Borussia feiert mit dem 2:1 gegen Köllerbach den vierten Heimsieg / Nico Purket und Dominik Cullmann mit ihren jeweils zweiten Saisontreffern die Torschützen / Christian Schübelin: „Vorfreude auf Saarbrücken ist jetzt absolut da!“
Mit AC/DC´s „Hell Bells“ betraten beide Teams das Spielfeld, während des Spiels war die aufmunternde Glocke der Köllerbacher Fans („Die, die imma do sinn“) unüberhörbar, doch am Ende waren es dann doch die Höllenglocken der Borussia, die für die spielstarken Gäste die Niederlage einläuteten. „Ich nehm´ dich mit in die Hölle, ich werd´ dich kriegen“, heißt es in dem Kultsong der von den Brüdern Malcolm und Angus Young 1974 gegründeten australischen Hardrock-Band. „Ich nehm´ dich mit in die Hölle, ich werd´ dich kriegen“, dachte sich auch Dominik Cullmann, als er nach einem Steckpass von Tim Klein nach 84 Minuten alleine auf Moritz Bohnenberger zulief, sich weder vom mächtigen Bart noch vom Löwen-Tattoo am Hals des Gäste-Torwarts erschrecken ließ, sondern das Leder eiskalt im Netz versenkte, ehe er im Jubelknäuel der Mitspieler und Fans auf Nimmer-Wiedersehen zu verschwinden schien. 2:1 – die Borussia hatte ein munteres Spiel zwischen zwei offensiv agierenden Mannschaften, denen man anmerkte, dass sie unbedingt gewinnen wollten, für sich entschieden und die Generalprobe für das Saar-Derby im Pokal gegen den 1. FC Saarbrücken bestanden. 2:1 – ein Traumergebnis auch für den kommenden Samstag? „Na ja, träumen darf man ja“, lachte ein sichtlich entspannter Christian Schübelin. Borussias Coach wollte eher von Vorfreude sprechen: „denn die ist jetzt nach diesem Sieg absolut da!“ 2:1 – der erste Heimsieg seit dem 7. Oktober 2023 (3:2 gegen Primstal) durfte anschließend zurecht gefeiert werden. Pünktlich zum Abschied aus der Ferraro-Sportarena: Ab dem nächsten Samstag kehrt die Borussia ins altehrwürdige Ellenfeld-Stadion mit neuem Rasen zurück.
„Ich komme über euch wie ein Wirbelsturm, meine Blitze zucken über den Himmel“, röhrt AC/DC Sänger Brian Johnson nach den vier Schlägen der tiefen Glocke und dem Einsetzen der Leadgitarre gleich zu Beginn in die Micros. Als wollten sie diese Verse auf den Platz bringen, begann die Borussen die Partie sehr angriffslustig und setzten die Gäste-Abwehr in der dominanten Anfangsphase stark unter Druck. Nach mehreren von Tim Cullmann hereingegebenen Ecken wurde es immer wieder gefährlich im Köllerbacher Strafraum – so bei Kopfbällen von Michael Müller (knapp am Tor vorbei, 6.), Dylan Sodji (auf die Latte, 10.) und Marco Dahler (von Bohnenberger übers Tor gelenkt, 13.) sowie zwei Distanzkrachern von Nico Christmann (13. / 15.). Zwischendurch war das Leder nach Christmann-Kopfball sogar im Netz gelandet, doch hatte der insgesamt souverän und kommunikativ leitende Schiedsrichter Frank Distler eine vorherige Attacke von Dylan Sodji auf Moritz Bohnenberger, der eine „Kerze“ im Strafraum mit beiden Händen aufnehmen wollte, als regelwidrig interpretiert und dem Treffer die Anerkennung verweigert (9.). Die Sportfreunde verzeichneten nach 17 Minuten die erste gefährliche Torannäherung, als Milat Simsek nach einer Freistoß-Verlängerung plötzlich frei vor Dominik Jost auftauchte, jedoch im reflexartig reagierenden Borussen-Keeper seinen Meister fand. Dominik Jost, der erneut den Vorzug vor Maximilian Strack erhielt, war wenig später auch bei einem raffiniert aufs Tor gezirkelten Eckball von Torjäger Jan Issa sehr aufmerksam und lenkte das Leder über die Latte. Ausgerechnet in einer Phase, in der die Gäste stärker zu werden schienen, zuckte ein Konter der Borussen wie ein Blitz aus heiterem Himmel durch die Reihen der Sportfreunde: Nico Christmann hatte Sayfedine El Khadem auf der linken Seite auf die Reise geschickt, der das Leder geschickt in den Rücken der Abwehr ablegte, wo Nico Purket herangerauscht war und aus gut 10 Metern vollstreckte (31.). Gleich zweimal hätte Borussia anschließend nachlegen können, ja vielleicht sogar müssen: Zunächst traf Tim Klein nach Stemmler-Flanke in aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig, so dass Moritz Bohnenberger vor keine größeren Probleme gestellt wurde (37.), dann schob Safyedine El Khadem nach Balleroberung von Christoph Stemmler (bestritt sein 100, Pflichtspiel im Borussen-Trikot!) mutterseelenallein vor dem Gäste-Torwart den Ball an diesem, aber auch rechts am Tor vorbei. Die Pausenführung für die Borussen war aufgrund des deutlichen Chancenplus´ verdient.
Nico Purket nimmt Maß und trifft …,
… groß ist die Freude über seinen zweiten Saisontreffer …,
… zu dem Nico Christmann mit herzlicher Umarmung gratuliert. (Fotos: -jf-)
Nach dem Seitenwechsel kamen die Sportfreunde aber besser in die Gänge – und prompt zum Ausgleich (52.): Nach einem Freistoß konnte Dominik Jost das Leder aus der Gefahrenzone fausten, jedoch genau auf den Fuß von Jan Issa, der geistesgegenwärtig abzog und die Latte traf – den Abpraller nahm Dejan Ngemba dankend auf und köpfte aus kurzer Distanz ein. „Leute, nicht den Kopf verlieren, nix passiert“, so die aufmunternden Worte von Christian Schübelin, der intuitiv eine leichte Verunsicherung seiner Schützlinge wahrgenommen hatte und nach mehreren Freistößen für die Gäste ein geschickteres Verhalten in den Zweikämpfen einforderte. Die Partie war jetzt ausgeglichener mit Chancen auf beiden Seiten. Dabei zweimal im Mittelpunkt: Sayfedine El Khadem. Zuerst wusste der dribbelstarke Offensivspieler eine gute Kopfballvorlage von Tim Klein nicht zu nutzen und kam infolge fehlender Ballkontrolle im Strafraum aus dem Tritt (56.), dann zielte er mit einem gewaltigen Drehschuss nur ein paar Zentimeter über die Latte (63.). Auf der Gegenseite jagte der eingewechselte Hendrik Simon den Borussen-Fans gleich doppelt einen Schrecken ein: Zum einen rauschte seine scharfe Hereingabe von rechts quer durch den Strafraum ohne einen Abnehmer zu finden (67.), zum anderen konnte Dominik Jost seinen knackigen Schuss parieren (68.). Zwei Schüsse von Nico Christmann (69.) und Tim Cullmann (71.), die beide knapp über das Tor flogen, signalisierten, dass die Borussen langsam wieder guten Zugriff auf die Partie bekamen – eine der Ursachen sicher auch die Einwechslung von Niklas Backes und Dominik Cullmann, die frischen Wind ins Spiel brachten. Vor allem der „kleine Cullmann“ sorgte jetzt zusehends für Alarmstimmung im Strafraum der Gäste. Nachdem er zunächst noch nach ansehnlicher Kombination mit Niklas Backes aus spitzem Winkel an Moritz Bohnenberger gescheitert war (75.), knockte der 20jährige die Sportfreunde, die ebenfalls „all in“ gegangen waren und unbedingt die drei Punkte wollten, sechs Minuten vor dem Ende aus und sorgte für Jubelstürme auf und neben dem Platz.
Die Entscheidung: Dominik Cullmann bleibt vor Moritz Bohnenberger cool und versenkt den Ball im Netz …,
… um anschließend Richtung Fans durchzustarten …
… und sich aus der Jubel-Traube seiner Kameraden zu „befreien“ (unten)! (Fotos: -jf-)
So war Christian Schübelin nach den spannenden und abwechslungsreichen 90 Minuten mit seinen Jungs sehr zufrieden: „Vor allem in der ersten Halbzeit waren wir richtig gut im Spiel. Nach der Pause ist das Spiel schon in bisschen gekippt. Nach dem Gegentor, das ein wenig nach dem Motto: `Nimm du ihn ich hab ihn sicher´ gefallen ist, mussten wir uns zunächst neu sortieren, konnten uns aber wieder ins Spiel hineinkämpfen. Und ab der 80. Minute hatte ich das Gefühl, das gerade über schnelle Konter in die tiefen Räume noch was geht“, so die Kurz-Analyse des Borussen-Trainers, der sich ganz besonders für Dominik Cullmann freute: „Endlich hat er sich für seinen enormen Aufwand und die vielen guten Läufe auch mal belohnt.“ In der Tat: Der kleine „Höllenengel“ war wie ein Wirbelwind über die Köllerbacher Gäste gekommen und hatte mit unbändigem Willen für sie die dunklen „Hells Bells“ erklingen lassen! Da musste dann auch das helle Geläut der Köllerbacher Kuh-Glocke verstummen … (-jf-)
Statistik: Borussia – Sportfreunde Köllerbach 2:1 (1:0)
Borussia: Dominik Jost – Tim Braun (ab 71. Ralph Smith), Tim Cullmann, Marco Dahler (C), Nico Purket, Christoph Stemmler (ab 64. Dominik Cullmann), Nico Christmann, Sayfedine El Khadem (ab 64. Niklas Backes), Michael Müller, Dylan Sodji, Tim Klein (ab 86. Louis Cupelli). – Trainer: Christian Schübelin.
Tore: 1:0 (31.) Nico Purket, 1:1 (52.) Dejan Ngemba, 2:1 (84.) Dominik Cullmann. – Zuschauer: 300. – Schiedsrichter: Frank Distler (Kastel). – Gelbe Karten Borussia: Christoph Stemmler (57.), Louis Cupelli (89.).
Unsere Bilder vermitteln Impressionen vom Spiel der Borussia gegen die Sportfreunde aus Köllerbach. (Fotos: -jf-)
Sehr guter Bericht, sehr gute Bilder
Kompliment