Interview mit Borussias Sportvorstand Gunther Persch zur aktuellen Situation der Borussia
Etwa ein Drittel der Saarlandliga-Saison 2023/24 ist vorüber. Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen. Im Gespräch mit Sportvorstand Gunther Persch wird deutlich, dass die Borussia mit ihrem neuen Trainer Christian Schübelin auf einem guten Weg ist. Mit 23 Punkten aus den ersten elf Spielen konnte ein neuer vereinsinterner Startrekord für die Saarlandliga aufgestellt werden, die Mannschaft zeigt sich auf und neben dem Platz als Einheit und auch der Schulterschluss mit den Fans ist gelungen.
Gunther Persch, wie sieht das Fazit des Sportvorstandes nach dem ersten Drittel der neuen Saison aus?
GP: Betrachtet man die Gesamtsituation, so ist eine positive Tendenz, ein Aufwärtstrend klar erkennbar. Nicht nur sportlich, sondern auch im nahen Umfeld und mit der Fanszene sowie in der weiter wachsenden Jugendarbeit.
Was war dafür ausschlaggebend?
GP: Meiner Meinung hat der zweite Trainerwechsel in der vergangenen Rückrunde einen positiven Schub bewirkt. Die Mannschaft hatte sich damals für einen Trainer Wechsel ausgesprochen und an mich herangetragen, dass Philippe das Training und auch die Gesamt-Verantwortung übernehmen soll. Philippe hat der Mannschaft einen klaren Plan mit an die Hand gegeben, er hat jeden Spieler der zur Verfügung stand mit in die Verantwortung genommen, besser gemacht und absolute Loyalität eingefordert. Ich denke, er hat mit seinen klaren Ansagen bewirkt, dass die Mannschaft verstanden hat, dass es nur im Kollektiv geht, und auf diese Weise zeigen konnte, was in ihr steckt. Da ist etwas zusammengewachsen, das in die neue Spielzeit hinein transportiert wurde. Eigenverantwortung, gute Stimmung und der respektvolle Umgang miteinander sorgen für eine Harmonie, wie ich sie bei Borussia selten gesehen habe. Das hat auch die Integration der Neuzugänge erheblich erleichtert. Ich möchte mich dafür bei Philippe bedanken, dass er die Aufgabe für seine Borussia und seine Mannschaft übernommen hat, denn jeder weiß, wie Borussia tickt. Er ist ja in der Vergangenheit schon öfter als Trainer eingesprungen und hat seine jeweiligen Trainer damit in wichtigen Situationen entlastet und unterstützt, aber dieses Mal eigenverantwortlich. Auch bei meinen Spielern will ich mich bedanken, die in der schwierigen Situation den Kritikern und Hetzern gezeigt haben, was es heißt zusammen zu stehen, als ein Team, was Loyalität ist.
Welche Rolle spielt dabei der neue Trainer Christian Schübelin?
GP: In meinen Augen ist er mit seinem menschlichen Auftreten, seiner Nähe und Empathie, gepaart mit seinem Intellekt, seiner Ansprache und seiner positiven Ausstrahlung ein Glücksfall für die Borussia. Seine sportliche Kompetenz hat er in Freisen nachdrücklich unter Beweis gestellt, wo er mit nur ganz wenigen finanziellen Mitteln ein erfolgreiches Team geformt hat. Er hat den FC Freisen von der Landesliga in die Verbandsliga geführt und dort zu einem Aufstiegsaspiranten gemacht.
Was auffällt, ist die mannschaftliche Geschlossenheit.
GP: Ja, das war uns ein ganz wichtiges Anliegen. So haben wir bei den Neuverpflichtungen darauf geachtet, dass sie sportlich und menschlich ins Team passen. Und das tun sie, jeder einzelne ist eine Bereicherung für die Mannschaft. Alle, die derzeit das Borussia-Trikot tragen, identifizieren sich zu hundert Prozent mit der Borussia, was sich auch darin zeigt, dass sie, wie beispielsweise Lars Kaula, aktiv bei der Akquirierung von Sponsoren mitwirken oder sich, wie Nico Purket, Tim Klein und Maximilian Strack selbst als Stifter von Trainingskleidung und Trainingsgeräten engagieren. So etwas hat es bei Borussia noch nicht gegeben. Diese Entwicklung in Richtung „eine Mannschaft, ein Verein“ ist gar nicht hoch genug zu bewerten. Sie schlägt sich nicht nur auf dem grünen Rasen nieder, sondern strahlt auch in das Umfeld aus.
Zur sportlichen Situation: 23 Punkte nach 11 Spielen hat noch keine Borussen-Mannschaft in der Saarlandliga auf dem Konto gehabt. Was darf man noch erwarten?
GP: Teamgeist, Einsatz, Willenskraft und die Bereitschaft alles zu geben und immer bis zur letzten Minute an den Erfolg zu glauben – all das zeichnet diese Mannschaft aus. Zwar ist man damit nicht automatisch vor Niederlagen gefeit, aber das sind in dieser starken Liga gute Voraussetzungen. Jägersburg, Wiesbach und Köllerbach mögen auf manchen Positionen individuell vielleicht hochkarätiger besetzt sein, aber die eingangs genannten Faktoren sollten unsere Mannschaft in die Lage versetzen, bis zum Schluss im oberen Drittel mitzumischen.
Sind für die Rückrunde noch Neuzugänge geplant?
GP: Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass diese Mannschaft und ihr Trainer gezeigt haben, dass sie mit dem derzeitigen Kader etwas erreichen können. Auch wenn verletzungsbedingt Engpässe entstehen, so kann das auch dadurch ausgeglichen werden, dass ausgewechselte Spieler wieder eingewechselt werden können. Wie man das der Mannschaft vermittelt, ist eine Frage der Kommunikation und der eigenen Überzeugung. Das hat Christian Schübelin ja bereits bewiesen. Natürlich gibt es hin und wieder Gespräche mit Spielern, aber ich betone ausdrücklich: Den Schritt einer Neuverpflichtung würden wir nur gehen, wenn es sportlich und menschlich passt und das Ganze finanziell realisierbar ist!
Neben der ersten Mannschaft gibt es auch Positives aus der Jugend und der AH.
GP: Ja, das sollte man nicht vergessen, es gehört zur Beurteilung der Gesamtsituation unbedingt dazu. Die Jugendabteilung ist stark gewachsen, alle gut ausgebildeten Trainer und alle Helfer arbeiten ehrenamtlich und sind sehr engagiert. Es ist wünschenswert, dass auch auf der politischen Ebene die Bedeutung der Borussia als „Sozialarbeiter“ für die Stadt entsprechend wahrgenommen und gewürdigt wird, denn die Jugendarbeit im Ellenfeld wird ihrer Rolle als Integrationsfaktor in Neunkirchen vollauf gerecht. Auch die AH lebt den Verein Borussia aktiv, bringt sich in alles ein – das ist eine unersetzliche Hilfe für uns! All das trägt natürlich auch dazu bei, das Image der Borussia zu verbessern, was sich letztlich auch bei der Gewinnung von neuen Unterstützern und Sponsoren auszahlen kann.
Insgesamt dürfen wir also gespannt und durchaus zuversichtlich in die Zukunft blicken. Vielen Dank, Gunther Persch, für das Gespräch!
Alles auf den Punkt gebracht. Und ja,es macht richtig Spaß zur Borussia zu gehen. Gunther und seinen Helfern an dieser Stelle ein großes Dankeschön für Eure Arbeit die nicht selbstverständlich und nicht hochgenug zu bewerten ist.ES PASST.
GO BORUSSIA.
Hallo Gunther, Dir, Deinem Sohn und all Deinen Helfern ein ganz, ganz großes Dankeschön für all das Geleistete (in der Vergangenheit, der Gegenwart und hoffentlich auch noch recht lange in der Zukunft?!!?)