Ein wichtiges und lang ersehntes Erfolgserlebnis

2:1 gegen Saar 05 – Dylan Sodji und Tim Cullmann die Torschützen / Spannung und Dramatik in der Schlussphase / Große kämpferische Leistung und starke Mentalität ausschlaggebend für den Sieg

Unser Bild: Dylan Sodji – nicht nur Torschütze, sondern auch gegen Saar 05 wieder ein Vorbild für Willenskraft und Einstellung! (Foto: -jf-)

Die Steine, die allen Borussen am Samstagnachmittag um Punkt 17.25 Uhr vom Herzen polterten, müssten bis weit über Neunkirchen hinaus zu hören gewesen sein. Mit dem hart erkämpften 2:1 gegen Saar 05 errangen die Borussen nach dem 1:2 gegen Primstal und dem 1:1 gegen Köllerbach den ersten Heim-Dreier der noch jungen Saison, beendeten die kleine Negativ-Serie von vier Spielen ohne Sieg und fügten gleichzeitig ihrem erwartet starken Gegner aus der Landeshauptstadt die erste Niederlage zu. Nach Toren von Dylan Sodji und Tim Cullmann führte Borussia zur Pause mit 2:0, ehe Maximilian Kassel für die Söhne Saarbrückens Mitte der zweiten Halbzeit den Anschlusstreffer erzielte. „Ein verdienter Sieg“, befand am Ende ein sichtlich erleichterter Björn Klos, während auf der anderen Seite sein Kollege Timon Seibert spürbar verärgert über einige Schiedsrichter-Entscheidungen und die aus seiner Sicht viel zu kurze Nachspielzeit in die Kabinen stapfte.

In den ersten 20 Minuten sah es allerdings nicht unbedingt nach einem Dreier für die ganz in Gelb angetretenen Borussen aus, denn die Gäste hatten mehr Spielanteile. Nach vier Minuten brannte es lichterloh im Strafraum von Philippe Persch, als nach einem der gefürchteten langen Einwürfe von David Seibert die Zuordnung in der Defensive der Borussia nicht stimmte und gleich drei schwarz gekleidete Gäste-Spieler frei im Fünf-Meter-Raum auftauchten, von denen Nils Bastian das Leder nicht unter Kontrolle brachte – Chance vertan, das war Glück! Für Borussia hatte Tim Klein ein paar Minuten später die erste große Chance, als er nach einer gelungenen Ball-Stafette über die rechte Flanke von Christoph Stemmler in Szene gesetzt in letzter Sekunde am erfolgreichen Abschluss gehindert wurde. Allmählich fanden die Borussen immer besser ins Spiel hinein.

Der Lohn: Das 1:0 durch Dylan Sodji, der nach Freistoß von Tim Cullmann mit dem ersten Versuch noch an Keeper Jan Stemmler scheiterte, auf Umwegen aber erneut ins Spiel gekommen das Leder im Fallen über die Linie bugsierte (25.). Wenig später jedoch schien der Ausgleich fällig, doch Philippe Persch wehrte nicht nur den Schuss von Lars Weber ab, sondern vereitelte mit energischem Einsatz auch die Nachschussmöglichkeit. Die Führung verlieh den Borussen nun mehr und mehr Sicherheit und Selbstvertrauen. Nachdem Tim Klein nach Allenfort-Zuspiel in aussichtsreicher Position wiederum abgeblockt wurde und ein Schlicker-Kopfball vor der Linie geklärt wurde, legte Tim Cullmann das 2:0 nach (42.) – ein Tor, wie aus dem Lehrbuch für Konterfußball: Philippe Persch hatte den Ball aufgenommen und blitzschnell abgeschlagen, Tim Klein das Leder aufgenommen und nach einer kurzen Drehung zu „Culle“ weitergeleitet, der nach unnachahmlichem Sprint vor dem ihm entgegenstürzenden Saar-Torhüter Jan Stemmler cool blieb und halbhoch ins lange Eck vollendete. Der Torschütze war sich anschließend nicht zu schade, den langen Weg zurück zum eigenen Strafraum zu laufen und sich beim „Ausgangspunkt“ des Treffers, Philippe Persch, der die Gesamtsituation reaktionsschnell erfasst hatte, mit einer Umarmung zu bedanken. Mit großem Beifall wurde die Borussia von den 300 Zuschauern wenig später in die Kabinen verabschiedet.

Wie schon zu Spielbeginn hatten die Gäste auch nach dem Seitenwechsel die erste Chance, doch wieder erwies sich Philippe Persch als Meister seines Faches und parierte das Geschoß von Jonas Philipp gekonnt. Julian Flammann hatte nach einer Stunde die Chance, gegen seinen Ex-Club auf 3:0 zu erhöhen, doch sein Schlenzer über Keeper Stemmler hinweg wurde noch abgefälscht, den Nachschuss donnerte Christoph Stemmler aus spitzem Winkel in den Neunkircher Spätsommerhimmel. Vorausgegangen war eine sehenswerte Kombination über Niklas Allenfort und Tim Klein auf der linken Angriffsseite. Anschließend erhöhten die stets um den Anschluss bemühten Gäste langsam den Druck. Zunächst verfehlte Julian Schwarz mit einem Schuss das Tor von Philippe Persch noch ganz knapp, doch kurz darauf stimmten in Borussias Abwehr die Abstände nicht. Maximilian Kassel nutzte dies eiskalt aus, setzte sich im Laufduell gegen Kamil Czeremurzynski durch und schlenzte die Lederkugel an Philippe Persch vorbei ins Netz. „Weiter Jungs, jetzt sind wir dran“, wollte Saar-Coach Timon Seibert von seiner Mannschaft jetzt mehr, während Björn Klos sein Team wieder zu größerer Aktivität antrieb: „Aktiv dranbleiben, nach vorne verteidigen!“

Die Partie stand jetzt auf des Messers Schneide und wogte hin und her. Ein Ball von Sampres Singh, halb Flanke, halb Schuss streifte noch die Latte (74.), auf der anderen Seite hatte Dylan Sodji das 3:1 auf dem Fuß, ehe in letzter Sekunde ein Saar-Bein dazwischen war, bevor sich zwei einschussbereite Borussen der Sache annehmen konnten (76.). Für ein spielerisches Highlight sorgte der eingewechselte Sebastian Cullmann, der sich mit zwei Pirouetten auf dem Leder gleich gegen mehrere überraschte Gäste-Spieler durchsetzte und Niklas Allenfort bediente, dessen zu unplatzierter Schuss Jan Stemmler aber vor keine allzu großen Probleme stellte (80.). Der Saar-Keeper parierte anschließend auch noch einen Freistoß, mit dem Tim Klein von der Strafraumgrenze aus das linke untere Eck anvisiert hatte. In der Schlussphase mobilisierten beide Teams die allerletzten Körner, die Borussen, unterstützt vom treuen Anhang, stemmten sich den Angriffsversuchen der Gäste, die unbedingt das 2:2 wollten, entgegen, warfen sich in jeden Ball, versuchten die Bälle festzumachen und vom eigenen Strafraum wegzuhalten – mit Erfolg! Die Freude am Schluss war groß, viel Druck fiel jetzt von der Mannschaft ab.

Björn Klos sparte nicht mit Lob für die Mentalität seiner Jungs. Dass die nach der Pause eine Zeit lang zu passiv agierten und für des Trainers Geschmack zu viele der gefürchteten langen Einwürfe von David Seibert zuließen, wollte der Coach dann aber angesichts des ersten Heimsieges nicht zu hoch hängen: „Ende gut, alles gut. Was zählt, sind die drei Punkte. Man sollte nach so einem Spiel jetzt nicht das Haar in der Suppe suchen.“ Sprach´s und reihte sich in die Jubelarie seiner Schützlinge ein. (-jf-)

Statistik: Borussia – Saar 05 Saarbrücken 2:1 (2:0)

Borussia: Philippe Persch – Daniel Schlicker, Marco Dahler, Kamil Czeremurzynski, Niklas Allenforth, Joshua Penth (ab 78. Sebastian Cullmann), Christoph Stemmler (ab 88. Tim Braun), Julian Flammann (ab 69. Quincy Henderson), Tim Cullmann (ab 88. Dominik Jost), Dylan Sodji, Tim Klein (ab 78. Alexander Jochum). – Trainer: Björn Klos.

Tore: 1:0 (28.) Dylan Sodji, 2:0 (43.) Tim Cullmann, 2:1 (68.) Maximilian Kassel. – Schiedsrichter: Till Greve (SV Plate / Landesverband Mecklenburg-Vorpommern). – Zuschauer: 300. – Gelbe Karte Borussia: Julian Flammann (17.).

Unsere Bilder vermitteln Eindrücke vom Spiel der Borussia gegen Saar 05. (Alle Fotos: -jf-)