Hasborns Trainer Heiko Wilhelm über die neue Saison, den Start und das Heimspiel am Samstag im Waldstadion (15.30 Uhr) gegen die Borussia
Im dritten Jahr steht er als engagierter Trainer in der sportlichen Verantwortung bei Rot-Weiß Hasborn. Schon von 2012 bis 2014 war er im Waldstadion in der sportlichen Verantwortung, führte Hasborn damals sogar ins Endspiel um den Saarlandpokal. Jetzt arbeitet er an einem neuen Projekt: „Wir haben 2021 angefangen, ein Team aufzubauen, das wir Schritt für Schritt weiter entwickeln wollen, um dann in zwei, drei Jahren sagen zu können: Wir sind an der Reihe, um ganz oben anzugreifen“, erklärt Heiko Wilhelm. Der 52jährige Kriminalbeamte aus Tholey weiß, wovon er spricht. Schließlich hat er aus seiner Zeit als Spieler früher (u.a. in der Oberliga bei der Borussia im Ellenfeld und bei der FSG Schiffweiler) viele Erfahrungen gesammelt und ist sich bewusst, dass eine solche Entwicklung Geduld und Ausdauer erfordert, ein Marathon und kein Sprint ist. Im Gespräch äußert sich Heiko Wilhelm über die Situation vor dem Saarlandliga-Spiel der Borussia in Hasborn (Samstag, 15.30 Uhr) über …
… die Vorbereitung:
Durch die Teilnahme an der Relegation gegen Cosmos Koblenz und TuS Marienborn und das Eröffnungsspiel der Liga gegen Reisbach war unsere Vorbereitung kürzer, dafür knackiger. Dennoch haben wir uns sehr gefreut, die Auftaktpartie der Schröder-Liga bekommen zu haben. Wir brennen auf die neue Saison!
… den verpassten Oberliga-Aufstieg:
Es ist schön, dass wir die Chance dazu hatten, aber wir trauern dem nicht nach, sondern freuen uns auch darauf, wieder in der Saarlandliga zu spielen. Klar, wenn man die Gelegenheit zum Aufstieg hat und es nicht schafft, ist man natürlich im ersten Moment enttäuscht, aber dann kommt auch wieder der Stolz auf die Mannschaft, dass wir die Relegation überhaupt erreicht haben. Denn nach Corona hatten wir in der Saarlandliga arge Probleme und mussten gegen den Abstieg kämpfen. Da konnte wirklich keiner erwarten, dass die Entwicklung der Mannschaft so schnell geht. In den Aufstiegsspielen haben die Jungs wirklich nochmal alles rausgehauen. Deshalb überwiegt der Stolz, nicht die Enttäuschung, auch wenn wir die Oberliga natürlich gerne angenommen hätten.
… die Ziele in der neuen Saarlandliga-Saison:
Die Spielzeit verspricht mit den Vereinen, die sowohl von oben als auch unten neu hinzugekommen sind, sehr interessant zu werden. Die Liga ist ein gutes Stück stärker als vorher. Wir nehmen die Aufgabe an und wollen versuchen, wieder eine gute Rolle zu spielen. Wir werden einerseits nach dem 2. Platz im Vorjahr nicht tiefstapeln, sind aber auch nicht so vermessen zu sagen: Jetzt zählt für uns nur der Meistertitel. Wir wollen für jeden ein schwieriger Gegner sein, jeder sollte gegen uns viel investieren müssen, um Sieger zu sein. In erster Linie aber gilt es, die gute Entwicklung der Mannschaft weiter voranzutreiben – wenn das gelingt, ist es am Ende auch egal, ob wir auf Platz 3 oder 5 landen. Wobei ich zugebe, dass wir schon gerne im oberen Tabellendrittel dabei sein wollen. Aber wir haben keinen Druck!
Engagiertes Coaching, deutliche Kommunikation am Spielfeldrand: Hasborns Trainer Heiko Wilhelm (Fotos: -jf-)
… den Kader:
Es ist uns gelungen, den größten Teil der erfolgreichen Vorjahresmannschaft zu halten. Mit den Dewald-Brüdern sind zwei Verstärkungen vom VfL Primstal gekommen. Wir haben eine gute junge Truppe mit ein paar gestandenen Kräften. Das große Geld würden wir sowieso nicht in die Hand nehmen. Der SV Hasborn ist ein ganz bodenständiger Verein!
… seine Titelfavoriten:
Hertha Wiesbach und der FSV Jägersburg sind für mich als Oberliga-Absteiger natürlich die ersten Anwärter auf die vorderen Plätze. Auch der FV Eppelborn ist mit guten Neuzugängen stark einzuschätzen. Darüber hinaus traue ich der U23 des FC Homburg einiges zu, der Kader ist gut besetzt. Die Homburger waren ja im Vorjahr schon lange oben mit dabei und wollten die Oberliga anpeilen. Vielleicht spielt aber auch eine Mannschaft oben mit, die man jetzt noch gar nicht auf dem Schirm hat!
… die ersten drei Saisonspiele mit 6 Punkten:
Der Start war für uns insgesamt erfreulich. Beim Sieg in Homburg haben wir aufgrund der dominanten ersten Halbzeit verdient gewonnen, mussten aber nach dem Seitenwechsel viele Standards verteidigen und hatten letztlich auch etwas Glück. Am letzten Samstag haben wir in Herrensohr durch einen Last-minute-Elfmeter, der allerdings berechtigt war, unglücklich verloren. Dennoch hat mir die Art und Weise, wie wir gespielt haben, gefallen. Da kann ich der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. Dann darf man auch mal verlieren, Niederlagen gehören zum Sport dazu. Wir stehen noch ganz am Anfang der Saison, im Spiel gegen den Ball sehe ich bei uns noch Luft nach oben. Wir müssen die Räume für den Gegner noch enger gestalten.
… das Spiel am Samstag gegen die Borussia:
Für uns ist es nach zwei Auswärtsspielen ein Heimspiel, in dem wir deshalb natürlich nachlegen wollen. Sollte uns das nicht gelingen, ist der Start natürlich nicht mehr so gut, wie er jetzt aussieht. Aber man sollte ohnehin nach drei, vier Spieltagen noch nicht groß auf die Tabelle schauen, geschweige denn den Tabellenstand bewerten! Dazu ist es noch zu früh, da kann noch ganz viel passieren.
… den kommenden Gegner Borussia:
Die Borussia hat einen neuen Trainer und auch die Mannschaft ist verändert. Für eine Prognose über den weiteren Saisonverlauf unseres Gegners ist es noch zu früh, da sollte man schon noch ein paar Spiele abwarten.
Vielen Dank, Heiko Wilhelm, für das Gespräch! (-jf-)
Hervorragender Bericht