Ein paar Informationen zum vierten Vorbereitungsspiel der Borussia morgen Abend (Anstoß: 19.00 Uhr) bei der SG Rieschweiler / Rückkehr von Dylan Sodji und Christoph Stemmler zur früheren Wirkungsstätte
Unser Bild: Für die Borussen Dylan Sodji (li.) und Christoph Stemmler ist das Spiel bei der SG Rieschweiler eine Reise in ihre sportliche Vergangenheit. (Fotos: -jf-)
2:2 gegen Oberliga-Aufsteiger VfR Baumholder, 0:3 gegen Oberligist SV Auersmacher, 2:2 gegen einen der Titelfavoriten der neuen Saarlandliga-Saison, den FSV Jägersburg, und das mit einem Rumpfkader – auch wenn die Borussen in den bisherigen drei Vorbereitungsspielen noch nicht gewinnen konnten, so konnten sie doch zeigen, dass sie auch mit favorisierten Gegnern mithalten können und auf einem guten Weg sind. Doch morgen Abend beim Landesligisten SG Rieschweiler soll endlich der erste Testspielsieg unter Dach und Fach gebracht werden!
Die Konstellation beim Duell im Christoph-Weis-Stadion an der dicken Eiche gestaltet sich auch anders als in den ersten drei Begegnungen der Vorbereitung, in denen die Borussen eher die Außenseiterrolle zugefallen war. Diesmal sind sie die Favoriten und werden wohl auch vor der Herausforderung stehen, zunehmend das Spiel machen zu müssen. Der Gegner aus Rieschweiler hat eine turbulente Spielzeit 2022/23 hinter sich. Aus der Verbandsliga Südwest abgestiegen drohte lange Zeit das direkte Durchreichen in die Bezirksliga. Denn als Vorletzter der Tabelle mit lediglich sechs Punkten auf dem Konto, errungen durch zwei Siege (2:0 gegen den VfL Simmertal, 1:0 bei der SG VB Zweibrücken/Ixheim), schien nach der Vorrunde ein erneuter Abstieg nahezu unabwendbar. Mit 13 Niederlagen und 72 Gegentoren (!) in 15 Spielen eilte der SG Rieschweiler der Ruf einer Schießbude voraus. Denn die Defensive war die Achillesferse: Deftige Pleiten wie das 1:8 gegen die SG Hüffelsheim, das 0:14 beim SV Rodenbach oder das 0:7 bei Eintracht Bad Kreuznach sprechen Bände. Interimscoach Marcus Eiser, der unmittelbar vor Saisonbeginn den nach der 1:4-Pokapleite gegen den A-Ligisten SK Peterberg entlassenen Spielertrainer Patrick Hildebrandt abgelöst hatte, machte Platz für Björn Hüther. Der hatte schon zwischen 2014 und 2019 auf der Bank die sportliche Verantwortung getragen und die SG in der Verbandsliga etabliert.
Als der 46jährige die niedergeschlagene Mannschaft übernahm, war die Situation alles andere als rosig. Den Klassenverbleib traute niemand mehr dem Team zu. Doch dann schaffte die SG das „Wunder von Rieschweiler“: 26 Punkte aus der Rückrunde bei deutlich stabilisierter Defensive (nur noch 21 Gegentore!) bedeuteten am Ende den 13. Rang im Tableau, der – dank des Relegations-Aufstiegs der TuS Koblenz in die Oberliga – sportlich den Liga-Erhalt bedeutete. Wie ist es gelungen, das scheinbar Unmögliche möglich zu machen? „Die Jungs haben einfach überragend mitgezogen. Wir haben sie natürlich schon auch ein bisschen bei der Ehre gepackt“, erzählt Björn Hüther. Nahezu jede Partie hatte jetzt Endspielcharakter. Für die Psyche enorm wichtig: Das 3:0 zum Rückrundenstart gegen Weselberg und die zwei Siege zu Jahresbeginn beim VfR Kaiserslautern (2:0) und beim Schlusslicht SG VB Zweibrücken-Ixheim (5:0).
Fühlt der Borussia morgen Abend im Test „auf den Zahn“: Südwest-Landesligist SG Rieschweiler schaffte in der vergangenen Saison durch eine herausragende Rückrunde doch noch den Klassenerhalt. (Foto: SG Rieschweiler facebook-Seite)
Für die kommende Spielzeit wird an der dicken Eiche ein gesicherter Mittelfeldplatz angestrebt, auch wenn in der Liga „richtig gute Mannschaften“ sind, so Björn Hüther, der aber mit seiner Mannschaft in der Rückrunde zeigen konnte, dass man sich nicht verstecken muss. Am Kader hat sich nicht viel geändert. Sämtliche Spieler um Pascal Emser, Philipp Rung und den mit Jahresbeginn 2023 immer treffsichereren Mirko Tüllner haben ihre Verträge verlängert. Vom TuS Maßweiler kehrt Noah Hüther zurück, vom Bezirksliga-Spitzenteam SV Großsteinhausen kommt Philipp Estes nach Rieschweiler. Und aus der in der letzten Runde vom Spielbetrieb abgemeldeten A-Jugend bleiben auch „alle Spieler, die ich behalten wollte. Da sind ein paar gute Jungs dabei“, erklärt Björn Hüther und hat dabei etwa den 18jährigen Kevin Gundt im Blick, der bereits die komplette Frühjahrsrunde mit der ersten Mannschaft durchgezogen und mit 6 Treffern seinen Anteil zum Klassenerhalt beisteuerte. Derzeit verspürt der SG-Coach so etwas wie „Aufbruchstimmung“ – um die Mannschaft, aber auch um den Verein herum: „Das Sportheim wird neu gemacht. Das sind zwar nur Kleinigkeiten, aber die Jungs spüren das.“ Und mit diesem guten Gefühl, vor einem halben Jahr unvorstellbar, will die SG Rieschweiler in die neue Saison starten.
Für zwei Borussen bedeutet das Testspiel eine Rückkehr zu früheren Wurzeln. Christoph Stemmler trug 2018 und 2019 in 42 Spielen (2 Tore) das blaue SG-Trikot, ehe er ins Ellenfeld wechselte, Dylan Sodji spielte seit 2016 gar 66mal für Rieschweiler, ehe er sich an jenem verhängnisvollen 9. September 2018 – ausgerechnet in der damals besten Phase seiner Karriere – beim ASV Fußgönnheim eine schwere Verletzung (Sprunggelenk kaputt, Wadenbein gebrochen, mehrere Bänderrisse) zuzog, die ihn lange auf Eis legte. Beide wollen natürlich im Test ihre bisherige gute Form unterstreichen und mithelfen, dass die Borussen jetzt in der vierten Standortbestimmung den ersten Testspielsieg einfahren können! (-jf-)
Navigationsadresse für Borussen-Fans: Rieschweiler Rasenplatz, Hauptstraße, 66509 Rieschweiler-Mühlbach.
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