Sabine Günder trägt ihr Herz auf der Zunge: „Ich liebe die Borussia. Mein Herzblut und meine Leidenschaft sind in den letzten Jahren immer stärker geworden.“ Nichts dokumentiert diese Einstellung besser als das Tattoo auf ihrem linken Unterarm. „Alte Liebe lebt“ ist dort zu lesen, darunter das Borussen-Wappen mit dem großen „B“. Das war auch auf der Motorhaube ihres alten Autos angebracht. Sabine Günder zeigt offen, was sie Borussia empfindet. Dass es sich dabei nicht um ein bloßes Lippenbekenntnis handelt, wird nun bei ihrem neuen Projekt deutlich: Gemeinsam mit Ehemann Jörg wird sie sich in Zukunft des Jugendraums annehmen, der auf Vordermann gebracht werden soll.
Überlegungen dazu gab es im Hause Günder schon länger. Mit Amtsantritt des neuen Jugendleiters Jörg Eisenhuth wurde die Sache dann brandaktuell. Schon am kommenden Samstag startet eine erste Grundreinigungsaktion. „Ziel ist es, den Jugendraum neu zu strukturieren und zu einem vorzeigbaren, gemütlichen und einladenden Raum, eine Art zweites Zuhause für unsere jungen Fußballer und Eltern, darüber hinaus aber für alle Besucher der Ferraro-Sportarena und des Ellenfeld-Stadions zu machen. Das erhöht auch die Identifikation mit der Borussia“, so Sabine Günder, die bereits ziemlich konkrete Vorstellungen entwickelt hat, wie sich die Räumlichkeit demnächst präsentieren soll: „Helle, warme Farben, Pokale, Trainingspläne und Poster an der Wand, dazu feste Öffnungszeiten – Dinge, die um so wichtiger sind, als das Borussia-Heim derzeit nicht geöffnet ist und dem Verein nicht nur eine Anlaufstelle rund um die Spiele, sondern auch eine Einnahmequelle fehlt.“ Für die Einrichtung konnte mit Martin Pellegrin bereits ein „Küchenhelfer“ gewonnen werden. Der Inhaber des Küchenstudios Ruppenthal in St. Wendel erklärte sich spontan bereit, die Aktion mit einer Spüle, einem Ofen mit Abzugshaube und Schränken zu unterstützen. Mit Marina Persch, Ehefrau von Borussias Sportvorstand Gunther Persch, konnte zudem eine weitere Kraft mit ins Boot genommen werden.
Die Verbindung zum runden Leder wurde Sabine Günder quasi in die Wiege gelegt. Schon in jungen Jahren ist sie in der Familie als Fußballmädel aufgewachsen und jagte selbst mit Begeisterung dem runden Leder nach. Die geborene Saarbrückerin war und ist natürlich Fan des 1. FCS, konnte sich aber im Laufe der Jahre mehr und mehr für die Borussia begeistern. Unvergessen ein Pokalspiel, bei dem sie im Ellenfeld zwischen Ehemann Jörg und dem jüngsten Sohn, beide mit dem Borussen-Schal ausgerüstet, auf der Tribüne saß. „Da habe ich Feuer gefangen!“ 2013 dann der Umzug nach Neunkirchen und das Gespür: „Die Liebe zur Borussia wird immer größer!“ Kein Heimspiel, kein Auswärtsspiel ohne Sabine Günder, die auch emotional hochfährt, wenn „ihre Buwe“ spielen. „Über die lass ich nix kommen“, bekennt sie. 2017 wurde sie Vereinsmitglied, das erste Fantreffen, zu dem Björn Riehm sie mitgenommen hatte, ist bis heute ein unvergessliches Erlebnis. Sogar ein akuter Bandscheibenvorfall konnte die begeisterte Borussin vor drei Jahren nicht davon abhalten, das Ellenfeld vor dem Spiel gegen den TuS Herrensohr von Schnee und Eis zu befreien und spieltauglich zu machen. Die Einnahme von mehreren Ibuprofen waren dabei schnell vergessen, denn „unsere Jungs haben anschließend 1:0 gewonnen und uns mit dem Sieg für unsere Arbeit belohnt“, erinnert sie sich mit strahlenden Augen. Die Mitgliedschaft bei der Borussia bedeutet ihr mehr als nur dabei sein: „Teil des Vereins sein und sich auch tatkräftig zu engagieren“, hat sich Sabine Günder auf die Fahnen geschrieben und ist dabei sehr froh, dass Ehemann Jörg, der bei der Saarstahl AG im Schichtbetrieb arbeitet und seit 15 Jahren an Sabines Seite steht, das gemeinsame Projekt Jugendraum mit ihr zusammen trägt: „Das verbindet uns auch als Ehepaar!“ Klar, dass sie ihren Enthusiasmus für Borussia auch an ihre beiden Enkel weitergibt. Mit Borussen-T-Shirts und anderen Fan-Artikeln hat sie Fiona und Luca bereits ausgestattet.
Dass die neue Aufgabe, an die Sabine und Jörg Günder mit viel Vorfreude herangehen, ehrenamtlich betreut wird, versteht sich von selbst. „Irgendetwas dafür zu nehmen kommt für uns überhaupt nicht in Frage. `Stellt uns die Putzmittel hin und gut ist´, haben wir dem Vorstand gesagt. Schließlich kennen wir die Situation des Vereins und wissen, wie es um ihn bestellt ist. Es ist fünf vor zwölf und deshalb dringend notwendig, dass alle an einem Strang ziehen, um Borussia wieder auf ein stabiles Fundament zu stellen. Es wäre schön, wenn wir durch unser Engagement auch den einen oder anderen begeistern könnten, sich in der Gemeinschaft für die Borussia zu engagieren und den Verein wieder dahin zu bringen, wo er hingehört: Nach vorne!“ Ein schöneres Wort kann es zum Beginn des Projektes nicht geben.
Borussia bedankt sich bei Cindy Gonschorek und Daniela Thiel für ihr großes Engagement der letzten Monate im Jugend- und Verkaufsraum und wünscht Sabine und Jörg Günder bei ihrer neuen Aufgabe viel Glück und Erfolg! (-jf-)
Ein toller Bericht über Sabine und Jörg der zu 100% zutrifft.Die beiden sind zwei tolle Menschen und ich bin glücklich Sie kennengelernt zu haben und zu meinem Bekanntenkreis zu zählen.