Unsere Bilder: Trainer Peter Rubeck und die vom SV Bübingen gekommenen Samuel Ikas und Sinan Tomzik (v.l.n.r.) sollen mithelfen, dass der SG Ballweiler-Wecklingen-Wolfersheim der Sprung in die Saarlandliga gelingt. (Fotos: Homepage SG BaWeWo)
Mit der SG Ballweiler-Wecklingen-Wolfersheim, kurz SG BaWeWo, kommt am Samstag (Anstoß: 14.30 Uhr im Ferraro-Sportpark) ein ambitionierter Gegner zum Vorbereitungsspiel ins Ellenfeld. Die Ansprüche des Verbandsligisten, der in den vergangenen Jahren schon einige Male nur knapp am Aufstieg vorbeischrammte, unterstreicht nichts besser als die Tatsache, dass im vergangenen Sommer ein profilierter und erfahrener Trainer verpflichtet wurde: Peter Rubeck ist im südwestdeutschen Raum bekannt wie ein bunter Hund. Der gebürtige Gersheimer absolvierte eine erfolgreiche Spielerlaufbahn mit Stationen beim 1. FC Saarbrücken, FC Homburg, Eintracht Trier sowie im hessischen Alzenau und bei der SG Hoechst, ehe er ins Saarland zum FSV Saarwellingen und SV Holz zurückkehrte und 1986 beim SV Rohrbach die Karriere beendete. Holz und Rohrbach waren anschließend auch seine erste Trainerstationen, anschließend saß er beim FC Homburg (dort gilt Rubeck als der Entdecker von Miroslav Klose!), bei der Wormser Wormatia und beim SV Weingarten auf der Bank. Mit dem SVN Zweibrücken hob Rubeck ab zu ungeahnten Höhenflügen (Aufstieg in Ober- und Regionalliga, Teilnahme an der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde), coachte danach die Trierer Eintracht, den SC Hauenstein und den FSV Salmrohr. Aus gesundheitlichen Gründen folgte eine kleine Pause, ehe er dem Werben der SG BaWeWo nachgab, nicht zuletzt deshalb, „weil ich mit meinen 56 Jahren nicht mehr in der Weltgeschichte herumfahren muss, nur um Ober- oder Regionalliga zu trainieren. Ich wohne um die Ecke und habe es jetzt nicht mehr so weit von zuhause aus zu Training und Spiel.“
Der 58jährige ist gewiss nicht angetreten, um mit seinem neuen Club um die goldene Ananas zu spielen. „Wir sind gut aufgestellt. Irgendwann sicher die Saarlandliga“, sagt Rubeck, wenn er auf seine Ziele angesprochen wird. In der laufenden Saison, so der Coach mit Blick auf die starke Konkurrenz durch die Absteiger Lebach-Landsweiler und Hasborn, sei es allerdings schwierig, „ganz nach oben zu kommen, weil die Klasse diese Saison richtig gut ist.“ Doch Rubecks sieht seine Arbeit eher mittelfristig ausgerichtet: Deshalb hat er seinen Vertrag bereits vorzeitig bis zum Ende der Saison 2021/2022 verlängert – auch ein Zeichen dafür, dass man bei der SG Ba-We-Wo mit seinem Rubecks Engagement sehr zufrieden ist.
Schon einige namhafte Neuzugänge vor Saisonbeginn unterstrichen die ehrgeizigen Pläne: Sebastian Kleer kam als spielender Co-Trainer vom FV Eppelborn, mit Sinan Tomzik, Samuel Ikas und Cedric Omoregie schlossen sich gleich drei saarlandligaerfahrene Akteure vom SV Bübingen der SG an. In der Saarlandliga gespielt haben ebenso Max Leyes und Edin Masinovic, die von der Homburger U23 wechselten. Schon in der Vorbereitung ließ Rubeck sein Team ordentlich schwitzen. „Ich fordere gewisse Dinge, die die Jungs vielleicht nicht so gewohnt sind. Das gilt auch für die Intensität meines Trainings“, gibt der Coach, der nicht nur an sein Personal, sondern auch an sich selbst hohe Ansprüche stellt, einen Einblick in seine Philosophie. Wichtig ist Rubeck vor allem eine stabile Defensive: „Wer mich kennt, weiß, dass das mein Steckenpferd ist“, sagt er. Aus diesen Worten spricht die Erfahrung, dass Meisterschaften und Aufstiege in erster Linie über eine gute Abwehr gefeiert werden. Hier hat die Rubeck-Elf bereits effektiv gearbeitet, weist mit 17 Gegentreffern die zweitbeste Defensive der Liga auf. Vor allem auswärts (in 8 Spielen nur 6 Gegentore!) ist der SG kaum beizukommen. In der Offensive dagegen drückt noch der Schuh: 28 Tore in 18 Spielen ist eine eher magere Ausbeute. Mehr als die Hälfte der Tore gehen dabei auf das Konto von Sinan Tomzik (9), Patrick Meyer (6) und Marcel Eder (4). Nur zwei Niederlagen musste die SG Ba-We-Wo hinnehmen: Zuhause verlor man gegen Rot-Weiß Hasborn mit 2:1, beim Aufsteiger SV Hellas Bildstock gar mit 1:4. Dagegen gelang auf eigenem Gelände ein 2:1-Sieg über den anderen Top-Favoriten der Liga, die SG Lebach-Landsweiler.
In der Rückrunde, die für die SG Ba-We-Wo am 10. März mit einem Heimspiel gegen den SV Preußen Merchweiler fortgesetzt wird, muss Trainer Rubeck allerdings auf Kapitän Steffen Sand verzichten; ihn zwingt eine Hüftoperation zu längerer Pause. Im Sommer wird dann Co-Trainer Sebastian Kleer wieder von Bord gehen und als Cheftrainer zu seinem früheren Club nach Eppelborn zurückkehren, wo er Jan Berger ablöst. Ein Nachfolger ist indes schon gefunden: Vom pfälzischen Verbandsligisten SG Rieschweile wechselt der 31jährige Frederic Stark an Peter Rubecks Seite. Auf Spielerebene kann die SG schon jetzt einige Vertragsverlängerungen vermelden (Cedric Omoregie, Edin Masinovic, Cedric Kiefer, Till Welsch und Lucas Schmitt). Doch nicht nur für personelle Kontinuität ist in Ballweiler gesorgt, auch an der Infrastruktur wird gearbeitet, um die Basis für höhere Ziele zu legen: Der in die Jahre gekommene und sanierungsbedürftige Kunstrasenplatz wird 2019 runderneuert – Arbeitsbeginn ist der 1. April.
Borussen-Trainer Björn Klos hat eine hohe Meinung vom Testspielgegner: „Die SG BaWeWo spielt nicht umsonst auf hohem Niveau in der Verbandsliga um den Aufstieg mit. Ich denke, dass sie auch in diesem Jahr nochmal oben angreifen werden. Die Mannschaft meines Kollegen Peter Rubeck wird uns alles abverlangen.“ Zwar war der Nebenplatz des Ellenfelds in dieser Woche vom Schnee befreit und bot gute Trainingsmöglichkeiten, dennoch sieht Zufriedenheit mit der Vorbereitung anders aus. „Aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen fällt immer wieder der eine oder andere aus, so dass wir bislang meist nur elf, zwölf Feldspieler im Training oder in den Testspielen zählen. Die Möglichkeiten, etwas auszuprobieren, sind dadurch natürlich eingeschränkt“, berichtet Björn Klos, der aber „allen, die da sind, eine Top-Einstellung“ bescheinigt. Sorgenkind ist derzeit Torjäger Kevin Saks, der krankheitsbedingt bislang einen Trainingsrückstand hat. „Für könnte es mit Blick auf einen Einsatz von Anfang an im Auftaktspiel in Eppelborn eng werden. Das ist natürlich schade, denn die Partie gegen seinen ehemaligen Verein ist für ihn schon eine besondere Motivation. Wir müssen jetzt schauen, wie es bei ihm in den kommenden drei Wochen aussieht“, hat Björn Klos die Hoffnung allerdings noch nicht aufgegeben. Auch für den Test gegen die SG BaWeWo kann Borussias Übungsleiter nicht auf den kompletten Kader zurückgreifen: Marco Dahler und Waldemar Schwab müssen arbeiten. Dafür sind zwei Trainingsgäste im Borussen-Trikot dabei, die zumindest 30 Minuten oder eine Halbzeit lang zeigen sollen, was sie draufhaben: „Zwei junge Burschen mit Perspektive, beide 20“, erklärt Björn Klos, „der eine ein englischer Spieler, der jetzt eine Woche bei uns mittrainiert hat. Der andere ist aus Baden-Württemberg ins Saarland gezogen und sucht hier einen Verein. Derzeit hat er sich der Borussia angeschlossen. Beide machen einen guten ersten Eindruck. Wir werden schauen, was sich machen lässt.“
Borussia gegen die SG Ballweiler-Wecklingen-Wolfersheim – ein hochinteressantes und wohl auch spannendes Vorbereitungsspiel, aus dem – ungeachtet des Ausgangs – beide Trainer ihre Rückschlüsse werden ziehen können. Wer sich über den augenblicklichen Stand der Dinge bei den Borussen ein Bild machen möchte, sollte sich die Partie im Ferraro-Sportpark am Samstag m Ellenfeld (Anstoß: 14.30 Uhr, Eintritt ist frei!) also nicht entgehen lassen!
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