Trainingsauftakt für den Gesamtkader der Borussia / Abwechslungsreiche Übungseinheit, mehr als nur ein lockerer Aufgalopp / Peter Rubeck: „Es gilt angesichts der kurzen Pause, auch Verletzungen vorzubeugen!“
Unser Bild: Borussias Neue präsentieren sich mit viel Optimismus im Ellenfeld-Stadion mit (oben v.l.) Trainer Peter Rubeck, Danny Kleinbauer, Malte Dennert, Maximilian Strack, Silas Christmann, Michael Müller, Nico Christmann, (unten v.l.) Nico Purket, Cedric Hauch, Florian Stopp und Tiziano Pompa. (Foto: -jf-)
„Halt, zurück in die Position, was macht Ihr da? Korrigieren!“ Peter Rubecks Stimme halt laut wie ein Donnerhall durch das ganze Stadion. Selbst die Kiebitze, die sich zum Trainingsauftakt für den Gesamtkader im Ellenfeld eingefunden und sich angesichts der Sonnenflutung bis hoch unter das Tribünendach zurückgezogen haben, verstehen jedes Detail. Man hat nicht den Eindruck, dass es sich bei dem, was die 20 Akteure auf dem grünen Rasen abliefern, „nur“ um ein Trainingsspiel handelt – mit solcher Leidenschaft und Akribie geht Borussias neuer Trainer zu Werke, schreitet bei Aktionen, die aus seiner Sicht nicht erfolgsversprechend sind, sofort ein, gibt Anweisungen, stellt um, verbessert jeden Fehler und zeigt Alternativen auf.
Peter Rubeck – ein Perfektionist? „Wir haben viele junge Leute dazu geholt, die sich natürlich noch weiterentwickeln und dabei manches lernen müssen und das auch wollen. Die Mentalität und Einstellung ist top. Aber die Sache soll auch Spaß machen, das ist mir genau so wichtig“, erklärt der Coach, der gemeinsam mit seinem „Co“ Özal Acar für den Borussen-Kader zum Auftakt des gemeinsamen Trainings eine abwechslungsreiche Übungseinheit entworfen hat. Von allem ist etwas dabei: Technik und Ballführung, Pass- und Kombinationsspiel, Kopfball, Reaktionsschnelligkeit, Geschicklichkeit, Athletik, Gymnastik, Ausdauer und – last but not least – Dehnungsübungen. „Die sind keineswegs unbedeutend, denn sie können präventiv helfen, die eine oder andere Muskelverletzung zu verhindern. Auch das ist eines unserer Ziele! Umso wichtiger, als die Jungs aufgrund der Aufstiegsspiele ja nur eine ganz kurze Pause hatten. Das könnte nämlich in der schon Ende Juli beginnenden Runde zum Problem werden“, so Peter Rubeck. Vorsicht ist eben die Mutter der Porzellankiste! Dazwischen sind angesichts der drückenden Temperaturen immer wieder Trinkpausen angesagt. Dabei haben gerade die Neuzugänge auch die Gelegenheit, die Atmosphäre des einzigartigen Stadions in sich aufsaugen.
Noch nicht im Teamtraining: Christoph Stemmler und Dylan Sodji, die urlaubsbedingt fehlen, sowie Niklas Allenfort, der am Wochenende positiv auf Corona getestet wurde, sich aber nach leichten Symptomen wie Kopfschmerzen und Fieber schon wieder besser fühlt. Auch Marco Dahler wird noch vermisst – Borussias Kapitän hat sich am Vormittag einem Meniskuseingriff unterzogen, durfte aber schon am Nachmittag wieder nach Hause. „Es handelte sich um eine diagnostische Arthroskopie“, berichtet Borussias Vereinsarzt Dr. Sebastian Richter, der mit dem operierenden Arzt Dr. Klaus Johann im Klinikum Merzig in engem Kontakt steht. Im Fachjargon: „Der Meniskus selbst zeigte sich bei der intraoperationellen Tasthäkchenprobe stabil. Das bedeutet, dass Marco wohl relativ schnell wieder fit werden kann“, erklärt der Borussen-„Doc“. Sondertraining absolvierten Simon Schreibeisen, der nach seiner bei einem Arbeitsunfall erlittenen Fußverletzung ein paar Kilometer auf dem „Spinning-Rad“ abspulte, und Dominik Jost, der es nach seiner Hüftoperation noch bei Stretching und Muskelübungen beließ.
Nach 90 Minuten plus Nachspielzeit (Rubeck: „Das ist in etwa das Zeitmaß für eine Einheit!“) ertönt dann der Abpfiff. Ihn quittieren Peter Rubecks Schützlinge mit Beifall quittieren, der die variantenreichen Übungen honoriert und die eigene Motivation demonstriert. „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, hat der deutsche Literat Hermann Hesse in seinem Gedicht „Stufen“ einmal gesagt. Ob dem Trainingsbeginn des Gesamtkaders am Montagabend ein Zauber innewohnte, sei mal dahinstellt. Aber Spaß gemacht hat es auf jeden Fall – das spiegelt sich in den meist braungebrannten Gesichtern, auch wenn das eine oder andere ein paar Spuren von großer Anstrengung nicht verbergen kann. Doch wie haben schon die alten Römer vor zweitausend Jahren lapidar festgestellt: „Per aspera ad astra“ – wer zu den Sternen gelangen will, muss zuweilen auch Pfade beschreiten, die rau, anstrengend und unbequem sind und einem einiges abverlangen! (-jf-)
Unsere Bilder zeigen Impressionen vom Trainingsauftakt des Borussen-Kaders am Montagabend im Ellenfeld-Stadion. (-jf-)
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