„Waidmannsdank“ in der Rehbock-Arena: Tim Klein (2), Marco Dahler und Florian Stopp schießen Borussia zum 4:1-Auswärtssieg beim FV Bischmisheim
Unser Bild: Gerade ist das 1:0 für die Borussia gefallen – Tim Klein (li.) freut sich mit Florian Stopp, der gerade abdreht, über eine gelungene Gemeinschaftsproduktion. (Foto: -jf-)
„Waidmannsheil, Borussia!“ So war man am gestrigen Sonntag geneigt, den Jungs um Kapitän Marco Dahler viel Glück zu wünschen für das Spiel im Revier der roten Rehböcke vom FV Bischmisheim. 90 und ein paar Minuten später war der Gegner mit 4:1 „erlegt“. Tim Klein, Marco Dahler (per Foulelfmeter) und Florian Stopp hatten die Gastgeber, die sich phasenweise wirklich als angeschlagene und deshalb besonders gefährliche Kontrahenten entpuppt hatten, zur Halbzeit waidwund geschossen. Im zweiten Durchgang sorgte Torjäger Tim Klein mit seinem 11. Saisontreffer zum 4:1 dann für den Blattschuss, die Rehböcke blieben auf der Strecke. „Die Vorstellung war insgesamt okay“, fand Trainer Thorsten Lahm, dem es allerdings weniger gefallen hatte, dass sich seine Schützlinge durch Fahrlässigkeiten unnötig verwundbar gezeigt und einige Situationen zugelassen hatten, in denen durchaus ein weiteres Gegentor hätte fallen können.
Die Borussen bliesen schon früh zum Angriff und wurden prompt schon beim ersten Eindringen ins Rehbock-Gehege mit dem Anschuss belohnt: Nach einem Foul an Simon Schreibeisen löffelte Tim Cullmann den fälligen Freistoß aus dem linken Halbfeld in den Strafraum, wo zunächst Daniel Schlicker und dann Florian Stopp am Ball waren, ehe Tim Klein die Co-Produktion aus nächster Nähe vergoldete (8.). Kurz danach war der laufstarke Simon Schreibeisen gleich zweimal auf der Pirsch, verpasste aber die Gelegenheit nachzulegen: Zunächst strich sein Kopfball nur knapp links am Tor vorbei (11.), nur eine Minute später war Bischmisheims Keeper Lennart Röder auf dem Posten. Anschließend aber schlichen sich Ungenauigkeiten ins Spiel der Borussen. Spätestens als Zinedin Osmanagic gegen Nico Purket das Leder eroberte und frei vor Maximilian Strack auftauchte, hatten die Rehböcke Lunte gerochen – Borussias Torwart ahnte wohl den Versuch, ihn zu überlupfen, riss im letzten Moment reaktionsschnell die Arme nach oben und verhinderte den Ausgleich (15.). Der fiel nach knapp einer halben Stunde gar nicht einmal überraschend: Nach einer scharfen Hereingabe von der rechten Flanke war Daniel Reinhardt Borussias Defensive durch die Lappen gegangen und stand im Fünf-Meter-Raum frei, eingreifen musste er jedoch nicht mehr, denn schon vorher hatte Christoph Stemmler das Leder unglücklich ins eigene Netz gelenkt (29.).
Ursache und Wirkung: Nach Lennart Röders Griff nach Simon Schreibeisens Bein pfeift Schiri Dennemärker Elfmeter (oben), Marco Dahler verwandelt gewohnt sicher (unten / Fotos: -jf-)
„Dass wir fast im Gegenzug wieder in Führung gingen, war sicher eine Schlüsselszene des Spiels“, analysierte Thorsten Lahm, der nach dem 1:1 durch taktische Umstellung auf Viererkette mehr Stabilität generiert hatte, die Situation nach 31 Minuten. Nach einem weiten Schlag aus der Abwehr heraus war Simon Schreibeisen vom herausstürzenden Lennart Röder gebremst worden – der Unparteiische Jan Dennemärker zeigte ohne zu zögern sofort auf den Punkt. Marco Dahler – in Sachen Strafstoß ein alter Hase – ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte wie gewohnt sicher. Gerade als die Rehböcke Witterung aufgenommen hatten, hatte Borussia wieder zugebissen. Und ließ die Beute jetzt nicht mehr locker! Nach körperbetonter Balleroberung von Tim Klein hatte Florian Stopp, der immer besser in Fahrt kommt, Zielwasser getrunken: Er ließ seinen Gegenspieler mit geschickter Körpertäuschung ins Leere laufen und platzierte das Leder links unten ins Netz – 3:1, eine Vorentscheidung.
Blattschuss: Florian Stopp hat abgezogen (oben) und darf sich Sekunden später tierisch über seinen zweiten Saisontreffer freuen! (unten / Fotos: -jf-)
Zum Auftakt der zweiten Halbzeit prüften Marco Dahler mit einem Kopfball nach Ecke von Tim Cullmann (48.) und Niklas Allenfort (50.) Bischmisheims Torwart Lennart Röder. Auf der anderen Seite strich ein strammer Freistoß von Torsten Büchel nur um Haaresbreite am Ziel vorbei (53.). Als Tim Klein wenig später nach einem Klasse-Konter über Simon Schreibeisen und Christoph Stemmler den Fangschuss angesetzt und das Leder unhaltbar für Röder unter die Latte gezimmert hatte (56.), waren Bischmisheims Bemühungen um eine Aufholjagd abgeblasen. Was man den Rehböcken aber lassen muss: Sie gaben nicht klein bei und zogen sich nicht ins Unterholz zurück, sondern wehrten sich nach wie vor mit Klauen und Zähnen. Die Borussen untermauerten ihre Führung jetzt durch weitere Abschüsse, doch Nico Christmann scheiterte am aufmerksamen Lennart Röder (59.) und Christoph Stemmelers Schuss rasierte die Latte (63.). Tim Klein hätte gleich zweimal sein Torekonto noch aufstocken können: Zunächst wurde sein Treffer wegen Abseitsposition nicht anerkannt (66.), ehe Borussias Torjäger nach Christmann-Steckpass frei vor Röder den Ball nicht richtig traf und verzog (77.). in der Schlussphase ließen die Borussen im Gefühl des sicheren Sieges die Zügel noch einmal etwas lockerer und erlaubten den Gastgebern durch den eingewechselten Pascal Kappes noch einen Treffer an den Außenpfosten (82.). Was Thorsten Lahm auf die Palme brachte, der von außen vehement und lautstark „wieder mehr Zugriff aufs Spiel“ und „kein weiteres Gegentor“ forderte. Mit Erfolg: Seine Schützlinge gingen dem Gegner nicht mehr auf den Leim und brachten den Fang nach Hause.
„Wir waren uns bewusst, dass die Partie gegen das Schlusslicht kein Selbstläufer wird und wollten nach dem 4:2 gegen Köllerbach in Bischmisheim der Chef sein. Das ist uns zum großen Teil auch gelungen, wir konnten Akzente setzen, auch wenn es zwischendurch ein paar grenzwertige Situationen gab“, bilanzierte Thorsten Lahm, der schon unmittelbar nach der Partie den Blick nach vorne richtete und vor dem nächsten Gegner TuS Herrensohr warnte: „Das wird ein ganz anderes Kaliber. Da müssen wir ganz schön die Löffel spitzen!“ Sprach´s und machte sich mit der Mannschaft auf den Weg zu den mitgereisten Fans, die ihr Team lautstark angefeuert hatten. Ein gegenseitiges „Waidmanns Dank“ war der passende Abschluss nach einer erfolgreichen Rehbock-Jagd. (-jf-)
Statistik: FV Bischmisheim – Borussia 1:4 (1:3)
Borussia: Maximilian Strack – Tim Cullmann (ab 58. Tim Braun), Marco Dahler (ab 58. Nico Christmann), Nico Purket, Christoph Stemmler, Niklas Allenfort (ab 71. Sebastian Cullmann), Daniel Schlicker, Simon Schreibeisen (ab 58. Michael Müller), Dylan Sodji, Florian Stopp, Tim Klein. – Trainer: Thorsten Lahm.
Tore: 0:1 (8.) Tim Klein, 1:1 (30.) Christoph Stemmler (Eigentor), 1:2 (32.) Marco Dahler (Foulelfmeter), 1:3 (41.) Florian Stopp, 1:4 (56.) Tim Klein. – Schiedsrichter: Jan Dennemärker (FV Schwarzenholz). – Zuschauer: 100.
Unsere Bilder vermitteln Eindrücke vom 4:1-Sieg der Borussia in der Rehbock-Arena in Bischmisheim. (Fotos: -jf-)
Toller Bericht Jo