Rückschau auf das Spiel gegen Primstal / Glück für Furkan Erdogan: „Nur“ Prellungen und blaue Flecken / Borussen-Girls eilen weiter von Sieg zu Sieg: 5:0 bei der SG Morscholz-Steinberg
Unser Foto: Borussias Mittelfeldspieler Furkan Erdogan (links, hier in einer Szene aus dem Heimspiel gegen die Spvgg Quierschied) ist froh, nach dem harten Einsteigen von VfL-Kapitän Marc Pesch glimpflich davongekommen zu sein.
Von Jo Frisch
„In dieser Partie ist Wiedergutmachung für das Spiel in Brebach angesagt“. Hatte Sportvorstand Gunther Persch in der „Saarbrücker Zeitung“ vor der Begegnung der Borussia mit dem VfL Primstal angekündigt. Die Mannschaft hat seine Worte in die Tat umgesetzt und mit einem schmucklosen 1:0-Erfolg drei Punkte eingefahren. Allerdings standen die Borussen dicht vor einem Dejavù-Erlebnis der eher bitteren Sorte. Zur Erinnerung: Im Frühjahr sah Primstals Karsten Rauber am 26. Spieltag beim Spielstand von 1:1 nach 78 Minuten die rote Karte, Mouhamad Diallo schien Borussia mit seinem Tor zum 2:1 in der dritten Minute der Nachspielzeit gegen einen personell dezimierten Gegner den Sieg beschert zu haben, doch die Gäste schlugen in Unterzahl eiskalt zurück: Marc Pesch traf in der 96. Minute zum 2:2 und stürzte Borussia in eine tiefe Karsamstagsdepression. Auch heuer waren Pesch und Rauber beteiligt: Der Primstaler Kapitän war diesmal der Übeltäter, musste nach 90 Minuten mit Gelb-Rot runter, Karsten Rauber dagegen hatte nach 93 Minuten die große Möglichkeit zum Ausgleich, doch Borussen-Keeper Jonas Merhej reagierte mit einer Hand prächtig und verhinderte das 1:1.
An diese Szene mag der „Saar.Amateur“ gedacht haben, wenn er am Ende seines kurzen Spielberichtes festhält, dass Björn Klos „in der 93. Minute ganz tief durchatmen musste, als der Primstaler Karsten Rauber ganz frei an Torhüter Jonas Merhej scheiterte.“ Weiter heißt es in der Nachlese im „Saar.Amateur“: „Das Ergebnis stand schon nach 120 Sekunden fest. Langer Ball von Marco Dahler auf Daniel Ruschmann, der trifft überlegt zum 1:0. Torjäger Kevin Saks scheiterte mit einer Volley-Abnahme an VfL-Schlussmann Simon Holz. Kurz vor der Pause hatte Primstal die Chance zum Ausgleich, doch ein Kopfball von Pascal Limke strich knapp über das Tor. `Wie schon in der ersten Halbzeit war das Spiel auch nach der Pause kein spielerischer Leckerbissen. Wir haben es uns aber auch selbst schwer gemacht, da wir drei, vier gute Konterchancen nicht sauber ausgespielt haben´, so das Fazit von Borussen-Coach Björn Klos.´“
Borussias Coach war am Montag sichtlich erleichtert, dass sich Furkan Erdogan nicht so schlimm verletzt hat, wie zunächst befürchtet. Primstals Kapitän Marc Pesch war bei einer Kontersituation in geradezu abenteuerlicher Weise mit beiden Beinen voran in den 19jährigen hineingesprungen, sah noch nicht einmal eine gelbe Karte für die überharte Aktion. Furkan Erdogan, der nach dieser Szene Taubheitsgefühle in den Beine hatte, kam letztlich mit starken Prellungen und blauen Flecken davon. „Ich fühle mich schon stark angeschlagen, beiße aber auf die Zähne, und dann geht es schon wieder“, so Borussias offensiver Mittelfeldspieler, der beim Video-Studium der betreffenden Szene einen richtigen Schreck bekam: „Da kann ich schon von großem Glück sprechen, dass nicht mehr passiert ist. Ich treffe den Ball vorher und bin instinktiv ein bisschen hochgesprungen. Wer weiß, wie die Sache ausgeht, wenn ich im Stand getroffen werde.“
Das Saarlandliga-Team gewann also am Samstag 1:0 gegen Primstal. Da wollten die Borussen-Girls einen Tag später nicht nachstehen. Mit einem am Ende doch deutlichen 5:0 bei der SG Morscholz-Steinberg bauten die jungen Borussinnen ihre Siegesserie weiter aus und sind jetzt seit sechs Spielen nicht nur ungeschlagen, sondern ohne Gegentor! „Auf einem schlechten Hartplatz war heute an guten Fußball über weite Strecken nicht zu denken. Zudem merkte man der Mannschaft an, dass einige Spielerinnen verletzungsbedingt fehlten. So taten wir uns in der ersten Halbzeit gegen körperlich stark auftretende Gastgeberinnen schwer. Doch in der zweiten Halbzeit nutzten wir unsere spielerische Überlegenheit mehr und mehr aus, so dass am Ende dann doch ein ungefährdeter Sieg stand“, bilanzierte Trainer Dirk Honecker, der seinem Team ein großes Kompliment machte: „Sie haben aufopferungsvoll gekämpft und mit viel Willenskraft die drei Punkte mit ins Ellenfeld geholt.“ Die Tore für Borussia erzielten Nora Rinder, die gleich dreimal traf, sowie Michelle Röttgerding und Jasmin Jäckle. Damit mausern sich die im Sommer neu formierten Borussen-Girls allmählich zu Konkurrentinnen für den hohen Favoriten aus Göttelborn, der am Wochenende beim 20:0 gegen den SV Überroth einen Kantersieg verzeichnete. Beide Mannschaften stehen mit 18 Zählern punktgleich an der Tabellenspitze.
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