Unser Bild: Gruppenbild mit Philippe – Borussias Stammkeeper Persch absolvierte ein Spezialtraining mit den Torhütern aus dem Grundlagenbereich der Borussen-Jugend. (Foto: Michael Raber)
Philippe Persch hat die Ruhe weg. Mit viel Geduld erklärt er immer wieder den kleinen Torhütern, wie sie sich geschickt fallen lassen, ohne dass ihnen der Ball aus den Händen gleitet. Nach ein paar Versuchen klappt es immer besser. Den Kindern gefällt das. Sie sind mit Begeisterung dabei, empfinden es als besondere Wertschätzung, dass der Torwart der ersten Mannschaft mit ihnen übt. Auch die Eltern, die das Torwarttraining mit Interesse vom Spielfeldrand aus beobachten, sind begeistert, dass ihren Kids so etwas bei der Borussia im Ellenfeld geboten wird.
Borussias Nummer eins ist für eine solche Aufgabe geradezu prädestiniert. Nach seinem Prädikatsexamen im letzten Jahr am Studienseminar in Trier und am Gymnasium in Hermeskeil arbeitet der 26jährige mangels Planstelle zurzeit als Sportlehrer in Anstellung an der Grundschule in Oberlinxweiler, in der er selbst vor mehr fast 20 Jahren ABC-Schütze war. Der Bitte der Jugendtrainer, doch einmal mit den jungen Torhütern der Borussia zu arbeiten, kam er natürlich gerne nach und kann dabei seine pädagogischen Erfahrungen aus der Schule bestens einbringen. Vor allem Techniken des Ballfangens stehen im Mittelpunkt der ersten Trainingseinheit. Aber auch spielnahe Situationen werden simuliert. Dabei wendet Philippe Persch in den unterschiedlichen Jahrgängen auch gleich das didaktische Prinzip der Differenzierung an: „Während ich den Torhütern der E-Jugend den Ball richtig aufs Tor schießen konnte, war bei der F-Jugend eher ein lockeres Draufschießen angesagt. Bei der G-Jugend habe ich das Leder dann gerollt oder geworfen, so wie es dem unterschiedlichen Alter angemessen ist“, erklärt Borussias Stammtorwart, dem das Kindertraining sichtlich Spaß bereitet. „Man kann mit so einem Spezialtraining nicht früh genug anfangen. Denn wie heißt es so schön in einer Redewendung: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“, so Philippe Persch, der seine Schützlinge sehr motiviert erlebt, vor allem dann, wenn sie nach wiederholtem Üben feststellen, dass manches schon viel besser funktioniert. Neben dem rein Sportlichen kommt es auch auf die Ansprache der Kinder an: „Die ist natürlich im Grundlagenbereich ganz anders als in der A-Jugend“, weiß Philippe Persch, der auch in Zukunft immer wieder mal mit den kleinen Borussen trainieren wird.
Überhaupt kann sich der ausgebildete Gymnasiallehrer eine Trainertätigkeit später sehr gut vorstellen. „Erfahrungen als Spieler und auch die sportwissenschaftlichen Kenntnisse sind doch auch dazu da, weitergegeben zu werden“, sagt er. Hinzu kommt, dass es Philippe Persch Freude macht, junge Menschen zu begeistern, zu fördern und zu motivieren – wie er betont, „nicht nur im sportlichen, sondern auch im zwischenmenschlichen Bereich.“ Ein wenig einsteigen in dieses Metier wird er im Ellenfeld bereits in der kommenden Spielzeit und Trainer Björn Klos in Sachen Fitness- und Ausdauertraining unterstützen. Auch als Mann zwischen den Pfosten steht er weiter zur Verfügung – mit einer kleinen Einschränkung: Der top ausgebildete Sportlehrer hofft auf eine Planstelle an einem Gymnasium, „da muss man dann sehen, inwieweit sich das mit dem Trainings- und Spielbetrieb vereinbaren lässt.“
Dass die abgelaufene Saison, vor allem die verkorkste Rückrunde einem ehrgeizigen Spieler wie ihm, „der immer gewinnen will, egal, ob es um was geht oder nicht“ (Philippe Persch über Philippe Persch), überhaupt nicht „geschmeckt“ hat, konnte man dem Torhüter in den vergangenen Wochen deutlich ansehen. „Ich würde nicht von fehlendem Charakter der Mannschaft sprechen“, stellt er klar, hat aber beobachtet, „dass uns die absolute Siegermentalität, die uns im Vorjahr bei unserer Aufholjagd ausgezeichnet hat, diesmal gefehlt hat. Dadurch haben wir Spiele verloren, die wir letztes Jahr noch gewonnen hätten. Denn es ist ja oft nur ein ganz schmaler Grat zwischen Sieg und Niederlage. Und wenn´s läuft, dann läuft es eben. Aber das gilt auch anders herum.“. Kann Borussia in der neuen Spielzeit wieder zur Siegermentalität zurückfindet? Philippe Persch ist durchaus zuversichtlich: „Wir werden ziemlich viele junge Spieler dazubekommen, die lernwillig, wissbegierig, hungrig auf sportlichen Erfolg und zudem fußballerisch gut ausgebildet sind. Wir müssen uns natürlich als Mannschaft erst finden und entwickeln, aber die Jungs verdienen Vertrauen.“ Gut Ding will Weile haben – in dieses alte deutsche Sprichwort haben Menschen jahrhundertelang ihre Erfahrung gekleidet. Das gilt eben nicht nur für Lehrer Philippe Persch in der Schulstube im Umgang mit den ihm anvertrauten Jugendlichen, sondern auch für die Arbeit mit jungen Fußballern auf dem grünen Rasen! (-jf-)
Unsere Bilder geben ein paar Eindrücke vom Torwarttraining der kleinen Borussen mit Stammtorhüter Philippe Persch. (Fotos: Michael Raber)
Danke Philippe für die tolle Unterstützung
????????️ go Borussia ????????️