Der Gegner und Gastgeber SV Elversberg II hat vor Saisonbeginn den Kader komplett umgekrempelt. Nahezu alle Stammspieler der Vorsaison sind nach dem Abstieg aus der Oberliga nicht mehr an Bord. Neben vielen jungen Neuzugängen kamen zwei erfahrene Spieler, die Führungsaufgaben übernehmen sollen: Der spielende Co-Trainer Michael Fritsch kann auf die Erfahrung von 236 Oberliga-Einsätzen für den FV Diefflen, Hertha Wiesbach und den SC Idar-Oberstein verweisen für die Edelstein-Städter lief der 34jährige sogar in der Regionalliga auf. Innenverteidiger Thorben Schmidt (33) bestritt 25 Regionalliga- und 163 Oberliga-Partien für den FC Nöttingen und wechselte vom VfL Birkenau an die Kaiserlinde. Auch die beiden Rückkehrer Luis Kerner (vom FSV Jägersburg) und Lukas Kölsch (vom FV Diefflen) haben schon höherklassig gespielt. Neuer Chefcoach ist Sebastian Schummer – er löste Daniel Demmerle ab, der in das vom ehemaligen Elversberger Trainer Jens Kiefer geleitete Nachsuchsleistungszentrum des Halleschen FC gewechselt ist. Schummer kann man getrost als SVE-Urgestein bezeichnen, gehört der bisherige U17-Coach doch schon seit der E-Jugend dem SV Elversberg an. Der 32jährige geht optimistisch an seine Aufgabe heran und sieht, unabhängig vom Tabellenplatz, das wichtigste Saisonziel darin, „jeden einzelnen der Jungs und die Mannschaft einen Schritt weiterzubringen, an den Aktiven-Fußball heranzuführen, dabei als Team zusammenzuwachsen und attraktiven Fußball zu spielen.“ Schummer weiß dabei um die Probleme: „Angesichts des großen Umbruchs wird es etwas dauern, bis wir bei 100 Prozent und der Kader eingespielt ist. Ich denke aber, dass wir schon im Laufe der Hinrunde deutliche Fortschritte verzeichnen können.“ An eine direkte Rückkehr in die Oberliga verschwendet Schummer indes keine Gedanken: „Die Mitabsteiger Wiesbach und Jägersburg sind uns voraus, dahinter wird es eine Gruppe von Mannschaften wie Eppelborn, Hasborn und Homburg geben, die um die Aufstiegsplätze konkurrieren werden“, so der SVE-Coach. Eine absolut realistische Einschätzung, wie sich bisher herausgestellt hat: Die junge Elversberger Truppe (Durchschnittsalter: 23,5 Jahre) musste viel Lehrgeld bezahlen, konnte erst eine Partie (mit 2:1 beim FV Schwalbach) gewinnen und gegen den VfL Primstal (0:0) und beim SV Bliesmengen-Bolchen (3:3) jeweils einen Zähler einheimsen. 7 Spieler teilen sich die bislang zehn Tore auf, als bester Schütze erwies sich Gibriel Darkaoui, der dreimal traf.
Sollen die junge Elversberger Mannschaft Schritt für Schritt weiterentwickeln (v.l.): Chefcoach Sebastian Schummer, der spielende Co-Trainer Michael Fritsch, Co-Trainer Gaspare Alaimo und Torwarttrainer Frank Lehmann. (Fotos: fupa.net)
Die Ausgangssituation: Elversberg ist zuhause noch ohne Dreier – Sebastian Schummer und seine Mannschaft gehen die Aufgabe also mit dem Ziel an, endlich den ersten Heimsieg einzufahren. Die Borussen dagegen haben das 1:6 in Köllerbach offenbar gut verdaut und sind (inklusive der beiden Pokalspiele in St. Ingbert und Bierbach) seit fünf Spielen ohne Niederlage (4 Siege, 1 Remis). Wie schon zuletzt beim 1:1 gegen die DJK Ballweiler gilt es aber für die Schützlinge von Christian Schübelin, den Gegner nicht nach seinem Tabellenstand als derzeit Vorletzter des Rankings zu beurteilen. Denn Leistungsschwankungen sind bei jungen Mannschaften wie die der U21 des SVE normal – an guten Tagen ist ein solches Team in der Lage, jeden Gegner zu bezwingen! Der Borussen-Coach freut sich jedenfalls auf die Partie in Friedrichsthal: „Ich habe Elversberg beim 0:1 in Hasborn gesehen, wo sie sich trotz mehr als halbstündiger Unterzahl nach roter Karte gut gewehrt und erst kurz vor Schluss durch eine Standardsituation verloren haben. Die Mannschaft versucht mitzuspielen und früh anzulaufen. Wir freuen uns darauf, auch mal wieder auf einem richtig großen Naturrasenplatz zu spielen.“ Christian Schübelin erwartet eine schwere Aufgabe, denn „leichte Gegner, das haben wir ja bislang gesehen, gibt es in dieser Liga nicht.“ Elversbergs Trainer Schummer bescheinigte seinen Schützlingen trotz der „bitteren Niederlage“ in Hasborn eine klare Leistungssteigerung: „Hieran gilt es anzuknüpfen, um gegen Neunkirchen in die Erfolgsspur zu kommen“, formuliert er den Anspruch für die Partie.
Borussias Personalsituation: Verletzungsbedingt können Kamil Czeremurzynksi und Dylan Sodji nicht auflaufen, Sayfedine El Khadem fehlt berufsbedingt, Lars Kaula befindet sich im Urlaub. Ansonsten sind alle Mann einsatzbereit.
Letztmals in der Spielzeit 2018/19 trafen beide Teams aufeinander: Elversberg gewann im Ellenfeld durch ein last-minute-Tor von Tim Steinmetz mit 3:2. In dieser Szene duellieren sich SVE-Stürmer Muhamed Alawie (li.) und Kamil Czeremrzynski um den Ball, Daniel Schlicker (re.) ist aufmerksamer Beobachter. (Archivfoto: -jf-)
Bisherige Bilanz: In zwei gemeinsamen Saarlandliga-Jahren trafen beide Teams viermal aufeinander, ehe Elversberg sich im Sommer 2019 mit dem Titelgewinn in die Oberliga verabschiedete. Die Borussen konnten dabei lediglich ein Spiel siegreich gestalten (4:0 im Ellenfeld), zogen gleich dreimal (2017/2018 mit 0:4, 2018/19 im Ellenfeld mit 2:3 und in Elversberg mit 1:2) den Kürzeren.
Schiedsrichter des Spiels in Friedrichsthal ist (nach Angaben von fussball.de) Luca Schilirò. Der Unparteiische mit Regionalliga- und Oberligaerfahrung wird an den Seitenlinien unterstützt von Willy Rohn und Gerd Hey. In der vergangenen Spielzeit war Luca Schilirò in zwei Spielen der Borussia (0:2 gegen Eppelborn, 1:0 im Wiederholungsspiel gegen den TuS Herrensohr) der Referee. Wir wünschen dem Schiedsrichterteam eine gelungene Spielleitung! (-jf-)
Navigationsadresse für Borussen-Fans: Sportanlage am Franzschacht, 66299 Friedrichsthal.
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