Unser Bild: OB Jörg Aumann, Borussen-Boss Peter Habel und Zoo-Chef Dr. Norbert Fritsch anlässlich der Ballübergabe im Neunkircher Tierpark. (Foto: Susi Welter)
Er ist das Entscheidende beim Fußball. Ohne ihn geht nichts. Der Ball. Das runde Leder. Es gibt sie für verschiedene Zwecke: Für das Match und für Trainningszwecke, in ganz unterschiedlichen Größen und Preiskategorien. Die einen werden genäht, die anderen geklebt. Doch für den besten Ball kommt irgendwann das Aus, der Abpfiff. Und dann?
Die Borussia hat jetzt in der vergangenen Woche ausrangierte, nicht mehr spiel- und trainingstaugliche Bälle einem guten Zweck zugeführt. Der erste Vorsitzende Peter Habel überreichte dem Direktor des Neunkircher Zoo, Dr. Norbert Fritsch, jede Menge unbrauchbar gewordener Lederkugeln. „Wir im Zoo sind froh darüber, denn bei uns können sie im Rahmen des sogenannten Behaviour Enrichment vielfältig eingesetzt werden. Behaviour Enrichment, zu gut deutsch: Verhaltensanreicherung, gehört in einem modernen Zoo zu den wichtigsten Aufgaben und dient dazu, den Tieren im Alltag Abwechslung und Unterhaltung zu bieten“, erklärt Dr. Fritsch. Dies geschehe durch den Einsatz von Spielgeräten oder auch Duftstoffen, die bei den Tieren Interesse und Aufmerksamkeit weckten.
2018 hat ein Zoo in Tel Aviv anlässlich der Fußballweltmeisterschaft in Russland für seine Löwen Ballspiele organisiert: Als Zeitvertreib, der die natürlichen Instinkte der sonst eher trägen Tiere stärken solle, habe man ihnen Fußbälle ins Gehege gelegt, so eine Zoo-Sprecherin. Zur gleichen Zeit machte ein Video einer thailändischen und nepalesischen Elefanten-Fußballmannschaft die Runde – die schweizerische Zeitung „Blick online“ attestierte den Jungelefanten in einem weiteren Videoclip auf youtube: „Fußball scheint auch für die Dickhäuter ein ziemlicher Spaß zu sein.“ Und im Duisburger Zoo ist der Umgang mit Bällen Bestandteil des Trainings mit Delfinen, wie Kurator Johannes Pfleiderer mitteilt: Die Tiere hätten Spaß am Jonglieren und beherrschten das Kunststück, den Ball mit der Schwanzflosse zu kicken! Bei den Primaten im Zoo Zürich wird der Ballspiel-Spaß noch erhöht, indem die Kugeln mit Pellets gefüllt werden. Bei den Gorillas etwa ist es eine beliebte Beschäftigung, das Futter aus dem Inneren zu holen. Dafür braucht es großes Geschick – fast wie im richtigen Fußball. Aber eben ohne kompetitive Absichten. Und ohne das Gefühl, einer Mannschaft anzugehören, die sich mit einer anderen nach genau definierten Regeln misst.
Peter Habel und Oberbürgermeister Jörg Aumann jedenfalls konnten sich bei der Ballübergabe auch im Zoo Neunkirchen davon überzeugen, dass die Bälle von den unterschiedlichen Tieren gut angenommen wurden. Einige Tierarten nutzen die Bälle spielerisch, bei anderen werden sie so präpariert, dass sie als knifflige Futterspender dienen und damit die Tiere mit einer kleinen Herausforderung beschäftigen. Mit viel Kreativität lassen sich die Tierpfleger einiges einfallen, um die tierischen Bewohner des Zoos zu unterhalten. Die Ballspende der Borussia ist ein Beitrag zu dieser Aufgabe, gleichzeitig aber auch „ein tolles Beispiel dafür, wie unterschiedliche Neunkircher Institutionen miteinander kooperieren können. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit erfüllen die ausgemusterten Fußbälle nun einen neuen Zweck und müssen nicht direkt entsorgt werden“, heißt es in einer Pressemitteilung des Neunkircher Zoo. Also eine echte Win-win-Situation, von der alle Parteien etwas haben und die darüber hinaus dazu geeignet ist, dem Gedanken der „Allianz“ Ausdruck zu verleihen! (-jf-)
Unsere Bilder zeigen Eindrücke von der Ballübergabe im Neunkircher Zoo. (Fotos: Susi Welter)
Hinterlasse jetzt einen Kommentar