Pokalschwung aus Merchweiler mit nach Ottweiler nehmen!

Spiel mit Derby-Charakter auf der Steinbacher „Trift“ / Für die Gastgeber gab es zuhause bisher nur „Top“ oder „Flop“ / Letzte Informationen zur Partie der Borussia bei der FSG Ottweiler-Steinbach (Samstag, Anstoß: 14.30 Uhr) / Borussen-Girls fast zeitgleich zuhause gegen den SV Illingen (Anstoß: 15.30 Uhr im Ferraro-Sportpark im Ellenfeld

Unser Bild: Lukas Hainer, der hier per Freistoß gegen die Borussen-Mauer (mit v.l. Waldemar Schwab, Patrick Feller, Daniel Schlicker und Furkan Erdigan) den Ehrentreffer für Ottweiler-Steinbach im Hinspiel im Ellenfeld erzielte, ist bislang bester Torschütze der FSG (8 Treffer). (Foto: -jf-)

Von Jo Frisch

Der Gegner: Die FSG Ottweiler-Steinbach, die sich unter Bündelung der Kräfte 2017 aus den Vereinen TuS Steinbach, SV Ottweiler und DJK Ottweiler zusammengefunden hatte, hat im Sommer die erste Bewährungsprobe als Spielgemeinschaft bestanden: „Wir haben unser Ziel Klassenerhalt erreicht. Zudem hat sich die Mannschaft spielerisch weiter entwickelt“, blickte Trainer Stephan Schrock auf eine insgesamt zufriedenstellende Runde zurück. Zur neuen Saison wurde der Kader quantitativ ausgedünnt. Die namhaftesten Neuzugänge waren Bartosz Klosowski (vom FV Oberbexbach), Cameron Nitschki (aus der A-Jugend des FK Pirmasens) und Jodi Daoud, der aus dem Ellenfeld nach Steinbach kam. „Ich bin zuversichtlich, dass wir uns verbessern können. Wir wollen unser Spielsystem variabler gestalten, jeden Spieler individuell verbessern, auswärts mehr Punkte holen und natürlich wieder die Liga halten“, gab Stephan Schrock die Ziele vor. Dass er in der Trainingsarbeit nun im ehemaligen Steinbacher Spieler Frank Backes einen gleichwertigen Partner zur Seite hat, empfindet er als großen Vorteil: „Ich kenne Frank schon lange, die Chemie zwischen uns stimmt!“ Die Saison begann mit drei (zum Teil unglücklichen) Niederlagen, erst am vierten Spieltag ließ die FSG mit einem 5:0 gegen Schwalbach den Knoten platzen. Die Ergebnisse offenbaren zwei Trends: Zum einen galt für Ottweiler-Steinbach meist nur Hop oder Top (vor allem zuhause: 5 Siege, 4 Niederlagen) – lediglich auswärts gab es zwei Remis. Zum anderen gab es abwechselnde Serien: Auf zwei oder drei Niederlagen (Spieltage 1-3, 7-8, 12-14) folgten ebenso viele Siege bzw. ungeschlagene Spiele (Spieltage 4-6, 9-11, 15-17). Darüber hinaus bleibt zu konstatieren, dass die Schützlinge von Stephan Schock und Frank Backes „hinten raus“ einige Körner zuzulegen haben und eine gute Moral aufweisen: In Quierschied drehte die FSG in den letzten 15 Minuten einen 0:2-Rückstand in einen 3:2-Erfolg, beim Meister Herrensohr holte man nach 0:2 mit 2:2 noch einen Punkt und auch am letzten Wochenende in Schwalbach gelang es, einen Zwei-Tore-Rückstand (1:3) noch in ein 3:3 umzuwandeln – „für uns wie ein gefühlter Sieg, denn dieser Punkt ist für uns vor den beiden letzten Spielen vor der Winterpause gegen Neunkirchen und Herrensohr enorm wichtig“, so Stephan Schock erfreut, der mit der Punkteteilung das Ziel, die Auswärtsbilanz zu verbessern, zur Halbserie fast schon erreicht hat: Bereits 8 Punkte hat Ottweiler-Steinbach auf fremden Plätzen ergattern können, in der gesamten letzten Saison waren es nur 11! Insgesamt steht die Schock-Truppe derzeit um einen Zähler (23) besser als zum selben Zeitpunktd des Vorjahres (22). Als beste Torschützen zeichneten sich bislang Lukas Hainer (8) und Eugen Fehlberg (7) aus – die beiden erzielten mehr als die Hälfte aller Treffer (15 von 28) der FSG. Torhüter Sascha Seiwert stand als einziger Spieler die kompletten 1710 Spielminuten auf dem Platz.

Die Ausgangssituation: Borussias Ziel ist es, nach zwei Liga-Niederlagen in Folge (0:2 in Herrensohr, 0:1 in Mettlach) den Trend wieder in die andere Richtung zu lenken und zudem die derzeit negative Auswärtsbilanz (3 Siege, 1 Unentschieden, schon 4 Niederlagen) aufzupeppeln, um wenigstens den Anschluss an die Ränge drei bis fünf zu wahren. „Platz eins und zwei sind derzeit zu weit weg, daran brauchen wir momentan keinen Gedanken verschwenden“, sagt Borussias Coach. Drei Niederlagen in Folge gab es unter Björn Klos noch nie. Der 6:1-Pokal-Erfolg in Merchweiler, mit dem Borussia ins Viertelfinale des Sparkassen-Pokals einzog, dürfte wieder mehr Selbstvertrauen und Auftrieb gegeben haben. Die FSG Ottweiler-Steinbach dagegen will weiter auf der kleinen Erfolgswelle der letzten fünf Spiele (10 Punkte, nur eine Niederlage beim 1:4 gegen Auersmacher) reiten, um bis zur Winterpause den Abstand zu den bedrohten Plätzen weiter zu vergrößern. Neben Auersmacher konnten bislang Primstal, Saar 05 und die Sportfreunde Köllerbach auf der Steinbacher „Trift“ drei Punkte mitnehmen. Der SC Halberg-Brebach, zur Zeit die Mannschaft der Stunde in der Saarlandliga, musste sich dagegen mit 1:2 geschlagen geben – Beweis genug, dass der Borussia beim Nachbarn eine Aufgabe bevorsteht, bei der es für die Klos-Schützlinge nur mit hochkonzentrierter Leistung und Abrufung allen Potentials etwas Zählbares mit zurück ins Ellenfeld zu holen gibt, zumal das Spiel Derbycharakter besitzt.

Das Hinspiel gewann Borussia zum Saisonauftakt mit 3:1 – allerdings nicht im Ellenfeld-Stadion, sondern auf dem Kunstrasen des Ferraro-Sportparks hinter der Haupttribüne, weil der Platz im Ellenfeld wegen Rasenruhe noch gesperrt war. Dabei konnte Borussias neuformiertes Team die positiven Eindrücke der Vorbereitung bestätigen, brauchte allerdings einen nicht ganz unumstrittenen Elfmeter (Schiedsrichter Luca Schiliró einen Rempler von Sahbaz Husic an Mo Benghebrid als regelwidrig gewertet), um durch Kevin Saks in Führung zu gehen. Nach der Pause zurrten Furkan Erdogan mit seinem Premieren-Treffer im Borussen-Trikot und Daniel Ruschmann binnen vier Minuten (69. / 73.) das Sieg-Paket fest, ehe den keineswegs enttäuschenden Gästen durch einen geschickt über die Abwehrmauer der Borussia gezirkelten Freistoß das verdiente Anschlusstor gelang. Derselbe Spieler hätte zwei Minuten später beinahe noch das 2:3 markiert, setzte das Leder aber, offensichtlich überrascht über die sich plötzlich auftuende Möglichkeit, knapp an Philippe Perschs Tor vorbei. So blieb es am Ende beim 3:1, mit dem Borussia erfolgreich Revanche nehmen konnte für die 0:3-Heimniederlage im September 2017.

Borussias Personal: Trainer Björn Klos hat am spielfreien Wochenende zurecht auf ein Testspiel verzichtet („Das macht in unserer personellen Situation keinen Sinn!“) und stattdessen der Mannschaft Zeit gegeben, zu regenerieren und auch den Kopf freizubekommen. Dennoch hat sich die Personallage nicht wesentlich entspannt und wird es wohl auch bis zur Winterpause nicht mehr tun. „Tim Klein hat ja schon im Pokal wieder gespielt und ist einsatzbereit, ebenso Waldemar Schwab. Janosch Scherer ist aus beruflichen Gründen im Moment noch fraglich. Alle Langzeitverletzten stehen weiterhin nicht zur Verfügung“, berichtet Trainer Björn Klos nach dem Abschlusstraining am Donnerstagabend. Die Trainingswoche verlief zufriedenstellend. „Jetzt kommt es darauf an, inwiefern die Jungs, die auf dem Platz stehen, die Trainingsvorgaben umsetzen können“, so Björn Klos.

Schiedsrichter der Begegnung auf der Steinbacher „Trift“ ist Manuel Reichardt. Der 36jährige pfeift für den FV Oberbexbach. Seit 1997 engagiert sich Manuel Reichardt als Unparteiischer und kann auf jede Menge Erfahrung aus Spielleitungen in Oberliga- und Saarlandliga zurückgreifen. In der Regionalliga fungiert er darüber hinaus als Linienrichter. Ihm zur Seite stehen in Steinbach die Assistenten Sahin Dündar und Eric Schumacher. Borussia wünscht dem Schiedsrichter-Team eine erfolgreiche Spielleitung!

Termin-Hinweise für die Borussen-Fans: Das mit großer Spannung erwartete Auslosung des Viertelfinales im Saarlandpokal wird an diesem Samstag in der Halbzeit des Oberliga-Spiels Röchling Völklingen gegen Hertha Wiesbach vorgenommen. Die ersten Lose werden gegen 14.45 Uhr gezogen. Das ursprünglich für Sonntag, 2. Dezember, vorgesehene letzte Spiel der Borussia vor der Winterpause bei der Spvgg Quierschied ist auf Samstag, den 1. Dezember, vorverlegt worden. Anstoß am Quierschieder „Franzenhaus“ ist um 14.30 Uhr. Für alle Borussen-Fans, die nicht nach Ottweiler fahren, bietet sich am Samstag die Gelegenheit, die Borussen-Girls im Heimspiel gegen den SV Illingen anzufeuern. Anstoß im Ferraro-Sportpark hinter der Haupttribüne im Ellenfeld ist um 15.30 Uhr.

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