Interview mit dem Trainer des SC Blieskastel-Lautzkirchen – Testspiel-Gegner der Borussia am kommenden Samstag um 15.30 Uhr auf dem Sportgelände in der Florianstraße in Blieskastel
Sechs Jahre lang trug er in der Jugend das Borussen-Trikot. Vom FSV Jägersburg kam er nach dem Oberliga-Abstieg der Borussia im Sommer 2017 „heim“ ins Ellenfeld zurück, um bei der Mission „Wiederaufstieg“ mitzuhelfen. Das wäre dank seiner Tore nach atemberaubender Aufholjagd im Frühjahr 2018 beinahe gelungen. Aber letztlich scheiterte die Borussia, nicht zuletzt durch enormes Verletzungspech in der Relegation an Hassia Bingen und den Sportfreunden aus Eisbachtal. In insgesamt 61 Spielen für die Borussia erzielte er 14 Treffer, glänzte vor allem als Vorbereiter: Nicht weniger als 25 Torvorlagen stehen in seiner Statistik – eine stolze Bilanz, die er in seinen anschließenden beiden Spielzeiten beim TuS Herrensohr noch einmal wiederholen konnte. Am kommenden Samstag (Anstoß: 15.30 Uhr) erwartet Daniel Ruschmann (DR), der mittlerweile als Spielertrainer für den Nordost-Verbandsligisten SC Blieskastel-Lautzkirchen verantwortlich ist, mit seiner Mannschaft auf dem heimischen Sportgelände an der Florianstraße die Borussia zum ersten Vorbereitungsspiel. Über die Situation in Blieskastel, seine Einschätzung der Borussen und seine Erwartungen an die Partie spricht der 33jährige im Interview.
Daniel, mit dem SC Blieskastel-Lautzkirchen steckt Ihr als 15. der Tabelle mittendrin im Überlebenskampf in der Verbandsliga Nordost. Bei zwei Siegen und zwei Unentschieden stehen lediglich 8 Punkte auf dem Habenkonto. Damit bist Du sicherlich nicht zufrieden, oder?
DR: Natürlich nicht, keine Frage. Die Bilanz ist ausbaufähig. Beim SC Blieskastel müssen wir jedes Jahr alles abrufen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Wenn dann Leistungsträger ausfallen, wird es natürlich umso schwerer. Denn diese Ausfälle können wir nicht so mir nichts, dir nichts kompensieren. Dazu haben wir in einigen engen Spielen erst kurz vor Schluss die Punkte verloren.
Und Ihr habt vor Saisonbeginn mit Tim Collet, Patrick Götz und dem spielenden Co-Trainer Sven Hüther Stammspieler abgeben müssen und im Gegenzug den Kader mit Luca Schulz, Sebastian Greiff (aus der eigenen Jugend) und Luca Witti (aus der zweiten Mannschaft) nicht namhaft verstärkt.
DR: Ja, aber das gehört zur Philosophie des Vereins, der finanziell keine großen Sprünge machen kann. Unser Ziel ist es, Nachwuchskräfte aus den eigenen Reihen an die höhere Spielklasse heranzuführen. Die jungen Leute müssen ihre Entwicklungsschritte machen. Dabei ist mit Rückschlägen zu rechnen, das kommt für uns nicht überraschend.
Im Vorjahr habt Ihr bei ähnlicher Ausgangssituation mit einem energischen und beeindruckenden Rückrunden-Spurt noch die Kurve gekriegt. Könnt Ihr das diesmal wiederholen?
DR: Vor Jahresfrist haben wir nach der Winterpause 25 Punkte geholt, dabei alle Heimspiele bis auf das gegen den Vizemeister FC Freisen gewonnen und damit den Grundstein zum Klassenerhalt gelegt. Auf diesen Effekt hoffen wir auch diesmal, zumal wir in der Rückrunde von 15 Spielen 10 auf eigenem Platz austragen können. Das wird sicher kein Nachteil für uns sein. In der Vorrunde hatten wir aufgrund der Bauarbeiten zur Erneuerung unseres Kunstrasenplatzes nur 5 Heimspiele.
Worauf legt Ihr den Schwerpunkt in der Wintervorbereitung?
DR: Anlaufen des Gegners, Spielaufbau und Taktik sind sicherlich Dinge, an denen wir arbeiten. Denn da hat es gehapert. Dazu wollen wir uns als Grundvoraussetzung eine Kondition und Ausdauer über 90 Minuten verschaffen. Zwar ist der Kader relativ dünn, aber die Jungs ziehen alle sehr gut mit, es macht Spaß! Allerdings konnten wir bisher aufgrund der winterlichen Platzverhältnisse noch nicht allzuviel machen.
In der Borussen-Jugend groß geworden (li.), zwei Jahre Saarlandliga im Ellenfeld mit 14 Toren und 25 Torvorlagen (Mitte), anschließend zwei Jahre beim TuS Herrensohr (re.) – Daniel Ruschmann ist der Borussia nach wie vor verbunden und mit einigen Spielern befreundet. (Fotos: privat /-jf-)
Welchen Stellenwert hat die Partie gegen die Borussia für die Mannschaft und Dich persönlich?
DR: Es ist für mich als ehemaliger Borusse schon ein besonderes Spiel, dessen Zustandekommen ich ja auch mit in die Wege geleitet habe. Sportlich treffen wir auf einen Gegner, der uns sicherlich in einigen Dingen überlegen sein wird, gegen den wir aber auch auf die Zähne beißen und von dem wir uns einiges abgucken und lernen wollen. Ich freue mich darauf, einige Spieler, die nach wie vor zu meinem Freundeskreis gehören, und liebgewonnene Menschen aus dem Umfeld der Borussia wieder zu sehen. Thorsten Lahm kenne ich ja noch aus meiner Zeit in Jägersburg. Er war damals neben Marco Emich, der die erste Mannschaft trainierte, Coach bei der zweiten Mannschaft und hat den Cheftrainer hin und wieder vertreten.
Verfolgst Du noch den Weg der Borussia? Wie stark schätzt Du die Truppe von Thorsten Lahm ein?
DR: Natürlich interessiert es mich sehr, wie die Borussia abschneidet. Von meinem Freund Kamil Czeremurzynski bekomme ich nach jedem Spiel genaue Informationen. Und da ich ja nicht weit weg wohne, nutze ich hin und wieder auch die Gelegenheit, ein Spiel im Ellenfeld anzuschauen. Ich habe selbst 10 Jahre in der Saarlandliga gespielt und glaube, dass die Borussia die Qualität hat, oben angreifen zu können, auch wenn sie noch viele Punkte sammeln müssen. Am besten legen sie einen Lauf hin!
Wagst Du einen Tipp für das Vorbereitungsspiel?
DR: Wir wollen in jedem Spiel attackieren und offensive Akzente setzen. Ich traue uns deshalb ein, zwei Tore zu. Mit einem 2:2 am Ende könnten wir gut leben. Vor allem aber ist es wichtig, und das gilt sicher auch für die Borussia, verletzungsfrei zu bleiben.
Dann freuen wir uns mit Dir auf ein spannendes Spiel, das nach jetzigem Stand der Witterungsbedingungen auf schneefreiem Platz wohl stattfinden wird, und wünschen Dir und dem SC Blieskastel-Lautzkirchen in der Rückrunde eine erfolgreiche Aufholjagd, auf dass Ihr Euer Ziel Klassenerhalt realisieren könnt. Vielen Dank für das Gespräch! (-jf-)
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