Borussia will gegen Eppelborn „ein sportliches Zeichen setzen“!

Vorschau auf die Partie im Ellenfeld (Sonntag, 15.30 Uhr) gegen den Oberliga-Absteiger / FVE-Coach Berger: „Wir wollen unter die ersten Vier, aber nicht unbedingt Dritter oder Vierter werden!“ / Marco Dahler, Mo Benghebrid und Waldemar Schwab fallen weiter aus

Unser Bild: Der eine soll gegen Eppelborn Tore verhindern, der andere Tore schießen, um Borussia wieder in die Erfolgsspur zu verhelfen: Torhüter Philippe Persch (li.) und Torjäger Kevin Saks (re., Nr. 25). (Foto: -jf-)

Von Jo Frisch

Der Gegner: Der Schock saß tief in Eppelborn, als ein schweres Unwetter Anfang Juni den Kunstrasenplatz im schmucken Illtalstadion komplett ruiniert hatte. Gerade erst hatte der Verein rund 350.000 Euro in die Umbau- und Sanierungskosten des Clubheims investiert – und jetzt das! Die Hilfsbereitschaft im Saarland war groß, zudem wurde von der Sportplanungskommission die Erlaubnis zum vorzeitigen Baubeginn des neuen Kunstrasens erteilt. „Möglicherweise können wir schon Mitte September wieder auf eigenem Platz spielen“, so der FVE-Vorsitzende Günter Schmitt. Das scheint auch dringend nötig, denn auch nach dem Abstieg in die Saarlandliga setzt sich die Auswärtsmisere der Eppelborner, die mit ihrer ersten Mannschaft mittlerweile 27 Jahre in der höchsten Spielklasse des SFV vertreten sind, bisher nahtlos fort. Nur vier Zähler holten die Schützlinge des „Trainer-Fuchses“ Jan Berger in der Oberliga auf fremden Plätzen, immerhin drei sind in der neuen Saison schon dazugekommen (jeweils 1:1 in Köllerbach, Rohrbach und Homburg), doch setzte es bei den Aufsteigern in Rastpfuhl (2:3) und Rehlingen-Fremersdorf (0:2) Niederlagen, die man nicht unbedingt erwartet hatte. „Wir müssen zusehen, dass wir mit den vielen Auswärtsspielen zu Saisonbeginn den Anschluss nach oben nicht verlieren“ – Jan Bergers Aussage gewinnt Bedeutung mit Blick auf das Saisonziel, das der FVE-Trainer in der Saisonvorschau des „Saar.Amateur“ durchaus ambitioniert wie folgt umschrieben hat: „Wir wollen unter die ersten Vier kommen und nicht unbedingt Dritter oder Vierter werden.“ Im FVE-Team sind allerdings nur noch wenige Akteure aus der letzten Saison übriggeblieben. Im Gegenzug kamen zwölf Neue nach Eppelborn, darunter mit Yannick Schneider (aus Quierschied), Torwart Dennis Lißmann (vom SC Halberg-Brebach), Nico Kmoch (SC Friedrichsthal) und dem Ex-Borussen Albert Becker (von der FSG Ottweiler-Steinbach) gestandene Akteure mit viel Erfahrung. Man kommt insgesamt nicht umhin, von einem Umbruch zu sprechen, für den es allerdings, wie Sportdirektor Tobias Saar sagt, „höchste Zeit“ war. „Die Mannschaft wird ein komplett neues Gesicht zeigen“, kündigt auch Trainer Jan Berger an, der diesen Ausdruck allerdings nicht nur auf das Personal bezogen verstanden wissen will, sondern auch „auf die Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollen“. Verzichten muss der Coach bei diesem Vorhaben zunächst noch auf David Dräger, der nach seinem Kreuzbandriss im Februar noch eine Zeit lang ausfallen wird.

Die Ausgangssituation: Der letzte Auswärtssieg der Gäste liegt lange zurück – am letzten Spieltag der Saison 2016/17 sicherte man sich durch ein 2:0 beim direkten Titelkonkurrenten VfL Prismtal Meisterschaft und Aufstieg in die Oberliga. Seitdem gab es in der Liga keinen Dreier mehr auf fremden Plätzen!  Zuletzt in Rehlingen spielte Eppelborn vor allem nach der Halbzeit sehr zielstrebig, warf nach dem frühen 0:1-Rückstand alles nach vorne und hatte Pech bei der Chancenverwertung, ehe man in der Schlussminute eiskalt ausgekontert wurde. Wenigstens im Saarlandpokal schoss sich die Berger-Elf mit 13:1 beim TuS Fürth regelrecht den Frust von der Seele. Die Negativ-Serie zu beenden – so lautet das Ziel für die Partie im Ellenfeld. Borussia hingegen möchte so schnell wie möglich nach dem enttäuschenden 2:2 in Bübingen und der ärgerlichen, weil unnötigen Heimniederlage gegen Quierschied wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. „Wir müssen uns natürlich der Kritik stellen und haben unter der Woche einige Dinge aufgearbeitet. Auch die Diskussion um den Beitrag im FORUM bekommt die Mannschaft natürlich mit. Deshalb gilt es jetzt, am Sonntag ein sportliches Zeichen zu setzen. Dabei müssen wir gerade im Spiel nach vorne druckvoller agieren. Dass der Gegner bisher hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben ist und schon einen gewissen Erfolgsdruck hat, macht die Sache nicht leichter, aber Trainingswoche und Stimmung waren gut, die Jungs haben gut mitgezogen, so dass wir über die gesamte Spieldistanz auf einen besseren, vor allem erfolgreicheren Auftritt hoffen als zuletzt gegen Quierschied“, sagt Borussen-Coach Björn Klos, der seinen Schützlingen nach der strapaziösen letzten Woche (drei Spiele in sieben Tagen bei tropischen Temperaturen) zwei freie Tage gegönnt hatte: „Das hat dem einen oder anderen richtig gut getan, um wieder aufzutanken.“ Für einen Borussen steht die Partie unter einem ganz besonderen Vorzeichen: Kevin Saks, 2014 aus Elversberg nach Eppelborn gekommen, spielt erstmals gegen den Club, für den er in den letzten vier Jahren und 116 Spielen 54 Tore erzielte hat. Summa summarum alles Ausgangspunkte, die spannende und hart umkämpfte 90 Minuten im Ellenfeld in Aussicht stellen!

Personalia: Verzichten muss Eppelborn zunächst noch auf David Dräger, der nach seinem Kreuzbandriss im Februar noch eine Zeit lang ausfallen wird. Borussias Lage ist unverändert: Marco Dahler, Mohammed Benghebrid und Waldemar Schwab fallen aus, zumindest die beiden letzteren werden aber in der kommenden Woche wieder ins Individualtraining einsteigen.

Die letzten Spiele gegen den FV Eppelborn konnte Borussia siegreich gestalten. In den Vorbereitungsphasen der letzten Saison trafen sich beide Teams zu Testspielen. Im Sommer behielt Borussia mit 3:2, in der Winterpause auf dem Kunstrasen des Ellenfeldes mit 4:3 gegen den Oberligisten die Oberhand. Pflichtspiele zwischen beiden Teams gab es aufgrund der unterschiedlichen Ligenzugehörigkeit lange nicht mehr. Im Saarlandpokal-Finale standen sich Eppelborn und die Borussia schon einmal gegenüber. 1986 war selbst nach der Verlängerung mit 1:1 keine Entscheidung gefallen, die Borussen setzten sich schließlich im Elfmeterschießen mit 4:3 durch.

Der Schiedsrichter der Partie heißt Jörg Probst. Der 42jährige Familienvater, der für den FC Kleinblittersdorf pfeift, gehört mit mittlerweile 22 Dienstjahren zu den absoluten Spitzenkräften. 2016 wurde Jörg Probst gar zum Schiedsrichter des Jahres gewählt. Von 2002 bis 2004 leitete er sogar Spiele der damals drittklassigen Regionalliga, begegnete dabei auf dem Platz sogar späteren Stars wie Mario Gomez, Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger! 134 Partien der Ober- und Saarlandliga stehen bisher auf seinem Konto, ein Spiel der Borussia pfiff er noch jüngst beim Jost + Pilger-Cup in Quierschied, als die Borussen in der Vorrunde 8:1 gegen den SV Gersweiler gewannen. Jörg Probst stehen gegen Eppelborn die Herren Martin Byk und Nicolas Groß als Assistenten zur Seite. Borussia wünscht dem Schiedsrichtergespann eine erfolgreiche Spielleitung!

 

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