Kleine Umschau in Presse und Netz zum 2:1 der Borussia in Auersmacher / Muskelfaserriss bei Kevin Saks / Hoffnung auf mehr Zuschauer gegen Schwalbach: „Die Jungs haben es verdient!“
Unser Bild: Nachträgliche Entlastung für Yannick Bach, der nach diesem Zweikampf mit Auersmachers Patrick Jantzen die gelbe Karte bekam. Ein absichtliches Foulspiel des Borussen-Kapitäns ist zumindest auf diesem Bild nicht erkennbar! (Foto:-jf-)
Von Jo Frisch
Die Szene ließ die Wogen der Emotionen hochschwappen. In der hitzigen Schlussphase in Auersmacher warfen die Gastgeber alles in die Waagschale, um – genau wie im Vorjahr – nach dem 1:2-Rückstand wenigstens noch einen Punkt im heimischen Saar-Blies-Stadion zu behalten, die Borussen hielten aufopferungsvoll dagegen. Da crashten wenige Minuten vor dem Ende an der Außenlinie unmittelbar vor der Auersmacher Bank Yannick Bach und Patrick Jantzen im Kampf um den Ball aneinander. Der Auersmacher Mittelfeldspieler ging zu Boden, die Ersatzbank forderte vehement die rote Karte, der Unparteiische Thorsten Rock beließ es jedoch beim gelben Karton. Vielleicht kann obiges Foto den Borussen-Kapitän entlasten, auf dem der Augenblick unmittelbar vor dem Zusammenstoß zu sehen ist. Demnach könnte Yannick Bach, der dem Ball näher ist, durchaus vor Jantzen am Ball gewesen sein, der dann mit dem rechten Fuß womöglich unter die Sohle des Gegenspielers „gerauscht“ ist. Ein zweifellos harter Zweikampf mit schermzhaften Folgen, wie er nun mal im Fußballsport vorkommt. Yannick Bach ein absichtliches Foulspiel zu unterstellen, ist aber wohl unangebracht, zumal Borussias Kapitän den Blick voll auf das runde Leder fokussiert hat.
Wie dem auch sei: Der 2:1-Erfolg der Borussen beim SV Auersmacher findet jedenfalls einigen Nachklang in Medien und Netz. Die „Saarbrücker Zeitung“ (SZ) hatte in ihrer Spielvorschau die spannende Frage aufgeworfen: „Wie schlägt sich die beste Abwehr der Saarlandliga gegen den besten Angreifer der Liga?“ Nun, Borussias Torjäger Kevin Saks blieb zwar selbst ohne Torerfolg, war aber an beiden Toren als Vorbereiter beteiligt, so dass es diesmal Tim Klein (2. Saisontor) und Daniel Ruschmann (Saisontor Nr. 5) für den Goalgetter in die Bresche sprangen und die Borussen gegen die zuvor in der Defensive so sattelfesten Gastgeber zum Sieg schossen. SVA-Keeper Florian Schworm musste erstmals nach vier Spielen und exakt 444 Minuten wieder hinter sich greifen!
Die „SZ“ attestiert den Gastgebern in den ersten 45 Minuten eine „optische Überlegenheit“, doch sei Auersmacher „in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel offensichtlich noch nicht richtig auf dem Platz“ gewesen und sei dafür prompt bestraft worden: „Nach einer Freistoß-Hereingabe sorgte Tim Klein in der 48. Minute für den Ausgleich, ehe Daniel Ruschmann nach Vorarbeit von Kevin Saks die Gäste nur vier Minuten später sogar in Führung brachte. Mit viel Geschick und auch der nötigen Portion Glück brachte die Borussia den knappen Vorsprung über die Runden.“ Der „Saar.Amateur“ fasst die Partie unter der Schlagzeile „Tiefschlaf wird bestraft – Spiel binnen vier Minuten aus der Hand gegeben“ zusammen: „Direkt nach dem Seitenwechsel verdattelten die Grün-Weißen nicht nur die Führung, sondern auch das Spiel.“
Der Spielbericht auf der Homepage des SV Auersmacher stimmt den Einschätzungen von „SZ“ und „Saar.Aamateur“ zu: „SVA verschläft den Beginn der zweiten Halbzeit und steht so am Ende mit leeren Händen da“ heißt es in der Überschrift. Die Gastgeber monieren, dass das Schiedsrichtergespann nach dem 2:1 „ein klares Handspiel der Gäste im eigenen Strafraum übersehen“ habe, „als sich Melvin Heid auf der linken Seite hatte durchsetzen können und in den 16-Meter-Raum eingedrungen war.“ Es wird aber auch konstatiert, dass der SVA in den letzten 25 Minuten „nicht zu seinem Spiel der ersten Halbzeit zurückgefunden und auch kein probates Mittel mehr gefunden hat, um die Defensive der Borussia in Verlegenheit zu bringen. (…) Am Ende verliert der SVA sein drittes Heimspiel der laufenden Runde, da man nach der Pause zunächst die Linie des ersten Abschnittes komplett verloren hatte und auch danach zu keinen zwingenden Torchancen mehr kam.“
Dafür, dass sie das Spiel nach dem Rückstand noch gedreht haben, ernten die Borussen in den Kommentaren der vereinseigenen facebook-Seite viel Lob und Anerkennung. Karin Schmeer trifft dabei den Nagel auf den Kopf, wenn sie zu einem „Sieg des Willens“ gratuliert. Sabine Günder und Gabi Zwerch sind zurecht „stolz auf die Jungs“, Erich Weihmann appelliert, jetzt so weiter zu machen: „Mit dieser Einstellung wollen wir euch sehen!“ An dieser Einstellung und dem Umschwung nach der Pause hat laut User Rai Ele Björn Klos entscheidenden Anteil: „Ein Trainer wie Björn Klos hat uns jahrelang gefehlt – Motivationskünstler“, schreibt er in seinem Post. Joachim Zick schickt einen „Dank an das Team und den Trainer, die in einigen schwierigen Phasen alles für die Borussia geben.“ Björn Riehm schließlich verleiht seiner Hoffnung Ausdruck, dass „nun zum letzten Heimspiel gerne mal mehr Zuschauer das Ellenfeld besuchen und Borussia unterstützen. Verdient haben es die Jungs allemal!“
Bedauerlich natürlich die erneute Verletzung von Kevin Saks, der nach 60 Minuten humpelnd den Platz verließ und sich bereits am Sonntag von Borussen-Arzt Dr. Richter untersuchen ließ. „Muskelfaserriss, hat eingeblutet, Muskel wohl überlastet. Man muss jetzt mal abwarten und schauen, was sich beim Kernspin die Tage ergibt“, teilt Borussias Torjäger mit. Ein Einsatz am kommenden Samstag ist wohl ausgeschlossen. Bei Tim Cullmann sieht die Sache etwas besser aus: „Ist eine ordentliche Zerrung, hoffe, das geht irgendwie bis Samstag“, ließ Borussias Nummer 23 wissen. Wenn es im Ellenfeld dann gegen den FV Schwalbach geht (Anstoß: 15.30 Uhr) braucht Borussia deshalb um so mehr den zwölften Mann!
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