Borussia feiert mit dem 3:2 gegen Spitzenreiter Ballweiler den ersten Saison-Heimsieg / Tim Klein, Tim Cullmann und Tiziano Pompa drehen zweimaligen Rückstand / Sieg der Moral gegen starke Gäste
Unser Bild: Drei Punkte für den Trainer im Krankenhaus und eine Videobotschaft nach dem Spiel aus der Kabine mit Nico Purket, Tim Klein (verdeckt), Simon Schreibeisen, Michael Müller, Dylan Sodji und Kamil Czeremurzynski (v.l.). (Foto: -jf-)
Gute Botschaften vermittelte die Partie der Borussia gegen den Spitzenreiter aus Ballweiler gleich mehrere. Die wichtigste vorneweg: Peter Rubeck geht es den Umständen entsprechend gut. Der Borussen-Trainer musste vor dem Top-Spiel der Schröder-Liga Saar ins Krankenhaus gebracht werden. Co-Trainer Özal Acar vertrat den 60jährigen an der Seitenlinie und durfte gleich bei seinem ersten Einsatz mit den Jungs einen Dreier feiern – den ersten Heimsieg in der Spielzeit 2022/23! Darüber hinaus erzielten Tim Klein, Tim Cullmann und Tiziano Pompa die ersten Saisontore im Ellenfeld. Zudem gibt es bei Sebastian Cullmann Entwarnung: Borussias Mittelfeldspieler hatte sich kurz nach der Pause bei dem Versuch, per Ausfallschritt an den Ball zu kommen, an den Oberschenkel gegriffen. Die Diagnose: Zerrung und Trainingspause bis Mittwoch. Am Samstag in Köllerbach dürfte er wieder zur Verfügung stehen. Man kann also im Großen und Ganzen von einem gelungenen Sonntagnachmittag sprechen!
Doch das hart umkämpfte 3:2 gegen eine bärenstarke DJK Ballweiler war nichts für schwache Nerven! Denn die Gäste, die zweimal in Führung gingen, erwiesen sich als der erwartet unangenehme Gegner: Geschicktes Zweikampfverhalten, sehr gute Raumaufteilung und -nutzung, große Ballsicherheit, gelungenes Kombinationsspiel – Kennzeichen dafür, dass die Mannschaft von Spielertrainer Florian Bohr nicht von ungefähr mit voller Punktausbeute und viel Selbstbewusstsein ins Ellenfeld angereist war. Das wurde schon nach knapp fünf Minuten weiter gestärkt, als Piero Ortoleva bei einem Freistoß von Ballweilers Standardspezialist Mirco Schwalbach schneller einlief als Daniel Schlicker und das Leder per Kopf ins lange Eck zur frühen Führung für die Gäste einnetzte. Der Treffer zeigte bei den Borussen Wirkung, die ein bisschen Zeit brauchten, um sich von diesem Nackenschlag zu erholen. Tim Klein setzte nach einer Viertelstunde dann die ersten Akzente: Zunächst wurde eine Flanke von Niklas Allenfort geklärt, bevor Borussias Nummer 9 an den Ball kam, dann traf Tim Klein bei einer Hereingabe von Tim Cullmann die Lederkugel nicht richtig, die per Aufsetzer nur knapp links am Pfosten vorbeistrich. Doch aller guten Dinge sind drei: Nach einer von Niklas Allenfort in den Strafraum geschlagenen Flanke stieg der Mittelstürmer höher als sein Bewacher Piero Ortoleva und versenkte den Ball links oben im Tor zum 1:1 (25.).
Die Gäste zeigten sich allerdings unbeeindruckt und spielten ihr Spiel konsequent weiter, hatten aber erst kurz vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Jörg Probst, der über 90 Minuten ohne gelbe Karte auskam, noch einmal eine aussichtsreiche Torchance, als Marvin Kempf eine Ablage von Lars Kaula nicht richtig unter Kontrolle bekam, so dass das Abwehrbein von Marco Dahler einen Einschlag verhinderte (44.). Zuvor war ein Schrägschuss von Simon Schreibeisen nur knapp links am Tor von Cedric Kiefer vorbeigesaust.
Die erste Gelegenheit nach dem Seitenwechsel bot sich den Borussen: Nach einem langen Einwurf von Niklas Allenfort war Tim Klein bei der Kopfballverlängerung von Marco Dahler zu überrascht und lenkte den Ball mit dem Oberschenkel am kurzen Toreck vorbei (53.). Dann waren wieder die Gäste an der Reihe: Nach einer Ecke fiel das Leder Christian Ohlinger im Fünf-Meter-Raum vor die Füße, seinen Drehschuss konnte Philippe Persch mit ausgestrecktem Bein entschärfen (60.). Nur wenig später gerieten die Borussen erneut ins Hintertreffen: Nach Schwalbach-Ecke glitt der Ball Michael Müller und Dylan Sodji über den Scheitel genau vor die Füße von Lukas Kohler, der Routinier ließ sich die Chance nicht entgehen und netzte aus etwa 8 Metern flach unten links ein (61.). Michael Müllers Kopfball, den Cedric Kiefer im DJK-Tor ins bedrohte Eck tauchend unter sich begrub, signalisierte Borussias Gegenwehr, dennoch hätte der eingewechselte Pascal Gherram fast im Gegenzug für eine Vorentscheidung gesorgt, aber sein Schuss landete nur am Pfosten (69.). Stattdessen kurz darauf der 2:2-Ausgleich: Der von Nico Purket von links hereingeschlagene Ball wurde von Lukas Kohler abgewehrt und landete nach Kopfballduell zwischen Mirco Schwalbach und Florian Stopp genau vor Tim Cullmann, der einmal abtropfen ließ und dann Maß nahm. Gegen das stramme Geschoß aus etwa 20 Metern hatte Cedric Kiefer im DJK-Tor keine Reaktionsmöglichkeit, zumal dem Torwart die Sicht versperrt war.
Und die Borussen legten nach: Eine hohe Hereingabe von Malte Dennert klärte Lukas Kohler per Kopf auf Dylan Sodji, der das Leder quer durch den Strafraum schickte, wo sich Tiziano Pompa am langen Toreck klammheimlich im Schatten der DJK-Abwehr davongeschlichen hatte und nur noch einschieben musste (77.). Borussia hatte die Partie gedreht und musste jetzt gegen bis zum Schluss alles versuchende Gäste nur noch eine gefährliche Situation überstehen, als Tim Cullmann einem Scharfschuss von Lars Kaula im Fallen auf der Torlinie für den bereits geschlagenen Philippe Persch zur Ecke abwehren konnte (87.). Zuvor hatte Cedric Kiefer dem auf ihn zustürmenden Kevin Saks in letzter Sekunde den Ball vom Fuß geschnappt.
3:2 – unter dem Strich ein Sieg der Moral. So bewertete es auch Özal Acar, der seinen Schützlingen für ihren Kampfgeist ein großes Kompliment machte: „Gegen einen spielerisch richtig starken Gegner, der gezeigt hat, warum er zurzeit in der Tabelle ganz oben steht, haben sie nie aufgegeben haben, sondern sind wieder zurückgekommen und haben die richtige Antwort gegeben. Man konnte heute sehen, dass sich die Trainingsleistung auch im Spiel spiegelt. Die Jungs haben unter der Woche überragend trainiert und sich die drei Punkte redlich verdient.“ Ein bisschen geärgert haben den Co-Trainer die beiden Gegentore jeweils nach Standards, „denn da sind wir eigentlich aufgrund unserer groß gewachsenen Spieler ganz gut. Zudem war die Zuordnung klar vorgegeben. Das müssen wir in der kommenden Woche anhand einer Video-Analyse nochmal aufarbeiten“, so Özal Acar, der in der Kabine gemeinsam mit dem Team eine Videobotschaft an den Cheftrainer im Krankenhaus schickte. Dem werden die drei Punkte bei den noch ausstehenden Untersuchungen und der Genesung sicherlich einen kleinen Schub gegeben haben. Die Borussen wünschen Peter Rubeck von hier aus alles Gute und baldige Erholung: Komm bald wieder auf die Beine, Peter! (-jf-)
Statistik: Borussia – DJK Ballweiler 3:2 (1:1)
Borussia: Philippe Persch – Tiziano Pompa, Daniel Schlicker (ab 59. Kevin Saks), Michael Müller, Marco Dahler, Tim Klein (ab 59. Florian Stopp), Simon Schreibeisen (ab 71. Nico Purket), Niklas Allenfort (ab 71. Christoph Stemmler), Tim Cullmann, Dylan Sodi, Sebastian Cullmann (ab 48. Malte Dennert). – Trainer: Peter Rubeck. – Co-Trainer: Özal Acar.
Tore: 0:1 (4.) Piero Ortoleva, 1:1 (25.) Tim Klein, 1:2 (61.) Lukas Kohler, 2:2 (72.) Tim Cullmann, 3:2 (77.) Tiziano Pompa. – Schiedsrichter: Jörg Probst (Kleinblittersdorf). – Zuschauer: 300.
Unsere Fotos zeigen Eindrücke vom Top-Spiel der Borussia gegen die DJK Ballweiler. (Fotos: -jf-)
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