall. Der 23jährige pfeift seit 2011 und gehört seit 2013 dem FSV Jägersburg in der Schiedsrichtergruppe Homburg an. Nach 126 Spielen in der Landes- und Verbandsliga sowie in der Regionalliga der A- und B-Jugend und der Frauen hat er jetzt den Aufstieg in die Saarlandliga geschafft. Zudem konnte Marco Niebergall bereits in der Oberliga wertvolle Erfahrungen als Schiedsrichter-Assistent sammeln. Unterstützt wird Marco Niebergall in Eppelborn an den Seitenlinien von Tizian Jahreis und Sebastian Stenger. Wir wünschen dem Schiedsrichter-Team eine gelungene Spielleitung!

Navigationsadresse für Borussen-Fans: Illtalstadion (Kunstrasen), Alfed-Groß-Str., 1 66571 Eppelborn.

1 Kommentar

  1. Schon toll, wie die Borussia für Eppelborn gerüstet war. Wenn man so weiterspielt, wird
    das sicher eine bombige Runde. Ich weiß nicht mehr, was ich dazu noch sagen soll.

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