„Alte Liebe lebt“ und „Wir sind Borussia!“ – die Borussen erfahren abseits des Spielfelds viel Solidarität und Unterstützung in schwierigen Zeiten
Unser Bild: Fast 8000,- Euro kamen zusammen, um Borussia-Spielerin Marie Göttner und ihrer Familie nach einem verheerenden Hausbrand aus der größten Not zu helfen. Beim Spiel gegen Illingen am Sonntag wurde im Kreis der Borussen-Girls der symbolische Scheck übergeben. (Foto: -dh-)
Von Jo Frisch
Wahre Freunde erkennt man in der Not! Dass diese alte deutsche Redewendung viel Wahrheit in sich trägt, konnte die Borussia in den letzten Monaten auf verschiedene Art und Weise erfahren. Sowohl bei dem fürchterlichen Hausbrand, von dem Marie Göttner, Spielerin der Borussen-Girls heimgesucht worden war, sondern auch in der schwierigen finanziellen Lage des Vereins zeigte sich der Zusammenhalt, aber ebenso die Hilfsbereitschaft zahlreicher Fußballfreunde. Darunter auch manche, von denen man es vielleicht gar nicht einmal erwarten konnte. Alte Liebe lebt – wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass Borussias Motto mehr als nur drei Worte sind, dann wurde er in den letzten Monaten von all denen erbracht, die mit viel Herzblut angepackt und geholfen haben.
Ende August erreichte Dirk Honecker, Michael Hager und ihre Borussen-Girls eine schockierende Nachricht: Das Haus ihrer Spielerin Marie Göttner in Bübingen war bis auf die Grundmauern abgebrannt, die 17jährige und ihre Eltern kamen zwar mit dem Leben davon, hatten aber ihr gesamtes Hab und Gut verloren. In einer beispiellosen Hilfsaktion offenbarte sich die Solidarität vieler saarländischer Vereine, Sportler und Fans, die Unterstützung jeglicher Art anboten. Schon am Tag nach dem Unglück erbrachte beim Saarlandligaspiel der Borussia gegen die U21 der SV Elversberg eine spontane Sammlung mehr als 1000,- Euro. Ein Sonderkonto wurde eingerichtet, auf dem zahlreiche Spenden eingingen. Der Gesamterlös: 7824,17 Euro für die betroffene Familie! Damit konnte Marie Göttner und ihren Angehörigen zumindest über die aktuelle Notlage hinweg geholfen werden. Die Spendenaktion wurde nun beendet, das Spendenkonto aufgelöst. Anlässlich des Spiels der Borussen-Girls am vergangenen Sonntag gegen den SV Illingen wurde nun ein symbolischer Scheck übergeben (unser Foto). Borussia, die Borussen-Girls und die Familie Göttner bedanken sich ganz herzlich bei allen Spendern für die tolle Unterstützung!
„Wir sind Borussia!“ Auf einer im Eingangsbereich des Stadions errichteten Tafel können alle, deren Herz im schwarz-weißen Borussen-Takt schlägt, ihre Verbundenheit mit dem Traditionsclub aus dem Ellenfeld durch den Erwerb einer Unterstützer-Plakette dokumentieren. Eine Aktion, die ein sehr positives Echo hervorgerufen hat. Hier hat jeder die Gelegenheit, nach seinen eigenen Möglichkeiten einen Anteil am Überleben der Borussia zu leisten. Bislang sind auf den angebrachten Schildern die Namen von mehr als 100 Unterstützern zu lesen. Einzelpersonen, Familien, Firmen und Fanclubs der Borussia, ja sogar anderer Vereine haben ihre Solidarität bekundet. Nach den „Husaren“ und den „@stahlboyz_official“ gehören auch der „1.FCS Supporter Club 1995“ aus Saarbrücken und die Ultra-Gruppierung „Saturday FC“ aus Nancy zu denjenigen, deren Freundschaft mehr ist als ein bloßes Lippenbekenntnis. Sogar die „Hertha-Frösche“ aus Berlin, die ihren Namen Anfang der 70er Jahre vom ehemaligen Hertha-Spieler und Journalist Lutz Rosenzweig erhielten, weil sie im Winter wegen der Kälte im eisigen Olympiastadion immer auf und ab hüpften, haben sich und ihre Freundschaft mit den Borussen auf der „Wir sind Borussia-Tafel“ verewigt. Da wollte auch die Ultra-Gruppierung vom „City Service“ nicht zurückstehen: Anlässlich des Spiels gegen den FV Schwalbach erwarb eine der ältesten Fan-Clubs Borussias in Person von Sandy Lutz gleich drei große Plaketten.
Glücklicher Gewinner des „Wir sind Borussia!“-Trikots: Bruno Pisani!
Davon, dass auch manch einer, der es sich eigentlich nicht leisten kann, Borussia unterstützt, ist Sportchef Gunther Persch tief beeindruckt. „Ein echter Borussen-Fan, der mit seinem Verein, seiner Mannschaft durch dick und dünn geht, der sich durch Aushilfsjobs Geld zum Leben dazu verdienen muss, hat dieser Tage einem Vorstandskollegen seine mühevoll erarbeiteten Tageseinnahmen zur Verfügung gestellt – ein vorbildliches Beispiel der Solidarität“, erzählt der sportliche Leiter der Borussia, ohne einen Namen nennen zu wollen. „All den echten Borussen sind wir in großer Dankbarkeit verbunden, die mit kleinem, aber auch großem Geld, so wie jeder es kann, ihre alte Liebe und Unterstützung zeigen. Auch im Sinne dieser Leute, denen es nur um Borussia geht, engagieren wir uns weiter, um den Verein wieder auf festen Grund und Boden zu stellen“, gibt sich Gunther Persch nach wie vor kämpferisch. Einer von denen, die schon ganz lange treu zur Borussia stehen, ist Bruno Pisani. Er hat das anlässlich des 100. Unterstützers auf der Tafel „Wir sind Borussia!“ verloste aktuelle Borussen-Trikot gewonnen, das er voll Freude nach dem Spiel gegen den FV Schwalbach aus den Händen von Präsident Alexander Kunz entgegen nehmen durfte (Bild oben). Herzlichen Glückwunsch, und vielen Dank an alle Unterstützer, die sich als wahre Freunde in der Not erwiesen haben. Genau so wie es auch die Kölner Kultband „Die Höhner“ in einem ihrer bekanntesten Lieder singen: „Echte Fründe ston zesamme, ston zesamme su wie eine Jott un Pott. Echte Fründe ston zesamme, es och dih Jlück op Jöck un läuf dir fott.“
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