Besondere Familien-Rivalität bei Borussen-Fan Björn Riehm im Pokal-Hit zwischen Wiesbach und der Borussia: Im Hertha-Trikot spielt sein Cousin Lars Brückner!
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. In der kommenden Woche hält der Saarlandpokal zweifellos zwei Top-Spiele für die Fußballfreunde parat. Am Dienstag (19.00 Uhr) erwartet Saarlandliga-Spitzenreiter SG Mettlach-Merzig den Drittligisten 1. FC Saarbrücken, die Borussia aus Neunkirchen reist einen Tag später (Anstoß ebenfalls 19.00 Uhr ) zur Hertha nach Wiesbach. Im Prowin-Stadion kommt es dabei nicht nur zur Begegnung mit einigen ehemaligen Borussen, auch im Fan-Lager freut sich jemand ganz Besonders auf die Partie: Björn Riehm, seit Kindertagen glühender Anhänger der Borussia, trifft in Wiesbach seinen Cousin Lars Brückner wieder. Das „Problem“: Brückner trägt den gelb-schwarzen Dress der Hertha!
„Das werden mit Sicherheit für uns beide aufregende 90 oder gar 120 Minuten. Denn es ist das erste Spiel im Aktivenbreich, in dem Lars mit seiner Mannschaft gegen die Borussia spielt“, erzählt Björn Riehm, der zugibt, „dass kleine Sticheleien natürlich im Voraus schon begonnen haben.“ Fest steht: Das Bier nach dem Spiel zahlt der Sieger, doch das sieht der Borussen-Fan mit großer Gelassenheit: „Der Druck liegt eher bei Lars und seiner Hertha!“
Lars Brückner ist erst im Sommer nach Wiesbach gewechselt. Der 20jährige genoss seine fußballerische Ausbildung in der Jugend des FSV Mainz 05 und beim 1. FC Saarbrücken, ehe es an die Elversberger Kaiserlinde ging, wo Brückner zwei Jahre in der Oberliga bei der U23 des SVE spielte. Björn Riehm hat natürlich von der Karriere des Cousins vieles mitbekommen, doch seine Zuneigung zur Borussia blieb davon unberührt, schließlich handelt es sich dabei um eine Art „Sandkastenliebe“. Denn schon in der Saison 1995/96 stand der erste Besuch im Ellenfeld an: „Gemeinsam mit meinem Papa bin ich gegen den FC Gütersloh im Stadion gewesen“, erinnert er sich und weiß auch noch, „dass damals nicht viel mehr Zuschauer als heute auf den Rängen standen. Ein Zuschauer meinte zu meinem Vater, er hätte mich doch lieber zu besseren Borussen-Zeiten mitbringen sollen.“ Das Jahr der letzten Regionalliga-Zugehörigkeit der Borussia bezeichnet er als „absolutes Highlight“ in seinem Fan-Leben: „Voller Borussen-Block im Mainzer Bruchwegstadion, gefühlte tausend Borussen in Salmrohr. Das war fantastisch! Schließlich haben wir den Fanclub `Husaren´ gegründet, dem ich bis heute angehöre. Borussia ist und bleibt mein Herzensclub!“
Da muss es einen nicht wundern, dass Björn Riehm bei diesem Herzensclub schon an vielen Stellen ausgeholfen und angepackt hat. Auch Fanbeauftragter war er mit großer Leidenschaft. Überhaupt: Engagement ist seine Sache, nicht nur im Fußball! Der 32jährige examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger und Praxisanleiter ist seit 2018 als stellvertretender Betriebsratsvorsitzender sowie Mitglied im Gesamtbetriebsrat an den SHG-Kliniken am Saarbrücker Sonnenberg tätig, wurde jüngst auch in den Aufsichtsrat gewählt. Was ihn zu seinem Engagement treibt: „Ich möchte, dass die Interessen aller Kolleginnen und Kollegen vertreten werden. Ich sitze nicht zum Abnicken in einem Gremium, sondern hinterfrage, diskutiere und kritisiere, wo es nötig ist.“ Nebenberuflich wirkt er als Dozent für die Arbeitskammer des Saarlandes und wurde 2020 als ehrenamtlicher Arbeitsrichter am Arbeitsgericht Saarbrücken berufen.
Bleibt da noch viel Zeit für die Borussia und die Familie? „Meine Freizeit verbringe ich mit Ehefrau und Sohn, den ich auch schon im Ellenfeld mit dabei hatte“, so Björn Riehm, der „sportliche Aktivitäten, Reisen, vor allem in die skandinavischen Länder, und Geselligkeit mit Freunden in vollen Zügen genießt, wie er sagt. Mal mit der Borussia ein internationales Spiel in Schweden, Norwegen oder Dänemark erleben – das wäre sein Traum, der allerdings wohl, anders als zu den Glanzzeiten der Borussen, als es in den 60er Jahren im Sommer Spiele im Intertoto-Cup gab, für absehbare Zeit ein Traum bleiben wird. Ein Sieg der Borussia bei der Hertha in Wiesbach – da könnte jedoch wenigstens ein kleiner Traum für Björn Riehm in Erfüllung gehen könnte. Das Sieger-Bier würde er seinem Cousin dann herzlich gerne spendieren! (-jf-)
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