Borussia am Samstag zum Test bei der U23 des FK Pirmasens
Unser Bild: Im Vorjahr noch kampfstarke Nummer sechs im Borussen-Dress (großes Bild), jetzt spielender Co-Trainer bei seinem Heimatclub FK Pirmasens (Foto eingeklinkt) – Jannik Nagel. (Fotos: fupa.net / Jo Frisch)
Wenn Borussia am kommenden Samstag auf der Husterhöhe in Pirmasens zum zweiten Testspiel antritt, dann ist dies für einen Spieler aus der U23 des FKP ein ganz besonderes Spiel: Jannik Nagel. Denn der 26jährige hat noch im Vorjahr 31 Spiele im schwarz-weißen Dress der Borussia absolviert, ehe er im Sommer nach seinem einjährigen Gastspiel im Ellenfeld zu seinem pfälzischen Heimatclub zurückkehrte. Dabei hat Jannik Nagel bei allen Borussen – Mannschaft, Trainer, Vorstand und Fans – als Sportler wie als Mensch einen nachhaltig positiven Eindruck hinterlassen. Nun gibt es ein Wiedersehen mit dem Mittelfeldspieler, der bei „die Klub“, wie der FKP in der früheren Schuhmetropole traditionell auch genannt wird, mittlerweile die Funktion des spielenden Co-Trainers ausübt und in 16 Vorrundenspielen auf dem Platz stand. „Ich freue mich, die Borussen-Jungs wieder zu treffen, mit denen der Kontakt im Verlauf der Runde dank Telefon oder Whatsapp nie abgerissen ist“, sagt Jannik Nagel (JN) im Interview und gibt dabei auch Auskunft über den Stand der Dinge bei der U23 des FKP.
Hallo Jannik, wie geht es Dir vor dem Vorbereitungsspiel am Samstag gegen die Borussia?
JN: Alles bestens! Ich freue mich sehr auf das Spiel und das Treffen mit meinen letztjährigen Teamkameraden.
Du scheinst ja Deine Saison im Ellenfeld in guter Erinnerung zu haben …
JN: Auf jeden Fall! Auch wenn es nur ein Jahr war, so hat es mir doch wichtige Erfahrungen gebracht. Ich habe im Ellenfeld viele schöne und gute Spiele gemacht, die mir noch sehr lebendig in Erinnerung sind, wie zum Beispiel das 3:2 zum Ende der Hinrunde im strömenden Regen gegen den VfB Dillingen. Das besondere Flair des traditionsreichen Stadions, die Leidenschaft der Fans, der Teamgeist – wir waren ein regelrecht verschworener Haufen – alles Dinge, die ich nicht vergessen werde. Was haben wir nach dem Amtsantritt von Björn Klos für eine Serie hingelegt! Die Winterpause im Vorjahr kam deshalb für uns zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Und doch hätten wir nach dem Katastrophe-Start beinahe sogar noch den Aufstieg geschafft! Die Zeit bei Borussia möchte ich auf keinen Fall missen.
Wie verlief denn die Saison bisher mit Deiner neuen Mannschaft, der U23 des FKP?
JN: Wir hatten einen Top-Start und haben gleich das erste Spiel gegen Jahn Zeiskam mit 5:0 gewonnen – ein Sahnetag! Dabei konnten wir aber auch auf einige Spieler aus der Regionalliga-Mannschaft zurückgreifen. Aber schon im zweiten Spiel haben wohl manche gedacht, das geht so einfach weiter. Die Quittung folgte auf dem Fuß: Wir verloren beim TSV Gau-Odernheim mit 0:5. In den nächsten acht Spielen folgten fünf Niederlagen. Zum Glück konnten wir zwischendurch eine Siegesserie von 6 Spielen starten und stehen jetzt im Winter auf einem für unsere Verhältnisse guten 6. Platz in der Verbandsliga.
Welches Saisonziel habt Ihr Euch denn auf die blau-weiße FKP-Fahne geschrieben? Vielleicht geht ja noch was nach oben …
JN: Das würden wir natürlich mitnehmen, wenn es sich so ergäbe. Aber das sind nicht unsere Ansprüche, da sind andere Clubs wie die Oberliga-Absteiger SV Gonsenheim und FV Dudenhofen ambitionierter. Nein, wir wollen vorrangig nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Dabei ist es ein ganz wichtiges Ziel, Talente zu fördern, sprich: Junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs so gut auszubilden, dass sie in der Regionalliga-Mannschaft Fuß fassen können, wie es in diesem Jahr mit Luca Eichhorn gelungen ist. Der FKP hat in einer strukturschwachen Region keine großen Sponsoren, also müssen wir den Weg über die eigene Jugend gehen.
Du bist spielender Co-Trainer. Wie ist Dein Verhältnis zum Chefcoach der U23, Patrick Fischer?
JN: Die Chemie stimmt zwischen uns. Ich kenne Patrick ja schon länger, er hat drei Jahre die A-Jugend trainiert und seit 2016 die U23 und wird im Sommer als Nachfolger von Peter Tretter das Traineramt bei der Regionalliga-Mannschaft übernehmen. Dies ist ein absoluter Vertrauensbeweis und zeigt, dass er einen Super-Job macht! Mein gutes Verhältnis zu Patrick war ja – neben den beruflichen Aspekten – mit ein Grund, dass ich nach Pirmasens zurückgekehrt und beim FKP die Aufgabe des spielenden Co-Trainers übernommen habe.
Wie zufrieden seid Ihr
mit dem bisherigen Verlauf der Vorbereitungen?
JN: Wie überall hatten wir
natürlich auf den Pfälzer Höhen zuletzt auch mit den winterlichen
Witterungsbedingungen zu kämpfen, die die Trainingsarbeit erschwert haben. So
mussten zwischendurch immer wieder mal Waldläufe oder Besuche im Fitness-Studio
die Übungseinheiten auf dem Platz ersetzen. Wir beginnen ja schon eine Woche
vor der Borussia die restliche Runde, weil wir noch ein Nachholspiel gegen
Steinwenden zu bestreiten haben.
Wie intensiv verfolgst Du das Geschehen bei Borussia?
JN: Ich schaue mir natürlich jede Woche an, wie die Jungs gespielt haben und habe nach wie vor Kontakt ihnen. Ins Ellenfeld habe ich es bisher erst einmal geschafft. Und dabei war ich ja nicht unbedingt ein Glücksbringer (grinst), denn mit 2:3 gab es eine äußerst unglückliche Niederlage gegen Elversberg in der Nachspielzeit. Ich hoffe ja sehr darauf, dass Borussia nach der Winterpause vielleicht nochmal durchstartet und ein Stück nach vorne kommt. Ich traue das den Jungs auch zu, zumal sie mit Björn Klos einen Trainer haben, der mit seiner Mentalität und seiner Ansprache optimal zur Borussia passt. Ich durfte ihn im letzten Jahr erleben: Björn Klos lebt den Fußball! Ein toller Motivator, der aber auch streng sein kann und genau spürt, wann die Mannschat die Peitsche braucht und wann er Zubrot geben kann. Ich hoffe deshalb auch, dass Björn Klos noch lange mit Borussia weitermachen kann und das nötige Vertrauen und die nötige Geduld bekommt.
Du kannst ja aus eigener Erfahrung die Südwest-Liga mit der Saarlandliga vergleichen. Wie schätzst Du die Spielstärke ein?
JN: Ähnlich wie im Saarland mit Elversberg, Köllerbach und Saar 05 haben wir im Südwesten mit Gonsenheim, Dudenhofen, Gau-Odernheim und Waldalgesheim einige „Kracher“ in der Spitze. Insgesamt schätze ich die Qualität ähnlich ein wie in der Saarlandliga.
Das bedeutet: Am Samstag können alle Fans von einem Spiel auf Augenhöhe ausgehen, oder?
JN: Ja, so könnte man das sagen!
Jannik, vielen Dank für das Gespräch, alles Gute für die Zukunft und am Samstag ein Spiel, das beide Mannschaften zufriedenstellt und keine Verletzungen produziert! Bis auf bald mal wieder im Ellenfeld, Du bist jederzeit herzlich willkommen! (-jf-)
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