„Um so ein Spiel zu gewinnen, muß man 90 Minuten Gas geben.“

Was war das für ein Sonntag in Herrensohr. Der Spätsommer verwöhnte zu Spielbeginn nochmal mit Temperaturen fürs kurzärmlige Trikot und ähnlich „positiv“ wie der Spielverlauf brauchte es am Ende die Übergangsjacke. Nein Spiele in Herrensohr sind zumindest mit Borussenbeteiligung selten bis nie fussballerische Leckerbissen.

Ob es an der recht sterilen, weil praktischen Sportplatzanlage liegt? Atmosphäre kommt da auf jeden Fall recht selten auf. So war es auch diesmal wieder in Halbzeit eins. Borussia Neunkirchen hat mehr Spielanteile, aber nach vorne wird es zu wenig zwingend. Dabei überraschte das Trainerteam mit seiner Aufstellung. Tim Cullmann spielte als zweite Spitze neben Simon Schreibeisen, der bei fupa als Spieler des Spiels gewertet wurde. Was die Gründe für Cullmann als zweite Spitze waren, könnt ihr im unten verlinkten Kurzinterview mit Trainer Jan Berger hören.

Routinier Sebastian Cullmann Foto: Susi Welte

Die zweite Hälfte begann dann mit Tim Cullmann im defensiven Mittelfeld und Sayfedine El Khadem kam ins Spiel. Überhaupt muss das Trainerteam die richtigen Worte, aber auch Lösungen gefunden haben, denn auf einmal spielten die Schwarz-Weißen druckvoll auf. Schreibeisen hatte den ersten Torabschluss den Amann aber parieren konnte. El Khadems Schuß direkt im nächsten Angriff ging vorbei. In der 50.Minute sorgte Simon Schreibeisen, nach Vorlage von Nico Purket für das 0:1. Endlich. Und nur drei Minuten später klingelte es im Gehäuse von Sebastian Kelm, aber es war schon frühzeitig klar das der Treffer abseits war.

In der 60. und 70. Minute brachte Trainer Jan Berger Alexander Schmieden und Florian Stopp aufs Feld und auch diese Wechsel brachten nochmal Wind mit sich. Schmieden scheitert in der 77. mit einem Kopfball. Stopp trifft in der 79. nur die Latte, um es in der nächsten Aktion besser zu machen. Sein Zirkelschuß landet schön im Winkel. Der anschließende Jubel brachte ihm allerdings eine gelbe Karte ein. Mutwilligkeit sollte man ihm da aber nicht unterstellen. Und weiter ging es. Herrensohr musste jetzt aufmachen und Borussia hatte doch einiges an Wiese vor sich, sprich Platz und Möglichkeiten für Konter. Aber für Alexander Schmieden sollte es an diesem Tag nicht sein. In der 85.Minute dann durfte Louis Cupelli aufs Feld (auch da verweise ich gerne auf das Kurzinterview 😉 ). Alle Anhänger der Schwarz-Weißen, was auch diesmal wieder einige waren, feierten schon die drei Punkte, als Jodi Daoud in der 87. Minute per Foulelfmeter der Anschlusstreffer gelang. Jodi Daoud spielte in der Jugend im Ellenfeld, bevor er 2018 nach Steinberg wechselte.

Hochmotiviert bei seinem ehemaligen Club Louis Cupelli Foto: Susi Welte

Jetzt kam nochmal Hektik auf. Herrensohr drückte die Borussia mit allen Mann in die eigene Hälfte und das Nervenflattern war regelrecht zu spüren. Mit einem wunderschönen Rückfallzieher sorgte Batikan Sanouz für das vielumjubelte 2:2. Selbst die Sonne konnte da nicht mehr wärmen.

Fazit: Borussia bleibt auch im siebten Spiel in Folge (mit Pokal 8) ungeschlagen. Tabellenplatz 4 und man ist in den oberen Rängen dabei. Und auch wenn es nach dem Spiel schräg klingt, aber defensiv musste man in der Vergangenheit schon mehr zittern als aktuell. Die Mannschaft hat alle Unterstützung verdient, von daher ab mit euch ins Ellenfeld, der SC Halberg-Brebach ist am kommenden Samstag um 15:30 Uhr zu Gast.

10 Kommentare

  1. Bin bestimmt nicht der größte Fußballexperte und habe auch nicht die Trainingseindrücke über die Woche….
    Was mir aber auffällt ist, dass wir eine sehr gut eingespielte Abwehrformation haben. Im Offensivbereich jedoch spielt jede Woche eine total andere Anfangsformation, die dann in der Regel während des Spieles komplett ausgetauscht wird. Gerade weil wir in der Offensive Probleme haben, sollte sich die Mannschaft in diesem Bereich mal über längere Zeit einspielen können.

  2. Wenn Du in Minute 87 2:0 führst ist eigentlich die Messe gelesen.Aber scheinbar nicht in Herrensohr.Ein vermeidbarer Elfmeter und ein Fallrückzieher der Marke Tor des Monats belehrten uns etwas anderes.So fühlte es sich zum Schluss wie eine Niederlage an.

  3. Was mir auffällt ist, dass sich nach dem Trainerwechsel nichts getan/verändert hat. Was war der Vorwurf? Was wurde denn geändert? Die Abwehr ist die gleiche und vorne wird rotiert. Ein junger Spieler der gut ist und gelobt wurde, sitzt nur auf der Bank. Es fehlen die Ideen im offensiven Bereich. Die sollte der Trainerwechsel bringen. Bringt sie aber nicht. Wenn ich das Interview höre, sagt mir das alles.

  4. .. da kann man noch 10-mal das Trainergespann austauschen .. mit dieser Mannschaft kann man nur Platz 4-8 in der Saarlandliga erreichen.
    Nur M. Dahler hat Oberligaformat .. alles andere sind Kicker mit Spielstärke / Saarlandliga / Platz 4-8 .. so realistisch muss man das sehen .. es wurde auch kein Ersatzstürmer für T. Klein verpflichtet ..

    • Junge, Junge, ich hab überhaupt keine Vorstellung woher diese Expertise / Erwartungshaltung kommt. Ich empfehle dringlichst mal eine Recherche zu finanziellen Problemen und die jüngeren Vergangenheit. Dann dürfte hier auch klar werden, dass nach der Verletzung von T.Klein nicht mal eben aus irgendeiner Schublade die finanziellen Mittel nimmt, Ende August nochmal gleichwertigen Ersatz zu verpflichten.
      Vielleicht haben Sie ja noch ein paar Taler über, die dem Jahresetat der Borussia gut zu Gesicht stehen würden.
      Demnächst sollten ja Wahlen sein, ich werde Fan.

  5. Irgendwie ist es seltsam mit dieser Mannschaft (mit diesem Verein). Man gewinnt gegen die in der Tabelle besser stehende Mannschaften und verliert gegen Abstiegskandidaten. Das geht jetzt schon länger. Früher hätte man hier geschrieben, „Die hann kää Geld gritt!“ Ich vermute aber, man will nicht aus der Komfortzone Saarlandliga (Siehe auch Stellungnahme von !!!), nachdem ich die Zuschauerzahlen gegen Limbach gelesen habe.

  6. @ wolfgang Theobald
    Genau das fällt mir auch seit Jahren auf. Sobald der Gegner einen 2-stelligen Tabellenplatz hat, geht die Motivation in den Keller. Das hat man auch an der Rückrunde gesehen. Hier stelle ich mal die Frage, ob es alleine an den fußballerischen Qualitäten der Mannschaft liegt, dass es nicht für ganz für oben reicht. Dieses unbedingte Wollen. Das spüre ich hier seit langem nicht. Die Mannschaft darf gerne das Gegenteil beweisen in dem sie mal zeigt, dass sie jeden Gegner ernst nimmt.

  7. .. stimmt was die Anderen schreiben ..
    Saarland- wie auch die Oberliga sind „tote Ligen“ und überhaupt nichts für einen Verein wie Borussia mit dieser emotionalen Vergangenheit ..

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