Für jeden, der von der Scheib die Zweibrücker Straße zum Ellenfeld hinunterfährt, ist es unübersehbar: Das Hotel (zum) Ellenfeld. Schon von weitem lassen das die schwarzen Schindeln auf dem roten Dach des Gebäudes deutlich erkennen. Auch wer die Gasträume betritt, merkt sofort: Hier ist ein Borusse zuhause! In dieser Ecke ein Borussen-Logo, in einer anderen ein Wimpel oder Foto. Nur einen Steilpass vom Stadion entfernt hat Jörg Moog (Foto oben / © Thomas Burgardt) seit langer Zeit Hotel und Gastronomie betrieben. Doch nun ist das Lebenslicht des gerade mal 58jährigen nach schwerer Krankheit, letztlich aber doch recht plötzlich, vor allem aber viel zu früh erloschen. Borussia trauert mit Jörg Moogs Familie in großer Dankbarkeit um ein treues Vereinsmitglied und einen ebenso treuen Unterstützer und Freund.
Seit seiner Geburt am 19. Februar 1964 (!) ist Jörg Moog Mitglied der Borussia gewesen, übernahm im Verein immer wieder die eine oder andere Aufgabe und durfte deshalb vor Jahren anlässlich eines Neujahrsempfangs zurecht die Ehrennadel in Gold in Empfang nehmen. Auch als Schiedsrichter war er für die Borussia aktiv und engagierte sich darüber hinaus im Organisationsteam der Schiedsrichtergruppe Neunkirchen. Stets hat er die Borussia bei diversen Veranstaltungen unterstützt, die verschiedenen Mannschaften, sei es Jugend, erste Mannschaft oder AH, zu gemütlichen Zusammentreffen und zum Essen in sein Restaurant eingeladen und auf diese Weise zur Stärkung des Teamgeistes beigetragen. Es war ihm eine Ehre, das erste Heimspiel einer Saison mit der Spende des Spielballs zu begleiten. Da muss es nicht verwundern, dass auch seine beiden Söhne in der Jugend das Borussen-Trikot trugen.
Apropos Jugend: Gerade die war Jörg Moog stets eine Herzensangelegenheit. So unterstützte er die Junioren der Borussia noch im Jahr 2020 im Rahmen des Projekts „Jugend(t)räume“ bei der Renovierung und Umgestaltung der Räumlichkeiten unterhalb der Haupttribüne des Ellenfelds. Ein bezeichnendes Beispiel für sein großes Herz für die Jugend stellt auch seine Initiative aus den Jahren 2013-2014 dar, als Jörg Moog gemeinsam mit dem Dachdeckerunternehmer Michael Kopper die Idee entwickelte, in der Friedrichstraße / Ecke Andreasstraße unweit seines Hotels einen verwahrlosten Fleck in einen Kinderspielplatz umzuwandeln – eine Idee, die dank tatkräftiger Unterstützung engagierter Bürger nach Feierabend und an Wochenende auch in die Tat umgesetzt wurde!
Das zeigt: Jörg Moog engagierte sich nicht nur bei der Borussia, sondern weit darüber hinaus. So gehörte das SPD-Mitglied von 1999 bis 2022 dem Kreistag ebenso an wie dem Aufsichtsrat der Neunkircher Verkehrs-GmbH. Damit nicht genug: Jörg Moog war im Werksausschuss der Tourismus- und Kulturzentrale des Landkreises Neunkirchen vertreten und brachte als erfahrener Gastronom sein Wissen mit zahlreichen Impulsen in die Gremienarbeit ein. Die SR3-Sommeralm ist eng mit seinem Namen verknüpft. Ausschusstätigkeiten im Bereich Natur und Umwelt sowie in Angelegenheiten des ÖPNV runden sein großes Engagement für seine Mitbürgerinnen und Mitbürger ab. Nicht umsonst wurde Jörg Moog noch im vergangenen Dezember für seinen vielfältigen Einsatz mit der Verdienstmedaille des Landkreises ausgezeichnet. „Seine tatkräftige und humorvolle Art wird uns fehlen“, schreibt Landrat Sören Meng in einem Abschiedsgruß.
Nun ist Jörg Moogs Lebensenergie aufgebraucht. Ihm gilt der allerherzlichste Dank für all das, was er für unsere Borussia, für seine Borussia geleistet hat. Mit dem Dank verbindet sich die Zuversicht, dass Jörg Moog für all das Gute, was er in diesem Leben für Borussia und die Stadt Neunkirchen getan hat, dort, wo er jetzt in anderer Weise weiterlebt, reichlich belohnt wird und alle seine Unterstützung von höherer Warte aus weiter spüren lässt. Das Mitgefühl gilt seiner Gattin Sabine und der Familie. „Die Erinnerung ist ein Fenster, durch das wir Dich immer sehen können“, heißt es in einem Abschiedswort auf der facebook-Seite des FC Neunkirchen. Dieses Fenster wird auch die Borussia stets offenhalten und Jörg Moog ein ehrendes Andenken bewahren. Ruhe in Frieden, Jörg Moog! (-jf-)
Das macht traurig
Jörg war ein ehrlicher, sympathischer Mensch, mit dem man auch nach Niederlagen in Ruhe über die Borussia und die Mannschaft reden konnte