Am morgigen Samstag ist der SV Steinwenden in der Ferraro-Sportarena zu Gast / Anstoß: 14.30 Uhr / Anton Artemov erster Neuzugang der Borussia im Sommer
Unser Bild: Wiedersehen mit den Ex-Kollegen – Nico Christmann, hier beim 3:1-Testspiel-Sieg gegen Steinwenden vor Jahresfrist, kam im Sommer 2022 vom SVS ins Ellenfeld und hat sich hier zum Leistungsträger entwickelt. (Foto: -jf-)
Dritter Test, zweiter Gegner aus der Verbandsliga Südwest. Eine Woche nach dem 3:1 gegen den SV Hermersberg gastiert mit dem SV Steinwenden eine Mannschaft in der Ferraro-Sportarena, gegen die die Borussia schon einige Male in der Vorbereitung gespielt hat und dabei bislang unbesiegt geblieben ist. Während es im Sommer 2021 anlässlich des Sportfestes im saarpfälzischen Ohmbach ein 1:1-Unentschieden gab, konnten die Borussen die Partien im Juli 2022 in Steinwenden mit 5:1 und im Januar 2023 im Ellenfeld mit 3:1 für sich entscheiden.
Torschütze für den SV Steinwenden bei jenem 1:3 zu Beginn des Jahres war Anton Artemov. Der 25jährige kann am Samstag (Anstoß 14.30 Uhr) in der Ferraro-Sportarena schon mal Ellenfeld-Luft schnuppern. Denn der zentrale Mittelfeldspieler wird im Sommer zur Borussia wechseln – nach den bereits vermeldeten Abgängen von Kamil Czeremurzynski (als Co-Trainer zum SV Friedrichweiler), Dylan Sodji (zu Hertha Wiesbach) und Michael Müller (zum FK Pirmasens) ist er der erste Neuzugang bei den Borussen. Anton Artemov folgt damit Nico Purket, Nico Christmann und Aleexander Velikov, die im Sommer 2022 bzw. 2023 ebenfalls aus Steinwenden zur Borussia gekommen sind.
Geboren wurde Anton Artemov am 31. März 1998 in Syktyvkar/Russland. Fußballerisch ausgebildet wurde Anton Artemov in den U-Mannschaften des 1. FC Kaiserslautern am Betzenberg. Er bestritt sechs U18-Länderspiele für sein Heimatland Russland und schnürte für den SV Morlautern in Verbands- und Oberliga (48 Spiele, 12 Tore) sowie für den SV Steinwenden (58 Spiele, 15 Tore, 5 Torvorlagen) die Stiefel schnürte. Dank seiner herausragenden Schusstechnik zeichnete er schon für so manchen Treffer aus der Distanz oder per Freistoß verantwortlich. Diesbezüglich seine Vorbilder: Ronaldinho und der türkische Nationalspieler Hakan Calhanoglu, derzeit in Diensten von Inter Mailand. Warum? „Ich liebe einfach die Art und Weise, wie er schießt“, hat Anton Artemov einmal in einem Interview auf der Website fussball-talente.de gesagt. Privat hat Anton Artemov sein Glück in der Familie gefunden – erst recht, seit er im Dezember 2023 erstmals Vater wurde. Ehefrau Jasmin brachte kurz vor Weihnachten Tochter Mascha zur Welt, ein vorweggenommenes Christkind und Weihnachtsgeschenk für die Familie. Schon jetzt heißt die Borussia ihren zukünftigen Mittelfeldakteur im Ellenfeld herzlich willkommen!
Sportlich will er sich in der kommenden Spielzeit im Ellenfeld beweisen, privat ist mit Ehefrau Jasmin seit der Geburt von Töchterchen Mascha das Familienglück perfekt: Mittelfeldspieler Anton Artemov. (Fotos: SV Steinwenden)
Bevor Anton Artemov ins Borussen-Trikot schlüpft, gilt es jedoch zunächst, mit dem SV Steinwenden den Klassenerhalt in der Verbandsliga zu sichern. Denn der ist in Gefahr! Mit 16 Punkten aus 16 Spielen liegen die Schwarz-Roten auf Rang 14 im bedrohlichen Bereich. Gerade auf eigenem Gelände tat man sich bislang sehr schwer: In 7 Partien konnte nur ein einziger Sieg (2:0 gegen den FC Bienwald) eingefahren werden, dabei gelangen lediglich 6 Treffer! Was Hoffnung macht: Zuletzt brachte Steinwenden sowohl vom Tabellendritten Jahn Zeiskam (3:3) als auch vom Vierten Besara Mainz (1:1) jeweils einen Zähler mit nach Hause, konnte sich gegen Vorjahres-Vizemeister TuS Marienborn beim 1:1 ebenso gut behaupten wie bei der knappen 0:1-Niederlage bei Spitzenreiter SC Idar-Oberstein, wo man sich lange Zeit als ebenbürtig erwies und sogar die zwingenderen Torchancen besaß. Als beste Torschützen zeichneten sich bisher David Höft (8 Treffer), der junge Max Hofstädt (5) sowie Elias Schulze (4) aus, die mit insgesamt 17 Toren zwei Drittel aller SVS-Treffer (23) erzielt haben. Viele Spieler des SVS sind Eigengewächse – ein Resultat des Selbstverständnisses als Ausbildungsverein.
Über das Sportliche hinaus hat man in Steinwenden in den vergangenen Jahren auch immer wieder mal bundesweit für Aufsehen gesorgt. Unter dem Titel „Die kreativen Köpfe des SVS“ berichtete die „Rheinpfalz“ im Oktober 2021 über verschiedene Aktionen: So engagierten sich Spieler und Verantwortliche des Clubs in der Coronazeit als Pizzaboten, wurde ein Groundhopper-Beauftragter ernannt, der sich um auswärtige Besucher kümmert, und ein Kidsclub zur Betreuung der Kinder bei den Heimspielen ins Leben gerufen. Hinter diesen Projekten steckt ein kreatives Team mit viel Liebe zum Fußball und zum Verein.
Hat seinen Abschied im Sommer angekündigt: SVS-Cheftrainer Daniel Meisenheimer (Foto oben li.). Mit dem derzeitigen Coach des Oberligisten VfR Baumholder, Sascha Hamann (Foto oben re., Mitte) haben die Verantwortlichen in Steinwenden bereits einen Nachfolger gefunden. Doch zunächst soll mit einem breiten Kader (Foto unten, erste und zweite Mannschaft) der Klassenerhalt geschafft werden. (Fotos: fupa.net / SV Steinwenden)
Doch auf sportlicher Ebene ist derzeit alles fokussiert auf den Klassenerhalt. Bei der Realisierung dieses Ziels soll Winterneuzugang Akif Yilmaz helfen: Der 21jährige Linksfuß ist offensiv wie defensiv variabel einsetzbar und hat beim FV Eppelborn bereits Oberliga-Erfahrung gesammelt, ehe ihn ein Kreuzbandriss außer Gefecht setzte. Nach dem Wiedereinstieg bei Genclerbirligi Homburg will der Mittelfeldspieler sich in Steinwenden wieder höherklassig beweisen. Eine personelle Veränderung gab es auch auf der Position zwischen den Pfosten: Weil Roberto Bana auf die Husterhöhe nach Pirmasens gewechselt ist, hat sich der langjährige Stammkeeper Benjamin Klein, eine regelrechte Steinwendener Torwart-Ikone, bereit erklärt, kurzfristig bis zum Saisonende einzuspringen, um im Trainings- und Spielbetrieb Keeper Jannik Even zu unterstützen.
Im kommenden Sommer wird es, unabhängig vom Klassenverbleib, einen Trainerwechsel in Steinwenden geben. Nachdem Chefcoach Daniel Meisenheimer in der Winterpause sein Ausscheiden zum Saisonende (aus beruflichen und privaten Gründen) angekündigt hatte, verpflichtete man am Mühlberg den aktuellen Trainer des VfR Baumholder, Sascha Hamann, als Nachfolger. Familienvater Hamann hat in Steinwenden nicht nur eine deutlich einfachere Logistik (er wohnt unweit in Weilerbach), sondern findet, wie er betont beim SVS auch „einen gut geführten Verein mit guter Gemeinschaft und guter Jugendarbeit“ vor. Deshalb war es für ihn unter dem Strich „eine recht einfache Entscheidung, die Aufgabe in Steinwenden zu übernehmen.“
Für das Testspiel gegen Steinwenden steht den Borussen Michael Müller wieder zur Verfügung: „Er hat die Woche über gut trainieren können. Es wird, anders als am letzten Wochenende gegen Hermersberg, für mehr als nur eine Halbzeit reichen“, teilt Christian Schübelin mit. Der Trainer kann auch wieder auf Lars-André Kaula und Neuzugang Niklas Backes zurückgreifen, die beide ihren grippalen Infekt überwunden haben. Tim Braun ist dagegen aus dienstlichen Gründen erneut nicht dabei. Sebastian Cullmann bleibt der große Pechvogel: Im Mittwochtraining hat er sich wehgetan, sich womöglich einen Muskelfaserriss zugezogen. „Der Junge hat so viel Potential, das tut einem echt in der Seele weh“, hat Christian Schübelin viel Mitleid mit seinem kreativen Mittelfeldspieler. Beim Begriff „Testspiel“ wird für den Borussen-Coach wie schon gegen Hermersberg der Bestandteil „Test“ groß geschrieben: „Wir werden einiges probieren und variieren. Dazu gehören auch Dreier und Viererkette.“ (-jf-)
Ein kurzes Interview mit dem jungen Anton Artemov, damals noch als Jugendlicher im Trikot des 1. FC Kaiserslautern bei einem Turnier unterwegs, findet sich unter folgendem Link:
http://www.fussball-talente.com/Anton_Sergeiovich_Artemov-43_7-181073-1.html
Guter Test gegen kampfstarken,körperlich robusten Gegner.Für meinen Namensvetter tut es mir sehr leid