Tim Klein, Kamil Czeremurzynski und Nyger Hunter schießen Borussia mit späten Toren zum 3:1 bei der SG Erbach
Unser Bild: Viele Abschlüsse, aber wenig Zwingendes hatten die Borussen (hier im gelben Trikot v.l. Kamil Czeremurzynski, Joshua Penth beim Kopfball und Julian Flammann) beim Pokalsieg in Erbach zu bieten. (Foto: Susi Welter)
Es war ein schweres Stück Arbeit, das die Borussen am Mittwochabend zu verrichten hatten, bis mit dem 3:1 beim Landesligisten SG Erbach der Einzug in die nächste Pokalrunde feststand. Zwei Gründe waren ausschlaggebend dafür, dass die Männer aus dem Ellenfeld bis in die letzten Minuten hinein um den Sieg zittern mussten: „Zum einen hat Erbach im Rahmen seiner Möglichkeiten ein gutes Spiel gemacht und diszipliniert verteidigt. Zum anderen haben wir keine spielerische Linie gefunden und trotz zahlreicher Abschlüsse offensiv die Durchschlagskraft vermissen lassen. Dann kann es auch durchaus mal eklig werden in einem solchen Pokalspiel, wenn das Flutlicht an ist, das Publikum mitgeht und der Gegner seine Chance wittert. Unter dem Strich hat uns die Partie deshalb mehr Kraft gekostet als eigentlich notwendig gewesen wäre“, so die Analyse von Björn Klos. Borussias Trainer ist deshalb auch nur mit der Tatsache zufrieden, „dass wir eine Runde weitergekommen sind.“ Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
In der Tat roch es nach der Pause durchaus nach einer Pokalüberraschung, als die Gastgeber bei ihrer ersten Gelegenheit gleich in Führung gingen. Nach einem weiten Schlag aus der Erbacher Abwehr heraus war der aufmerksame Dominik Jost zwar einen Tick schneller am Ball als sein Kontrahent Sebastian Schmitt, aber das Leder prallte beim Abwehrversuch so unglücklich am Gegner ab, dass der Erbacher Stürmer anschließend freie Bahn aufs leere Tor und keine Mühe mehr hatte, den Ball unter dem lauten Jubel der einheimischen Fans einzuschieben. Ein paar Minuten lang zeigte der Treffer Wirkung: Zunächst verzog Erbachs Derri, dann musste Dominik Jost im Duell mit Max Ungerbühler Kopf und Kragen riskieren und verhinderte mit riskanter Kopfballabwehr das 0:2. Aber dann hatten die Borussen sich wieder sortiert, doch weder Nyger Hunters Freistoß (65.) noch Dylan Sodjis Kopfball (67.) trafen zunächst ins Ziel. Das gelang erst Tim Klein. Der Stürmer, der sich trotz Krankheit zur Verfügung gestellt hatte, stand exakt 22 Sekunden nach seiner Einwechslung bei einer Hereingabe von Dylan Sodji am langen Eck goldrichtig und staubte zum 1:1 ab – der Bann war gebrochen (68.).
Trotzdem machte Borussia es weiter spannend, denn sowohl Nyger Hunter als auch Joshua Penth, Tim Klein und Dylan Sodji konnten die sich bietenden Chancen nicht entschlossen genug nutzen, zumal Erbachs Keeper Dennis Jahn sich mehrfach auszeichnete und seine Mannschaft bis in die Schlussphase hinein vor einem Rückstand bewahrte, ja von einer Verlängerung und mehr träumen ließ – bis eine Minute vor Schluss, als Kamil Czeremurzynski eine Sodji-Flanke per Kopf im Netz unterbrachte und die mitgereisten Borussen-Anhänger erlöste. Dass Nyger Hunter nur wenig später eine Vorlage von Dylan Sodji mit sattem Linksschuss ins lange Eck zum 3:1 verwandelte und sich damit für eine couragierte Leistung belohnte, war dann lediglich Formsache. Dennoch hatte sich der Israel-Rückkehrer das Sonderlob seines Trainers allemal verdient: „Nyger Hunter war ein Lichtblick. Mit seiner Kreativität, seinem Tempo hat er unser Spiel belebt und tut uns richtig gut. Das hat man schon am Samstag in Steinbach sehen können.“ Wie immer sehr motiviert und engagiert: Dylan Sodji, der alle drei Treffer vorbereitete. Dabei hätten sich die Borussen das Bangen schon in den ersten 45 Minuten ersparen können. Schon da verzeichnete der Liveticker bei fupa.net neun (!) Torchancen, „aber so richtig zwingend war das nicht“, bemerkte auch Björn Klos, der sowohl spielerische Lösungen als auch Tempo vermisste. Neben dem Erreichen der nächsten (für den 29. September datierten) Runde war dem Borussen-Trainer nur noch eins wichtig: „Dass wir keinen zusätzlichen Verletzten zu beklagen haben.“
Nicht nur die Borussia tat sich in der 3. Pokalrunde schwer. So mussten sich auch Rot-Weiß Hasborn (2:1 beim SC Wemmetsweiler), der SC Brebach (1:0 beim TuS Rentrisch), die Sportvereinigung Quierschied (1:0 beim FC Kandil Saarbrücken), der VfB Dillingen (3:2 in Bachem-Rimlingen), der TuS Herrensohr (4:2 in Geislautern) und der derzeitige Saarlandliga-Zweite SG Mettlach-Merzig, der beim 1. FC Schmelz erst in der Nachspielzeit durch U19-Spieler Philipp Thome zum 2:1-Siegtreffer kam, hartnäckiger Gegner erwehren. Der SV Bliesmengen-Bolchen, am Samstag im Ellenfeld zu Gast, verabschiedete sich beim Kreisligisten SV Höchen sogar nach zwei späten Gegentoren (durch Manfred Haberer und Marvon Rojan) mit 0:2 aus dem Pokalrennen. Zweistellig dagegen siegten der VfL Primstal (10:1 in Baltesweiler) und Spitzenreiter SV Auersmacher (10:0 beim FV Fischbach), während auch der FV Bischmisheim (3:0 bei Eintracht Altenwald), Saar 05 (4:0 beim FV Püttlingen), der FV Siersburg (7:1 in Britten-Hausbach) und der FV Schwalbach (6:0 in Düren) nichts anbrennen ließen. (-jf-)
Statistik Sparkassen-Pokal Saar: SG Erbach – Borussia 1:3 (0:0)
Borussia: Dominik Jost – Tim Braun, Alexander Jochum (ab 72. Marco Dahler), Nyger Hunter, Kamil Czeremurzynski, Niklas Allenfort, Joshua Penth, Christoph Stemmler, Julian Flammann, Quincy Henderson (ab 68. Tim Klein), Dylan Sodji. – Trainer: Björn Klos.
Tore: 1:0 (50.) Sebastian Schmitt, 1:1 (68.) Tim Klein, 1:2 (89.) Kamil Czeremurzynski, 1:3 (90.) Nyger Hunter). – Schiedsrichter: Thomas Knoll (SV Kleinottweiler). – Zuschauer: 300.
Unsere Bilder zeigen Eindrücke vom harterkämpften 3:1-Pokalsieg der Borussia auf der Sportanlage der SG Erbach. (Alle Foto: Susi Welter)
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